Bewertung

Review: #1.11 Zoeys Mutter

Die letzte Episode vor dem Staffelfinale schlägt in erster Linie ernste Töne an, denn Mitch Clarke geht es immer schlechter und die Vorbereitungen für sein unvermeidbares Ableben werden getroffen. So wichtig es ist, dieses Thema zu behandeln, so bedrückend wirkt es sich auch auf die Episode aus.

We Gotta Get Out of This Place

Ich mit dem Tod eines geliebten Menschen auseinander zu setzen ist immer eine sehr schwierige Sache. dabei ist es auch egal, welcher Zeitpunkt dafür gewählt wird bzw. werden muss. Es ist einfach ein fürchterliches Thema und man muss so viele Entscheidungen treffen, die man eigentlich gar nicht treffen will. Und dann ist das auch immer recht teuer, was es zusätzlich kompliziert. Die Performance in dem Sargauswahlraum hat zwar versucht, etwas Leichtigkeit hereinzubringen, aber die ganze Szenerie war natürlich zu ernst, man kann den Unmut zu gut nachvollziehen und auch als Zuschauer hat man noch nicht wirklich akzeptiert, dass Mitch bald nicht mehr da sein wird.

Feeling Good

Zoey Clarke entdeckt schließlich eine Frau, die trotz des Ablebens ihres Mannes wieder Lebensfreude gefunden hat und damit eine Art Vorbild sein könnte. Da sie schnell erkennt, dass sie für ihre Mutter Maggie Clarke nicht so richtig da sein kann, spricht sie diese einen Tag später wieder an. Warum sie da schon wieder auf dem Friedhof auftaucht, sei mal als günstiger Zufall akzeptiert. Dass sie auch noch zusagt, ist große Nettigkeit. Kann man akzeptieren. Authetischer fand ich da schon die Reaktionen von Maggie, die sich unwohl fühlt, vielleicht sogar enttäuscht ist, dass sie nicht wirklich nur mit ihrer Tochter unterwegs ist, sich dann aber Zoey zuliebe darauf einlässt und dann doch die positiven Aspekte erkennt. Das ist irgendwie nett, bleibt aber bedrückend, weil das Thema einfach nicht so viel Positives zulässt. Für Maggie ist das eine wichtige Entwicklung, die gewiss auch noch für das Staffelfinale gebraucht wird. Trotzdem nimmt der traurig-dramatische Teil hier natürlich sehr viel Raum ein. Bernadette Peters, die ich gerne in „Smash“, Mozart and the jungle und good fight gesehen habe, nimmt entsprechend eine raumgreifende Gastrolle in dieser Episode ein. Aber richtig beeindruckt hat mich in dieser Storyline nichts, zumal es auch ziemlich vorhersehbar abgelaufen ist. Trotzdem bleibt bei mir hängen, dass Maggie besser vorbereitet ist und auch Zoey trotz des Stresses auf der Arbeit sehr emphatisch wirklich mal wieder hilfreich war.

All out of Love/Bye Bye Bye

An der Liebesfront gab es ein paar kleine Szenen, die sowohl Zoey und Max als auch Joan und Leif betrachteten, die ganz nett miteinander verknüpft wurden um Parallelen und Unterschiede herauszustellen. In beiden Fällen sind die Männer unglücklich in die Frauen verliebt. Allerdings ist Max schon lange damit beschäftigt und von der letzten Zurückweisung so zornig, dass er anders als bisher diesen Unmut auch etwas nach außen trägt. Im Gegensatz dazu steht Leif, der seit gefühlt zwei Wochen in Joan verliebt ist und richtig leidet, ja sogar alles dafür tut, Joan von sich zu überzeugen. So gelungen die Karaokedarbietung gemischt mit Max’ Song gewesen ist, so überzogen kommen mir Leifs Emotionen doch vor. Dass ist alles etwas dick aufgetragen, vor allem, als auch noch deutlich wird, dass er in die sechste Etage wollte, um zu spionieren und Joan zur Siegerin zu machen. Hierbei ist aber wohl auch ein Problem, dass die Zeitachse nicht klar ist. Wie viel Zeit vergeht innerhalb der Episoden und auch zwischen den Episoden? Zoey veranschlagt ein Jahr Bearbeitungszeit für „The Chirp“ und jetzt sind innerhalb weniger Tage/Wochen schon so viel wichtiger Code geschrieben, dass es im Wettbewerb zu entscheidenden Betrugsversuchen kommen kann?

Issues

Auch Mos Liebesleben bekommt ein paar Momente und diese sind nicht so angenehm, dann Eddie bekommt eine tolle Berufschance, die aber auch mehrere Monate Fernbeziehungen bedeuten würden. Mo ist enttäuscht und zieht den Schlussstrich. Zoey versucht das richtigerweise rückgängig zu machen, weil eine ordentliche Kommunikation hier Wunder wirken könnte. Leider macht sie sich mit ihrem Rat aber sehr angreifbar, weil sie mit Max selbst sehr viel falsch gemacht hat in der letzten Zeit. Insofern kann Mo geschickt das Thema wechseln. Der Song „Issues" passte übrigens perfekt und war für mich das Highlight dieser Episode, auch weil es die leichteste Storyline in der Episode war.

Get Together

Der Konkurrenzkampf zwischen vierter und sechster Etage bei SPRQ Point nimmt insgesamt auch viel Raum ein, doch wie oben schon angedeutet, belastet mich hier der uneindeutig kommunizierte Zeitrahmen und das damit verbundene Handlungstempo. Innerhalb einer Episode wechseln zwei Kollegen nach oben, der Code wird dann in Windeseile geschrieben und geklaut und wichtige Bestandteile der Idee sind im Nu fertig. Tobin ist immer wieder wunderbar unterhaltsam mit seinen Momenten, aber dass er hier plötzlich so hervorragend zu sein scheint, finde ich seltsam, selbst wenn er geklauten Code nutzt, den man trotzdem lesen, verstehen und anpassen muss.

Wie man dann mit dem Spionagefall umgeht, finde ich dagegen wirklich spannend und gelungen. Joan macht hier auch eine starke Figur, weil sie eigene Fehler eingesteht und positiv und gewinnbringend nach vorn schaut. Zumal ich eh nicht so richtig verstehe, welcher Konkurrenzkampf da wirklich existiert und inwiefern das auf diese Weise gelebt einen postiven Effekt auf die Mitarbeiter haben soll. Insofern war der Song und die damit verbundene Entwicklung zu mehr Gemeinschaftssinn zwischen den Etagen sehr gut. Leider wurde diese positive Grundgefühl dann vom Ende der Episode zerstört, weil Ava Price unerwartet Max wieder feuert und das auch noch schlecht begründet. Ich hoffe, dass mehr dahinter steckt und Ava einfach nur weiter im Konkurrenzmodus ist. Das wre schon doof, aber dann wäre ihre Begründung nicht so inkonsequent. Denn wenn sie Max mit der Begründung feuert, dass er schlechte Menschenkenntnis habe, weil er einen Spion eingebracht hat, dann müsste Ava auch gehen, weil sie auch keine gute Menschenkenntnis zeigte, als sie Max anwarb. Zumal das genauso dem widerspricht, was sie kurz zuvor mit Joan abgemacht hat. Schade also, dass den Autoren auf der Zielgeraden von Staffel 1 das Gespür für eine logische Handlung abhanden gekommen ist. Wenn die Kreativität dafür im Staffelfinale zu finden ist, kann ich damit leben.

Fazit

Leider ist etwas die Luft raus. Die wichtigste Storyline ist unausweichlich ernst, die restlichen Geschichten sind etwas naiv und nicht zu Ende gedacht erzählt, weil es zu viele Ungereimtheiten gibt. Das kann die Serie viel besser und ich hoffe, dass es nur der Anlauf für ein famoses und gut austariertes Finale ist.

Emil Groth - myFanbase

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