Bewertung

Review: #12.07 Die tödliche Sache mit der Rache

Foto: David Boreanaz & John Boyd, Bones - Copyright: 2017 Fox Broadcasting Co.; Patrick McElhenney/FOX
David Boreanaz & John Boyd, Bones
© 2017 Fox Broadcasting Co.; Patrick McElhenney/FOX

So schnell, wie man die neue Serienmörder-Storyline aus Booths Vergangenheit eingeführt hat, so schnell ist sie auch schon wieder vorbei. Dabei hat #12.07 The Scare in the Score seinem Namen alle Ehre gemacht und konnte mit einem überraschenden Plottwist in Form von Max' Tod und hervorragender Dramatik und Spannung überzeugen.

"Did you kill my father, Agent Booth?"

Bereits #12.04 The Price for the Past war eine sehr interessante Folge, in der wir den neuen Serienmörder aus Booths Vergangenheit kennen lernen konnten. Die Mission in Serbien, bei der Booth dazu gezwungen war, sein Zielobjekt direkt auf der Geburtstagsparty des Sohnes zu erschießen, hat ihm schon zu Beginn der Serie schwer zu schaffen gemacht. Insofern hat es mich sehr gefreut, dass die Geschichte in Staffel 12 noch einmal hervorgekramt und beendet wurde. Denn solche offenen Rechnungen aus der Vergangenheit von Charakteren funktionieren eigentlich immer gut. Noch dazu, wenn das Ganze wie bei "Bones" ziemlich spannend aufgebaut wurde. Die verschiedenen Opfer, von Aldo über harmlose, strickende Ladies und ehemalige Militärfreunde, die allesamt auf brutalste Weise gefoltert wurden, haben dem Ganzen dann noch das typische "Bones"-Serienmörder-Feeling gegeben. Der Höhepunkt war natürlich Kovac, der es auf die Kinder abgesehen hatte, um es Booth mit gleicher Münze heimzuzahlen. Dabei ist er sogar so weit gegangen, sich unter Vorwänden ins FBI-Gebäude zu schleusen, um so mit ansehen zu können, wie Booth erfährt, dass Christine und Hank getötet wurden. Genauso, wie Booth ihn vermutlich damals gesehen hat, wie er um seinen Vater trauert. Aber zum Glück ist es ja nicht so weit gekommen.

Eigentlich ist es fast ein bisschen schade, dass wir nur ein paar Folgen mit dieser Storyline hatten, denn hier hätte es mit einigen Abwandlungen sicher genug Stoff für eine ganze Staffelhandlung gegeben. Zum Beispiel hätte man etwas mehr von Kovac zeigen können. Denn der wurde zwar während der ganzen Folge als psychopathischer Killer dargestellt, kam dann tatsächlich aber eher etwas unspektakulär daher. Trotzdem haben es die zwei kompakten Folgen geschafft, Spannung aufzubauen, alle wichtigen Informationen zu präsentieren und vor allem richtig viel Dramatik und Emotion herüberzubringen. Und mehr kann man doch eigentlich nicht verlangen.

"They weren't expecting your father-in-law."

Nachdem in der Vorschau der finalen Staffel von mehreren Toten die Rede war und die abschließende Szene mit Max in #12.02 The Brain in the Bot schon ziemlich offensichtlich war, habe ich schon fast damit gerechnet, dass es Brennans Vater früher oder später treffen wird. Nur die Art von Max' Tod hat mich völlig überrascht. Nachdem die Herzprobleme ja schon im Raum standen, dachte ich, dass er eben krankheitsbedingt sterben würde. Doch da hatte "Bones" noch eine um einiges spannendere Variante anzubieten. Das freut mich sehr, schließlich hatte Max Keenan ein viel zu aufregendes Leben, um an so etwas Alltäglichem wie Herzproblemen zu sterben. Nein, man lässt Max als Held gehen, der die Profikiller überrascht, einen Agent rettet und Christine und Hank in Sicherheit bringt.

"I never needed you more than I do now."

Im gewissen Sinne hat die Serie es geschafft, mit Max' Tod einen Kreis zu schließen. Die Serie hat damit begonnen, dass Brennan alleine war, immer mit ihrer traumatischen Vergangenheit im Hinterkopf. Ihre Mutter mag vielleicht gestorben sein, bevor sie ihren Frieden mit ihr finden konnte, doch Max konnte endlich all die Fragen beantworten, die Brennan ihr Leben lang verfolgt haben. Warum ihre Eltern sie verlassen haben. Wohin sie gegangen sind. Warum sie nie zurückgekehrt sind. Trotz allem was gewesen war und der vielen Jahre, die sie getrennt waren, konnte Max einen Platz in Brennans Leben einnehmen und Teil ihrer Familie werden. Er hat ihr dabei geholfen, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten und mit ihr abzuschließen. Insofern war auch ihr Abschied unglaublich passend gewählt. Brennan kann nochmal klarmachen, dass sie nicht böse auf ihren Vater ist, sondern sich nur um ihn sorgt. Und Max kann eine letzte schöne Erinnerung mit ihr teilen, von damals als sie noch alle zusammen waren. Ja, es war ein würdiger und schöner, wenn auch wehmütiger Abschied für Max Keenan, der mir im Laufe der Staffeln mit seiner cleveren und liebenswerten Art wirklich ans Herz gewachsen ist.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie es weitergeht. Werden Brennan und Booth einander beistehen oder sich selbst Vorwürfe machen? Schließlich war die ganze Serbien-Storyline bisher eher auf Booth zentriert. Es war Booths Vergangenheit, die ihn eingeholt hat. Es war Booths Einheit, die angegriffen wurde, um zu ihm zu gelangen. Doch dadurch, dass Max jetzt ins Kreuzfeuer geraten ist, wurde Brennan noch direkter in den Fall verwickelt, als sie es durch ihre Ehe mit Booth sowieso schon war. Was wird das für die beiden bedeuten? Wie wird Brennan mit dem endgültigen Verlust ihres Vaters klarkommen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Fragen den Schwerpunkt der nächsten Folgen ausmachen werden.

Randnotizen:

  • Das war jetzt wohl offiziell der letzte (kleine) Serienmörder-Fall der Serie. Ich werde sie vermissen.
  • Ganz nebenbei wurde während der gesamten Folge immer wieder gezeigt, wie sehr sich das Team um Brennan und Booth sorgt und um sie kümmert. Angela und Cam, die Brennan fragen, wie es ihr geht. Aubrey, der sich für Booth stark macht. Caroline, die ihren Job riskiert, um ihnen zu helfen.
  • Apropos Caroline - wie immer hat sie ihre wenigen Szenen aufs vollste ausgenutzt. Man muss sie einfach mögen.
  • Nach all den Jahren könnte man doch meinen, dass Cam inzwischen etwas lockerer wäre, was ihr Privatleben angeht. Vor allem weil sie doch alle miteinander befreundet sind.
  • Und wieder war das eine hervorragende schauspielerische Leistung von Emily Deschanel und David Boreanaz, die gemeinsam unglaublich viel Emotion herüberbringen konnten. Besonders die letzte Szene, in der sich Brennan und Booth umarmen, hat wohl intensiver gewirkt als irgendeine melodramatische Sequenz.

Fazit

Mit dieser Folge wurde ein weiterer Charakter aus der Serie verabschiedet, wenn auch etwas endgültiger als es manchen lieb sein dürfte. Trotzdem hat Max Keenan einen sehr würdigen Abschied bekommen und die Folge konnte tolle Charaktermomente und eine spannende Handlung bieten. Auch wenn die Storyline rund um Booths Serbien-Einsatz mit Mark Kovacs Verhaftung nun beendet sein dürfte, werden die Folgen seiner Taten Brennan und Booth wohl noch länger beschäftigen.

Denise D. - myFanbase

Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" ansehen:


Vorherige Review:
#12.05 Der Nachhilfelehrer, der nach Hilfe rief
Alle ReviewsNächste Review:
#12.09 Nicht nur Kopf im Stroh

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Bones" über die Folge #12.07 Die tödliche Sache mit der Rache diskutieren.