Interview mit Christopher Larkin

29. September 2015 | Christopher Larkin spielt in der postapokalytischen Serie "The 100" den Part des Monty Green und veröffentlicht außerdem demnächst sein erstes Solo-Album "The News Today" unter dem Pseudonym Carry Hatchet. In unserem Interview erzählt der Schauspieler mehr darüber, wie sehr sich sein Leben nach seiner ersten Hauptrolle verändert hat und wie er auf den Bandnamen Carry Hatchet kam.

Foto: Christopher Larkin - Copyright: James DePietro
Christopher Larkin
© James DePietro

Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.

Wie stark hat sich dein Leben verändert, seit du für den Part als Monty Green in "The 100" gecastet wurdest?

Zunächst einmal muss ich nicht länger einen zusätzlichen Beruf ausüben. Ich weiß, dass klingt trivial, ist aber ein großer Luxus in dieser Branche. Ich gab meinen Job als Hilfskraft auf um den Pilot von "The 100" zu drehen. Davor war ich Portier / Concierge in New York City und nahm wahllos Theaterauftritte an, wann immer ich konnte. Die finanzielle Stabilität, welche die Serie ermöglicht, war mit Abstand die größte Veränderung in meinem Leben, welches ich zuvor von Tag zu Tag anging.

Richard Harmon erzählte uns in einem Interview, dass du vom Cast am meisten deinem Charakter ähnelst. Würdest du dem zustimmen und von welchem deiner Co-Stars glaubst du, dass er am meisten Ähnlichkeit mit seinem Charakter hat?

Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich durch Richards Kommentar beleidigt oder geschmeichelt fühlen soll, also nehme ich im Gegenzug als Antwort Richard Harmon. Murphy ist sehr sarkastisch. Du kannst dir nie wirklich sicher sein, ob er etwas im Ernst sagt oder dich provozieren möchte. Ich ähnle Monty auf verschiedene Arten, aber er ist technisch weit versierter, als ich jemals sein werde. Dieser Kerl hat jeden in Mount Weather getötet, indem er sich in ihr System hackte. Ich hab immer noch ein Klapphandy.

Du hast bereits verschiedene Facetten von Monty gezeigt, als guter Freund, mit Halluzinationen, Erfolg, Hoffnung... Was magst du am meisten an deinem Charakter und welche Seiten würdest du gern noch spielen?

Monty ist der großartigste Freund, auf dem du jemals hoffen könntest auf der Erde. Es gibt daran keinerlei Zweifel. Aber diese Loyalität ist auch seine Schwachstelle. Er ist so besorgt um das Wohlergehen von anderen Menschen, dass er oft vergisst, an sich selbst zu denken. Es wäre schön zu sehen, wie er mehr Kontrolle über ergreift über sein Schicksal / Wünsche / Bedürfnisse usw.

Foto: Christopher Larkin, The 100 - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Christopher Larkin, The 100
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die meisten deiner Szenen sind soweit mit Devon Bostick. Mit welchen anderen Schauspielern würdest du gern mehr interagieren?

Ja, 97% meiner Szenen waren bisher mit Devon. Ich habe kaum ein einziges Wort mit dem weiteren Cast gewechselt, also wäre es nett, mit irgendeinem / allen von ihren zu interagieren.

Monty spielt eine wichtige Rolle dabei Ebene 5 radioaktiver Luft auszusetzen. Auf welche Weise wird dies ihn und seine Freundschaft mit Jasper beeinflussen?

Die Entscheidung Ebene 5 zu verstrahlen wird Clarke, Bellamy und Monty so lange verfolgen, wie die Serie andauert. Wie könnte es auch anders sein? Es war eine Kriegsentscheidung, aber ist immer noch ein inakzeptables Verbrechen gehen die Menschlichkeit. In Bezug auf Jasper glaube ich nicht, dass ihre Freundschaft jemals wieder wie früher sein kann. Es bedarf weitaus mehr als bloße Vergebung um über Mayas Tod hinwegzukommen.

Nicht jede Szene, die du drehst, schafft es schlussendlich auch in die Episode. Gibt es eine Szene, die du sehr mochtest, aber die ausgeschnitten wurde?

Um ehrlich zu sein, habe ich nicht allzu viele Szenen. Monty liefert oft Informationen, die dazu dienen die Geschichte voranzutreiben, so vermeidet er üblicherweise den Boden des Schneideraums. Es gab eine Kampfszene in #2.12 Rubicon, bei der ich meine Stimme verlor von all diesem endlosen Schreien. Sie editierten meine Aufnahme komplett, was ein wenig enttäuschend war. Aber ich habe in den meisten Fällen Glück.

Du bist auch Musiker und im September erscheint "The News Today". Bitte erzähle uns ein bisschen mehr über deine Musik und die Entstehung des Albums?

Ich wollte ein Solo-Album herausbringen, seit ich vor 13 Jahren angefangen habe zu spielen / zu schreiben. Ich war noch nie glücklich mit dem sauberen, polierten Sound aus seinem Studio, also habe ich beschlossen, eine komplette LP vollständig auf meinem Laptop zu erstellen. Die Band ist Carry Hatchet. Das Album heißt "The News Today". Es wurde aufgezeichnet / gemixt mit GarageBand und erscheint am 29. September. Es ist ein Akustik-Album mit 10 Songs rund um das Konzept des Todes. Nicht gerade der froheste Stoff, aber es geht mir nicht aus dem Kopf.

Wie lautet die Geschichte hinter dem Pseudonym Carry Hatchet?

Ich schaute Ken Burns Dokumentarfilm über die 18. Zusatzartikel (d.h. die Prohibition). Er widmete ein ganzes Segment einer Frau namens Carry Nation, welche um Kansas herum Saloons mit einem Beil zerstörte. Sie erregte soviel Aufmerksamkeit, dass sie in den Schlagzeilen der Zeitungen als Carry Hatchet (Anm. der Reaktion: der englische Begriff für Beil) bezeichnet wurde. Ich habe nichts gegen Alkohol, aber sobald ich diese zwei Wörter zusammen hörte, wusste ich, dass ich den Namen für die Band gefunden hatte.

Wie entstehen deine Songs? Welcher Part entsteht zuerst, Musik oder Text?

Die Musik kommt immer zuerst. Ich habe eine Menge Probleme, wenn ich es andersherum mache. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass ich bis vor etwa zwei Jahren keine anständigen Texte schreiben konnte. Die Gitarre bildet immer die Grundlage für alles andere.

In #2.06 Fog of War bekamen wir den Song "Confession" von deiner Band d'Artagnan zu hören. Wie kam es dazu und was war es für ein Gefühl deine Musik in der Serie zu haben?

Das geschah alles Dank unseres Serienschöpfers Jason Rothenberg. Er hörte, dass meine Band eine EP veröffentlicht und bat mich mal reinhören zu dürfen. Ich schickte ihm "Confession" als Sample und ich wusste kaum wie mir geschah, war er auch schon in der Serie. Ich habe nie zu träumen gewagt, dass einer unserer Songs so irgendwo platziert wird, geschweige denn in "The 100". Jetzt habe ich einen weiteren Grund diesem Mann dankbar zu sein.

Du hast in einem Interview erzählt, dass auf der Liste jener Dinge, welche du bis zu deinem Lebensende gemacht haben möchtest, auf Platz eins der Besuch von Irland steht. Verrätst du uns noch drei Dinge, die ebenfalls auf dieser Liste stehen?

1. Eine Pause von der Schauspielerei machen.
2. Irgendwo hinziehen, wo ich mich komplett außerhalb meiner Wohlfühlzone befinde.
3. Interagieren mit der Allgemeinheit. Leute treffen, von denen ich es niemals gedacht hätte. Dinge erleben, die ich nie gewagt habe zu versuchen.

Foto: Christopher Larkin - Copyright: James DePietro
Christopher Larkin
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Conventions und die sozialen Medien sind eine gute Möglichkeit, um mit den Fans zu interagieren. Was für Erfahrungen hast du bisher gemacht? Und was bedeutet der Text "I. Am. Avgeropoulos." der Bio deines Twitteraccounts?

Ich hatte gerade vor ein paar Wochen meine erste Convention. "Dragon Con" in Atlanta, GA war einfach einer der Höhepunkte meiner Zeit in dieser Show. Die Menge an Liebe und Unterstützung die wir als Cast erhielten, war unglaublich. In diesen Conventions geht es darum den Fans etwas zurückzugeben. Ich würde es lieben eine weitere zu besuchen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

In Bezug auf meine Twitter-Bio, Marie und ich haben unabhängig voneinander unseren Genpool zurückverfolgt. Ob ihr es nun glaubt oder nicht, wir haben entdeckt, dass wir beide mit der altgriechischen Dichterin Sappho verwandt sind. Das war wirkliche eine große Überraschung und der Beweis, dass ich in der Tat ein Avgeropoulos bin.

Da myFanbase ein Onlinemagazin ist, das sich mit amerikanischen Fernsehserien und Musik beschäftigt, würden wir gerne wissen, welche deine Lieblingsserien und Musiker sind?

Musik: Es ist immer Zeit vorhanden für Elliott Smith. Nick Drake. The Who. The Beatles.

TV: Es ist immer Zeit da für "The Twilight Zone" (Original). "Black Mirror". "Louie". Die ersten drei Staffeln von "Lost". Die ersten zwei Staffeln von "Orphan Black". Und zuletzt die erste Staffel von "Mr. Robot".

Vielen Dank, dass du dir Zeit für uns genommen hast, Chris, wir wünschen dir alles Gute für deine Projekte!

Charleen Winter - myFanbase


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