Die ergreifendsten Serientode - Teil 3

Obwohl Serientode oftmals rein fiktional sind, schaffen sie es doch spielend leicht, dass man von ihnen ergriffen wird und hier und da eine oder gleich mehrere Tränen vergossen werden. Manchmal müssen aber auch die Charaktere sterben, weil die Darsteller*innen gestorben sind, wie es beispielsweise bei Mrs. Wolowitz aus "The Big Bang Theory" oder JR Ewing aus "Dallas", welches 2012 Premiere feierte, der Fall war. Es gibt eigentlich keine Serie, in der der Serientod nicht thematisiert wurde, sodass man gleich mal eine ganze Top 10 aufführen könnte. Ich habe mich für fünf Beispiele entschieden, deren Auswahl mir nicht leicht gefallen ist und es mehrere Beispiele in die engere Wahl, aber nicht in die Liste geschafft haben.

Danielas Beispiele

Vroni Schwarzbach aus "Sturm der Liebe"

Sturm der Liebe
© ARD/Das Erste

Die meisten Serientode werden von Figuren gestorben, die man schon in vielen Episoden, in vielen Staffeln gesehen und man somit einige Jahre Zeit hatte, sie auch ins Herz zu schließen. Das macht den Tod der jeweiligen Figur umso emotionaler. Vroni hingegen war eine Nebenfigur und nur wenige Episoden zu sehen. Das reichte jedoch völlig aus, diese lebensfrohe junge Frau ziemlich schnell ins Herz zu schließen. Egal wohin sie kam und mit wem sie zu tun hatte, mit Vroni in der Nähe wurde alles leichter, heller, fröhlicher und abenteuerlicher. Das Abenteuerliche wurde ihr noch nicht einmal zum Verhängnis, da die OP problemlos verlaufen ist. Die zu schnelle und eigentlich verbotene Bewegung war es, die zu einem Schicksalsschlag führte, dem man keinen Eltern wünscht: Vroni stirbt; Alexandra und Markus verlieren ihre jüngste Tochter. Alleine schon wenn man das liest, dürfte es einem kalt über den Rücken laufen und die Tränen in die Augen treiben. Ich habe daher auch keine Zweifel daran und wie Daniela Kiefer selbst sagte, dass die Tränensäcke echt waren, als sie diese Szenen spielte. Alleine schon wenn ich an diese ergreifende Szene denke, in der Alexandra erkennen muss, dass Vroni gestorben ist, schießen mir die Tränen in die Augen. Vronis Tod kam überraschend und hätte vermieden werden können. Er wird für mich einer der ergreifendsten Serientode bei der ARD-Telenovela "Sturm der Liebe" bleiben.

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Dr. Christoph 'Columbus' Stein aus "Hinter Gittern"

In den späten 90er und 00er Jahren habe ich tatsächlich vermehrt deutsche Serien geschaut und auch da 'Bekanntschaft' mit den ergreifendsten Serientoden gemacht und musste mich nun zwischen zwei entschieden. Obwohl Jule Neumanns Selbstmord mich ebenfalls getroffen hat, war es doch der des Doktors, der mich noch mehr ergriffen und zu Tränen gerührt hat. Ein Arzt, der im Gefängnis arbeitet und dort von einer Insassin mit HIV angesteckt wird, durch eine Spritze, die deren Blut enthalten hat. Jedoch war sein Todesurteil damit nicht unterschrieben. In Martina Vattke fand er eine neue Liebe und sie erwarteten ein gemeinsames Kind, welches Christoph aber nie kennenlernen würde, da man die Rechnung ohne Martinas durchgeknallte Schwester Mareike Vattke gemacht hat. Diese hatte immer etwas gegen die Beziehung der beiden gehabt und wollte ihre Schwester auch mit niemandem teilen, schon gar nicht mit einem Mann. Als Mareike dann von Martinas 'Flucht' durch Christoph erfährt, flippt sie aus und taucht bei ihm auf. Mehrere Geiseln hatte sie in ihrer Gewalt und 'handelt' mit der Polizei einen Fluchtwagen aus, doch das kostet Christoph durch den Schusswechsel von Mareike und der Polizei das Leben. Er stirbt in Martinas Armen. Als wenn diese Szene nicht schon ergreifend genug ist, weil einem Gedanken durch den Kopf gehen, dass ihr gemeinsames Glück so zu Ende gehen musste, wird im Hintergrund auch noch der Song 'Mein Glück' gespielt, der von den drei Hauptdarstellern Judith Sehrbrock, Sanna Englund und Atto Suttarp gesungen wird. Nein, da bleibt kein Auge trocken.

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Henry Burton aus "Grey's Anatomy"

Scott Foley & Kim Raver, Grey's Anatomy
© 2011 ABC Studios

Owen Hunt mag die große Liebe von Teddy Altman sein, doch es war der Tod von Henry Burton, der nicht nur ihr das Herz gebrochen hat, sondern auch den Fans. "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" könnte mit 21 Staffeln locker eine eigene Top 10 für diese Kolumne aufstellen, hatte die Serie doch wirklich genug Serientode, die ergreifend und zu Tränen gerührt haben. Aber immer, wenn man in Kommentaren liest, welcher ergreifend war, taucht auch immer wieder Henry auf und das zurecht. Henry ist eigentlich ein Patient, der eine tödliche Krankheit hat und dringend eine Krankenversicherung braucht, die Teddy ihm durch eine Heirat ermöglicht. Es war also nicht mal eine Liebesheirat, doch die Liebe zwischen den beiden ist gewachsen, was es umso tragischer macht, da Owen nicht nur Teddy anfangs verschwiegen hat, dass Henry gestorben ist, sondern dass er auch noch Cristina Yang dazu gebracht hat, zu schweigen, dass sie ihn operiert hat. Das Ergreifendste an diesem Tod war, dass Teddy Cristina bei einer anderen OP immer wieder erzählte, welche Schritte sie bei dem Eingriff unternommen hat und es sich anfühlte, als würde man mit einem Messer in dieselbe Wunde beider Frauen stechen. Es ist schließlich April Kepner, die ausspricht, was man sich als Zuschauer*in seit mehreren Minuten in dieser Szene wünscht: Teddy soll mit dem Fragen aufhören.

Tara Maclay aus "Buffy - Im Bann der Dämonen"

Buffy - Im Bann der Dämonen
© Twentieth Century Fox Film Corporation

Serientode bei Vampir-Serien sind keine Seltenheit und eigentlich auch nicht überraschend oder allzu tragisch. Doch bei "Buffy - Im Bann der Dämonen" gab es einen Serientod, mit dem habe ich nicht gerechnet und habe ihn auch nicht kommen sehen: den von Tara Maclay. Ich mochte Tara vom ersten Moment an. Sie war bodenständig, ging gut mit ihren Kräften um und kämpfte um das, was sie und wen sie liebte. Sie und Willow Rosenberg waren ein schönes Paar und ich habe ihnen ihr Glück von Herzen gegönnt. Aber wenn ich geahnt hätte, dass es noch schlimmer geht, als ihre Trennung, wäre mir da wahrscheinlich das Herz noch nicht gebrochen. Schuld an der Trennung war Willows Gier nach Macht, doch das war es nicht, was Tara das Leben gekostet hat. Gerade als sich die beiden versöhnt haben, wird sie versehentlich von Warren Meers erschossen, der eigentlich Buffy Summers tödlich treffen wollte – doch es traf Tara und es wirkte so unwirklich, dass man wie Willow erst einmal mehrere Minuten braucht, um zu realisieren, was eigentlich passiert ist. Taras Tod war sehr ergreifend und hochemotional, weil es Willow zur dunklen Willow gemacht hat. Amber Benson wurde für ihre finale Episode extra in den Hauptcast aufgenommen, was ich eine schöne Ehre für die Schauspielerin finde und sie auch verdient hat.

Dr. Mark Greene aus "Emergency Room"

Anthony Edwards, Emergency Room
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Ja, noch ein Doktor, dessen Tod mich einige Tränen gekostet hat. Es gibt Episoden, die man nur einmal schauen kann, weil sie einen so emotional mitnehmen, dass man es sich kein zweites Mal 'antun' will und dabei spielt es keine Rolle, ob es fiktional ist oder nicht. Es ist emotional und das reicht vollkommen aus. Marks Serientod ist auch so etwas Emotionales, weil er den Kampf gegen den Hirntumor in der siebten Staffel schon einmal gewonnen hat und man in der achten Staffel die leise Hoffnung hat, dass es ihm noch einmal gelingen würde. Aber eigentlich weiß man, dass es der Tod auf leisen Sohlen ist und Anthony Edwards aussteigen wollte. Es war ein Serientod, bei dem nicht nur der Charakter gestorben ist. Ein Charakter, der für seine Patienten, seine Freunde und seine Familie da war, der seine Fehler hatte, aber immer im Guten und im besten Sinne gehandelt hat. Mit Mark und dem Ausstieg von Anthony ist der Herz dieser Serie gestorben und ausgestiegen. Man hat zwar weitere Staffeln produziert, man merkte aber auch, dass etwas fehlt. Den Ausstieg hat man sehr emotional gestaltet, da man seinen Tod durch einen Brief seiner Frau Elizabeth Corday erfahren hat und man Marks letzten Tag am Strand mit seiner Familie miterleben darf und dadurch immer vor Augen geführt bekommt, dass es bald zu Ende geht. Kann man nicht schauen, ohne dass man in Tränen ausbricht. Danke, "Emergency Room - Die Notaufnahme".

Daniela S. - myFanbase

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