Review: #6.18 Feindliche Übernahme
"Chicago Fire" weist mit #6.18 When They See Us Coming ähnliche Schwierigkeiten auf, wie kürzlich "Chicago Med". Der Hauptplot rund um das FBI war spannend anzusehen, doch die Nebenhandlungen wirkten oftmals zu angestrengt und teilweise fehl am Platz, was dieser Episode leider nicht allzu gut bekommen ist.
Der Undercover-Einsatz
Im Zentrum dieser Episode stand ein FBI-Einsatz und um ehrlich zu sein, wirkte dieser zum Teil wie ein Crossover mit
"Chicago P.D.", nur mit dem Unterschied, dass es sich eben hier um das FBI handelt. Bei dem Fall ging es darum einen Mann dingfest zu machen, der einen anderen Polizisten erschossen hat. Wenn ein Polizist erschossen wird, ist das immer tragisch. Doch bei diesem Einsatz kommt noch hinzu, dass es sich hier auch um den Partner des FBI-Agenten Scoville handelt und dieser nun Rache schwört. Der Mörder – Martin – hat einen Bruder in Chicago, zu dem er sich auf den Weg macht. Ehrlich gesagt fand ich das ein bisschen konstruiert, denn ihm hätte ja klar sein müssen, dass das FBI Jagd auf ihn macht und eben nicht nur Leute in St. Louis hat. Aber gut.
Gefallen hat mir hierbei, dass die Wache 51 einen großen Anteil an dem Fall hatte, und dass man sich dabei auch an längst vergangene Einsätze erinnert hat. Da vom FBI niemand den Bruder des Täters kennt und dieser ausgerechnet neben der Wache wohnt, wird diese beschlagt nahmt. Anfangs fand ich es ein bisschen einfallslos, da ich mir nicht richtig vorstellen konnte, welche Geschichten man in diesem Rahmen erzählen wollte. Denn es dreht sich hauptsächlich um den FBI-Einsatz, bei dem vor allem Kelly Severide und Matthew Casey glänzen konnten. Ohnehin finde ich es immer wieder toll, wenn die beiden gemeinsame Szenen bei solchen Einsätzen haben, da sie sich einfach toll ergänzen.
Und gerade bei diesem Einsatz kam es besonders auf die Zusammenarbeit an. Denn das FBI war auf Wache 51 angewiesen. Nicht nur, da der Täter das Nebengebäude aufsuchte, sondern auch, weil die Feuerwehr deutlich mehr Erfahrung darin hat, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Daher fand ich es auch gut, dass Kelly und Matt sozusagen die Anführer des Ganzen gewesen sind. Erst einmal haben sie sicher gestellt, dass Maurice – der Bruder – überhaupt in dem Gebäude wohnt und haben dabei auch entdeckt, dass die beiden Brüder offenbar etwas planen. Ich hatte ja meine Zweifel, ob das Ganze letztlich nicht doch in einer Katastrophe endet. Denn immerhin hatte es die Wache und das FBI mit Verbrechern zu tun, die nicht lange fackeln und dazu noch sehr misstrauisch sind. Somit ging ich tatsächlich von einer Katastrophe aus, die in gewisser Weise auch eingetroffen ist.
Trotzdem, oder vielleicht genau deswegen, gefiel mir die Zusammenarbeit so gut. Denn das FBI wollte Martin unbedingt verhaften, hatten aber keinen Plan, wie sie ins Gebäude kommen sollten, ohne erkannt zu werden. Genau hier greift ein Plan der Wache, der kein unbekannter ist. Im Staffel-1-Finale hatte die Truppe einen Einsatz in einem Gefängnis und musste einen Gefängnisaufseher vor dem sicheren Tod retten. Ich fand diesen Einsatz damals sehr spannend, weil er auch den Zusammenhalt unterstrichen hat. Ähnlich wie es jetzt auch der Fall war. Allerdings schwebten Kelly und Matt in Gefahr, auch wenn ich davon ausging, dass es für keinen der beiden tödlich ausgeht. Die Spannung, als die beiden als Geiseln von den beiden Brüder genommen worden sind, war natürlich immens. Ebenso als es dann zu dem tödlichen Schusswechsel kam, bei dem beide Brüder umkamen.
Er ist geprägt worden
Ich bin mir nicht sicher, ob ich sauer oder enttäuscht sein soll. Nachdem Kellys Mutter in der letzten Episode auftauchte, fragte ich mich, was der Grund dafür sein sollte. Dann ging ich davon aus, sie wolle mit Benny Severide abschließen und hatte mich schon auf interessante und spannende Szenen zwischen den beiden eingestellt. Das Ergebnis war allerdings, dass die beiden offenbar wieder zusammen gekommen sind und ich schon mit der schlimmsten Katastrophe gerechnet hatte. Immerhin ging Jennifer aus bestimmten Gründen aus Chicago weg. Doch auch hier hat man mich enttäuscht. Das heißt nicht, dass ich unbedingt auf eine Katastrophe gehofft habe, aber man hat das vorhandene Potenzial nicht genutzt, was sehr schade ist.
Dass Kelly alles andere als begeistert von der Tatsache ist, seine Eltern wieder auf Wolke sieben zu sehen, war mir absolut klar. Zumal sein Verhältnis zu Benny sehr angespannt ist und man dieses auch sehr schön dargestellt hat bei der gemeinsamen Streitszene, in der Kelly entschieden deutlich gemacht hat, was Bennys Absichten sind. Eigentlich ist es ja toll, dass er die Worte seines Sohnes so ernst nimmt und Jennifer frei gibt. Dabei wirkt ihr Auftauchen aber umso sinnloser. Denn es wirkt, als wäre sie nur Mittel zum Zweck gewesen um die Beziehung zwischen Kelly und Benny wie auch Kelly und Stella Kidd zu festigen und besonders Letzterer klar zu machen, dass sie bei Kelly Durchhaltevermögen braucht.
Randnotizen
- Ich bin mir nicht sicher, ob Gabriela Dawson wirklich kein Interesse und keine Gefühle mehr für Jake Cordova hat. Dieser letzte Blick zwischen den beiden signalisierte meiner Meinung nach etwas anderes.
- Joe Cruz mit Taye gefiel mir sehr gut, ich bin mir aber nicht sicher, auf was das alles hinaus laufen soll. Und vor allem was der Blick von Sylvie Brett zu bedeuten hatte. Wir wissen, dass sie sich Kinder wünscht und vielleicht hat sie bemerkt, dass Joe auch ein guter Vater wäre. Allerdings gefallen mir die beiden als Freunde sehr viel besser.
- Sehr gut hat mir gefallen, dass Brian 'Otis' Zvonecek sich diesmal wieder als Teil der Gruppe fühlen durfte und das von Christopher Hermann nochmals unterstrichen wurde.
Fazit
Überzeugen konnte der FBI-Einsatz, bei der die gute und vertraute Zusammenarbeit zwischen Matt und Kelly gut zur Geltung kam. Der Rest dieser Episode konnte wenig bis gar nicht überzeugen und wirkte daher wie ein Lückenfüller, damit die Autoren möglicherweise einem spannenden Staffelfinale nicht vorweg greifen. Sehr schade um verschenktes Potenzial.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: When They See Us ComingErstausstrahlung (US): 12.04.2018
Erstausstrahlung (DE): 02.11.2018
Erstausstrahlung (Pay-TV): 16.07.2018
Regie: Lin Oeding
Drehbuch: Andrea Newman & Michael Gilvary
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28.11.2025 00:19 von Sonia
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