Review: #3.01 Neun Dollar

Ein halbes Jahr ist seit der letzten Episode von "This Is Us" vergangen und freue mich, dass wir nun endlich wieder in das Leben der Pearsons abtauchen können. Man eröffnet die Staffel ähnlich wie es im letzten Jahr der Fall war und stellt uns bei allen Hauptcharakteren kurz die Themen vor, um die sich die Geschichte in dieser Staffel drehen wird.

Nine bucks

Der Beginn der dritten Staffel setzt mit seiner Vergangenheitshandlung nach dem Finale der ersten Staffel an und zeigt uns eine Geschichte, die den eher schwächeren Teil dieser Folge ausmacht. Es ist das Kennenlernen von Jack und Rebecca, nachdem Jack sich von Rebeccas Gesang hat verzaubern lassen. Man merkt ganz deutlich, dass die Dynamik zwischen den beiden zu diesem Zeitpunkt noch eine ganz andere ist, als wir es auch den späteren Zeitebenen kennen.

Jack ist gerade erst aus dem Krieg zurückgekehrt und fühlt sich in seinem alten Leben ziemlich verloren. Auch Rebecca wirkt orientierungslos, obwohl sie im Gegensatz zu Jack zumindest weiß, was sie mit ihrer Zukunft anstellen möchte. Zudem fehlt Jack die selbstsichere Art, die wir sonst von ihm kennen. Wie Jack zu seinem Freund sagt, hat er soeben DIE Frau getroffen und genau das kann Milo Ventimiglia mit seinen Blicken wunderbar verdeutlichen. Er ist gefesselt von Rebecca und möchte ihr Date so schön wie möglich gestalten, doch genau dieser Versuch geht nach hinten los. Erst als Jack die Züge durchschimmern lässt, die ihn so liebenswert machen und ganz offen und ehrlich sagt was er fühlt, springt der Funke auch auf Rebecca über. Zuvor schienen die beiden in ein Fettnäpfen nach dem anderen zu treten, doch mit der Offenbarung, dass Jack der Krieg und der Tod seines Bruders zu schaffen machen, öffnet Rebecca ihr Herz für Jack. Die Szene im Auto hätte nicht perfekter sein können.

Obwohl das Ende des ersten Dates wunderbar geschrieben ist, stellt diese Storyline für mich dennoch den Schwachpunkt der Episode dar. Schließlich wissen wir, dass aus Jack und Rebecca ein liebendes Ehepaar werden wird. Nun einen großen Wirbel um den Anfang ihrer Beziehung zu machen, passt nicht recht ins Bild. Der Mann, den Rebecca küsst, wird dem jungen Glück sicher nicht lange im Weg stehen und so frage ich mich weshalb man diese letzte Szene für nötig hielt.

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In den vorangegangenen Staffelauftakten feierten die Big Three ihren Geburtstag und diese Tradition führt man nun fort. Die einzelnen Handlungen erzählen uns, was für die Kinder von Rebecca und Jack in dieser Staffel im Vordergrund stehen wird. Es gibt dabei keine allzu großen Überraschungen, denn im Staffelfinale hatte man jede einzelne dieser Geschichten bereits kurz angerissen. Dennoch versteht man es wieder einmal sehr gut, dem Zuschauer das allzu vertraute "This Is Us"-Gefühl zu vermitteln und uns ein Lachen zu entlocken, das kurz darauf von der ein oder anderen Träne begleitet wird.

Mich haben alle drei Storylines berührt und jeder Pearson-Sprössling konnte sein Schauspiel unter Beweis stellen. Bei Randall war es das Gespräch mit Déjà, bei dem er sie bitten wollte sie zu adoptieren, bei Kate der emotionale Ausbruch auf ihrer Geburtstagsfeier, bei dem sie allen erzählte, dass sie und Toby keine Kinder bekommen können und bei Kevin das klärende Gespräch mit Beth.

Die zweite Staffel hat Toby und Kate eine wunderschöne Hochzeit beschert und nun steht das Thema Familienplanung für die beiden wieder an oberster Stelle. Durch den Flashforward des Finales hatte man sich bereits gefragt, weshalb Toby in Staffel 3 in Depressionen verfallen wird und nun kennen wir die Antwort darauf: Toby nimmt seine Antidepressiva nicht mehr, um die Chance auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Immer mehr erinnert mich Toby an den aufopferungsvollen Jack, der stets zurücksteckte um seine Liebste glücklich zu machen. Toby verhält sich Kate gegenüber genau so wie es Jack bei Rebecca tat und es macht einen teilweise glücklich, dass Kate so einen liebevollen Mann gefunden hat, teilweise traurig, da sein großes Herz Jack schließlich den Tod bescherte.

Für Kevin wird mit Zoe eine neue Romanze eingeläutet und anders als erwartet ist Beth nicht wütend auf Kevin, sondern sie möchte ihn vor einem gebrochenen Herzen bewahren. Ich bin gespannt darauf, wie sich die Beziehung von Kevin und Zoe entwickeln wird. Auf den ersten Blick empfinde ich die beiden nicht als Traumpaar. Zwar konnten mich Justin Hartleys Blicke davon überzeugen, dass Kevin viel für Zoe empfindet, von ihrer Seite her kamen jedoch nahezu keine Emotionen. Viel besser hat mir hingegen die Szene zwischen Kevin und Beth gefallen. Erinnern wir uns zum Beginn der Serie zurück, so hatte Beth für den Bruder ihres Mannes recht wenig übrig. Doch die Art und Weise, wie Kevin sich um seine Nichten kümmert, hat Beth auftauen lassen und genau dieses freundschaftliche Band ist zwischen den beiden nun sehr deutlich zu sehen.

Ich habe mich bereits kurz gefragt, ob man irgendwann Déjàs Vater kennenlernen wird und ob sich daraus Probleme für die Pearsons ergeben. Wie man diesen Aspekt nun abgehandelt hat, hat mich zufriedengestellt, da ich nach dem Drama mit Shauna nicht noch einmal das Gleiche mit Déjàs Vater gebraucht habe. Die Geste an Randall, dass sie bereit ist Teil der Familie zu werden, ist das schönste Geburtstagsgeschenk, das Déjà ihrem Pflegevater machen konnte.

Her

Im Auftakt der zweiten Staffel war es die im Auto weinende Rebecca und das verkohlte Haus der Pearsons, das uns ganz zum Schluss gezeigt wurde. Nun ist es ein Blick in die Zukunft von Randall, Tess und Toby, der uns sicherlich genau so intensiv durch die Staffel begleiten wird. Ich kann mir noch immer nicht ausmalen, wen die drei treffen wollen, durch die Beteiligung von Toby würde ich aber ausschließen, dass es sich um Beth oder Déjà handelt.

Zudem stellt sich die Frage, warum Toby allein war, als er den Anruf von Randall erhielt. Ist die gesuchte Person vielleicht Kate? Das Zimmer, in dem Toby sich befand, sah merkwürdig steril aus und Randall bat ihn am Telefon nach unten, was vermuten lässt, dass Toby sich in einem Hotel befindet. Vielleicht ist die gesuchte Person auch Rebecca…?

Randnotizen

• Sterling K. Brown ist ein wunderbarer Schauspieler, der in seiner Rolle als Randall vollkommen aufgehen kann. Sein Gespräch mit Déjà war herzergreifend einfühlsam, während man später schallend lachen konnte, als Randall Déjà erst tadeln wollte, dann aber davon abließ, als er sein Geburtstagsgeschenk erblickte.
• Zuerst habe ich mich gefragt, was es mit der Person auf sich hat, die man uns in den ersten Sekunden der Folge gezeigt hat. Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass man sich mit dem Footballspiel, das parallel zu Jacks und Rebeccas Date läuft, auf die überraschenden Wendungen bezieht, die das Leben für einen parat halten kann. Dieses Footballspiel ist bekannt als "The Immaculate Reception", bei dem das Unwahrscheinlichste eingetreten ist: Jack trifft am Abend eines geplanten Überfalles seine große Liebe und trotz anfänglicher Startschwierigkeiten beenden sie das Date mit einem Kuss; die geringe Chance, dass Kate erneut schwanger wird; Beth sorgt sich um Kevin; Déjàs Aufnahme in die Familie;…
• Die Kinder- und Jugendschauspieler der Big Three waren dieses Mal nicht zu sehen, hoffentlich wird das in der nächsten Folge nachgeholt.
• Wunderbarer Lacher: Beth hat ihr Versprechen gegenüber Randall gebrochen und als Wiedergutmachung an Oprah gespendet, da sie ihren Schwur auf sie gebrochen hat.
• Was finden die Pearsons an mir? Genau das scheint Déjà sich ständig zu fragen und kann nicht recht begreifen, warum Randall sie als außergewöhnlich bezeichnet.
• Ist noch jemandem aufgefallen, dass Toby im Flashforward keinen Ehering trägt?

Fazit

Ich habe "This Is Us" vermisst und der Staffelauftakt hat mir genau zeigen können warum. Zwar beginnt man die neuen Kapitel der Figuren sehr langsam und ohne große Enthüllungen, dafür wird man aber jeder Figur gerecht.

Marie Florschütz - myFanbase

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