Review: #1.12 Zoeys Vater
Das Staffelfinale bringt das Unvermeidliche, von dem ich selbst innerhalb dieser Episode irgendwie noch hoffte, dass es doch (noch) nicht passieren wird. Das liegt wohl daran, dass die Serie so oft so witzig und herzerwärmend ist, dass man ihr so viel Traurigkeit quasi nicht zumuten will. Und trotzdem hat dieses Staffelfinale im zweiten Teil gezeigt, dass Tragik und Trauer nicht nur die Stärke der Serie sondern eben auch die Stärke von Musik an sich ist.
Bad moon rising
Zoey Clarke startet den Morgen mit einem eigenen Song, der Unheil ankündigt und sie entsprechend etwas in Panik geraten lässt nur will einfach keinerlei Unheil eintreten. Ganz im Gegenteil, alles scheint bestens zu laufen. Dass dies nur eine Momentaufnahme und absehbar noch was passieren wird, ist nicht nur dem Konzept der Serie selbst sondern auch dem Fakt des Staffelfinales geschuldet. Die Frage war eigentlich, wie viele schlimme Dinge passieren werden und da ist die Bilanz insgesamt ja alles andere als schlecht, denn tatsächlich passieren eigentlich ziemlich viele gute Dinge. So wird Joan beispielsweise nicht gefeuert sondern ins höchste Amt befördert und auch in Sachen Beziehung läuft es für Zoey eigentlich ganz gut, oder zumindest harmonisch.
Jealous
Simon bringt dann auch gleich mal ein Ständchen, in welchem er deutlich macht, dass er Zoey mit Max zusammen nicht erträgt. Eindeutiger kann es eigentlich nicht sein und so kann sich Zoey der Zuneigung beider Männer sicher sein und muss nur selbst eine Entscheidung treffen. Ich persönlich bin weiterhin für Max, weil er einfach ein so toller Freund ist und so viel zu bieten hat. Simon ist natürlich interessanter, aber ich kann mich eben selbst mehr mit Max identifizieren. Dass das Staffelfinale aber nur etwas an der Dreiecksbeziehung arbeitet und das Thema letztlich in die nächste Staffel überträgt, ist eine gute Entscheidung, weil hier dafür nicht genügend Raum gewesen ist.
I Will Follow Him
Zumal Zoey sich auch noch um die Beziehung anderer kümmern muss. Mo braucht nämlich mal einen entscheidenden Schubser, damit die Entscheidung für eine Beziehung mit Eddie getroffen wird. Der Song war wieder überzeugend von Alex Newell performt, noch besser war aber Mos sehr romantisches und ehrliches Geständnis an Eddies Tür. Ich hatte die ganze Zeit über Panik, dass hinter der Tür anderer Mann steht und alles zunichte macht und so war ich richtig erleichtert, als Eddie auf Mo zuging und ihn küsste. Ein kleines Happy End für die beiden, welches in der kommenden Staffel hoffentlich einfach fortgeführt wird, das hat Mo aus meiner Sicht verdient.
All of Me/I Know You Want Me
Ein bisschen durfte Zoeys Beziehungsleben aber doch noch eine Rolle spielen. Zoey hat Max seinen Job zurück gebracht und Max gesteht, dass er diesen gar nicht mehr will. Das gefällt Zoey so sehr, dass sie Max spontan küsst. Was danach folgt, war wirklich süß und ungeheuer lustig. Max singt mal wieder für Zoey, was eigentlich ein wahres Liebesgeständnis ist, den Moment für Zoey aber zerstört. Dass Zoey sich quasi ein anderes Lied wünscht und Max seine Gedanken dahingehend ändert, war dann noch mal ein großer Lacher, der allerdings auch den Wendepunkt der Episode markierte, denn das Unvermeidliche, der bevorstehende Tod von Zoeys Vater, sollte die Stimmung von nun an bestimmen. Wie immer ist Max an Zoeys Seite und steht ihr bei. Wie immer nimmt sich Max aber sogar so weit zurück, dass er nicht nur ein klärendes Gespräch selbstverständlich verschiebt, sondern auch noch Simon Bescheid gibt, damit auch dieser für Zoey da sein kann. Diese Selbstlosigkeit ist immer wieder überwältigend und ich frage mich, ob ich so viel Größe an seiner Stelle haben könnte. Ich ahne nur, dass Max diese tolle Eigenschaft in seiner Sehnsucht nach Zoey wieder zum Nachteil wird. Aber das werden wir in Staffel 2 dann diskutieren können.
Lullabye
Die zweite Teil der Episode beschäftigt sich ausschließlich mit den letzten Stunden von Mitch Clarke. Nachdem Howie erst mal erklärt, was die Umstände sind und was die Familie zu erwarten hat, wird es traurigschön. Als Peter Gallagher zu singen anfängt, habe ich direkt Gänsehaut bekommen und es dauert auch nicht lange, bis mir Tränen in die Augen schossen, als dann auch noch Andrew Leeds einstimmte. Großartiger Song, wahnsinnig gut in Szene gesetzt und traurig und schön zugleich. Hier sieht man schon, welche Macht Musik haben kann, wenn sie richtig eingesetzt wird.
Dream a Little Dream of Me
Und so emotional geht es auch weiter. Nach "Lullabye" war eigentlich nicht mehr viel Steigerungspotenzial, aber es muss eben nicht nur Musik sein. Dass Zoey nicht auch noch einen Song mit oder von Mitch erhalten hat, sondern dafür ein Gespräch, war eine schöne Idee und hat noch mal so viel mehr gebracht. Zumal Mitch hier auch noch mal tolle Worte für seine Tochter gefunden hat, die den Abschied gleichermaßen schwerer und erträglicher gemacht haben.
American Pie
Ein kleiner Zeitsprung führt dann direkt zur Beerdigung, die ebenfalls sehr gelungen umgesetzt wurde. Aus "American Pie" einen Gruppensong zu machen, in welchem alle möglichen Charaktere passende Strophenteile singen, war eine tolle Idee, hat die bedrückende Szenerie etwas erträglicher gemacht und passte einfach auch perfekt. Dass Zoey dann die letzten Zeilen á capella singen durfte und die Episode mit "the day, the music died" in vollkommener Stille endete, wäre sogar ein perfektes Serienfinale gewesen.
Fazit
Allein an dieser Episode hat man gesehen, wie viel Potenzial die Serie in ihren Geschichten und insbesondere ihrer musikalischen und emotionalen Umsetzungen stecken. Ich bin nur froh, dass dieses Finale der ersten Staffel nur ein Staffelfinale ist, es also weiter geht. Nicht, weil es zu viele offene Stränge gäbe, sondern weil es einfach schade wäre, sich schon nach zwölf Episoden von dieser lustigen, herzerwärmenden, aber auch traurigen Serie zu verabschieden.
Emil Groth - myFanbase
Die Serie "Zoey's Extraordinary Playlist" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Zoey's Extraordinary DadErstausstrahlung (US): 03.05.2020
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Erstausstrahlung (Pay-TV): 05.07.2020
Regie: Adam Davidson & Jon Turteltaub
Drehbuch: Austin Winsberg
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