Review: #2.01 Genesung
"Seattle Firefighters" steigt mit der Auftaktepisode zu Staffel 2 genau an der Stelle ein, an der wir uns in #1.10 Keine Helden¥ von den Feuerwehrleuten verabschiedet haben. Ich hatte vermutet, dass es einen Zeitsprung geben wird, bin mit dieser Auflösung aber wesentlich zufriedener. #2.01 No Recovery fühlt sich an wie der zweite Teil ein Doppelfolge und ist um einiges befriedigender als es der erste Teil war. Die forcierte Spannung ist einem echten Drang nach Antworten gewichen und so verfolgt man gefesselt, wer es lebend aus dem Gebäude schafft und wer auf der Strecke bleibt.
No Recovery
Nach dem Staffelfinale rätselte man, wer von Station 19 das Feuer überleben wird und wer nicht. Mit diesem Ausgang der Geschehnisse hätte ich nicht gerechnet, dennoch ist er nicht so unzufriedenstellend, wie ich mir diese Variante im Vorherein ausgemalt habe. Überraschenderweise haben es sowohl Jack und Travis lebend aus dem Gebäude geschafft und auch Pruitt hat seinen Kreislauf wieder in Schwung bringen können. Die Art und Weise, wie man sich an dieses Happyend herangetastet hat, funktionierte gut, denn man zeigte dem Zuschauer noch einmal deutlich, in welcher Gefahr sie alle schwebten. Anders als im vorangegangenen Staffelfinale setze man dieses Mal allerdings nicht auf spannungsgeladene Szenen, es waren die zwischenmenschlichen Beziehungen der Feuerwehrleute, die in den Vordergrund gerückt wurden. Genau das stellt die Stärke dieser Episode dar, dann während man von dem wütenden Feuer genug gesehen hatte, stellte sich zuletzt das Gefühl ein, dass der menschliche Aspekt etwas zu kurz gekommen ist.
Mit Hilfe verschiedener Flashbacks hält man uns Zuschauern vor Augen, wie lange die Freundschaften zwischen den Feuerwehrleuten von Station 19 bereits zurückreichen und dass sie einige Höhen und Tiefen erlebt haben, bevor sie an dem Punkt angekommen sind, den wir kennen. Die erst so unterschiedlichen Charaktere, die eine Weile gebraucht haben, um zu Freunden zu werden, sind mittlerweile eine zusammengeschweißte Gemeinschaft. Diesen Eindruck hat man beim Schauen immer wieder, denn die Gruppe handelt im Kollektiv und blickt dem Feuer ohne zurückzuweichen ins Gesicht, um einander vor dem Tod zu bewahren. Ohne zu zögern riskieren sie ihr Leben füreinander und es sind genau die Personen, die in den Flachbacks noch nicht warm miteinander geworden sind, die nun am meisten am Überleben des jeweils anderen festhalten. Einziger Kritikpunkt am Handeln der Feuerwehrleute von Station 19 ist, dass sie sich stets gegen die Befehle von Chief Ripley stellen. Sowohl Andy als auch Dean setzen ihren eigenen Kopf durch und ignorieren die Anweisungen, die ihr Vorgesetzter ihnen erteilt. Man kann ihr Handeln verstehen, schließlich wollen sie nur ihre Freunde in Sicherheit wissen, dennoch ist es fragwürdig, dass sie sich zum wiederholten Mal quer stellen und Ripley nicht dagegen einschreitet. Auch sein Standpunkt ist verständlich, doch man drängt den Chief absichtlich aufs Abstellgleis und spielt ihm den schwarzen Peter zu.
Indirekt erhalten die Feuerwehrleute dann wohl doch die Quittung für ihren Alleingang, denn am Ende der Episode – an dem es dann den erwarteten Zeitsprung gibt – stellt Ripley ihnen und uns den neuen Captain von Station 19 vor. Es handelt sich bei Robert Sullivan um ein Gesicht aus der Vergangenheit von Jack und Dean, doch keiner der beiden freut sich über dieses Wiedersehen. Die familiäre Atmosphäre, die wir von Station 19 gewohnt sind, wird auf einen Schlag zerstört, denn so wie man uns Robert vorstellt, ist er alles andere als ein geselliger Mensch und so wird er sich nicht sonderlich gut in die Gruppe einfügen. Man stellt damit einen holprigen Start für den neuen Chef in Aussicht und wir können ganz sicher mit einigen Reibereien rechnen. Darauf freue ich mich nicht sonderlich, andererseits hat es die Gruppe dringend nötig, dass jemand sie wieder in die richtige Richtung lenkt. Durch den Wegfall von Pruitt als Führungsperson hat man beim letzten Einsatz ganz eindeutig gemerkt, dass Station 19 eine starke Hand fehlt, weshalb Robert wohl doch genau die richtige Person für diesen Job zu sein scheint.
Während Pruitt, Jack und Travis auf wundersame Weise überlebt haben, hat man sich dazu entschlossen, die Geschichte doch nicht ganz so glimpflich ausgehen zu lassen. Es ist zwar nur Molly, die ihr Leben lassen muss und man hat als Zuschauer keinen großen Bezug zu ihr, doch die Auswirkungen auf Ben, die das ganze hat, sind nicht unerheblich. Von Vic bekommt er die volle Breitseite, weil er sich dazu entschlossen hat, lieber Molly aus dem Gebäude zu bringen als Travis, dann erfährt Ben jedoch, dass seine Bemühungen umsonst waren. Noch immer ist Ben kein fester Teil der Gruppe, obwohl es im Staffelfinale einen anderen Anschein machte.
Einen Ruck gibt es auch bei Andy und Ryan. Die Flashbacks zeigen uns, wie weit ihre gemeinsame Vergangenheit zurückreicht und unterstreichen genau den Eindruck, der sich schon länger von Andy manifestiert: sie ist kein Beziehungsmensch. Mit Ryan hatte sie schon lange etwas laufen, tiefe Gefühle scheinen allerdings nicht im Spiel zu sein, ganz anders als bei ihm. Bei den beiden tritt man zudem abrupt auf die Bremse und das, obwohl ich eigentlich gehofft hatte, dass Andy mit Ryan endlich einmal ihre weiche Seite zeigen kann. Diese spart man sich bisher jedoch für ihren Vater auf. Auch in Bezug auf Jack gab Andy wieder andere Signale als zuvor. Nachdem sie nicht locker lies, bis sie Jack gerettet hatte, hatte ich das Gefühl, dass bei den beiden wieder ein Flirt in der Luft hängt. Es ist etwas störend, dass Andy so sprunghaft ist, ich befürchte jedoch, dass man hier keine große Besserung erwarten darf.
Fazit
Es ist ein gelungener Auftakt in die zweite Staffel. Man setzt die Schwerpunkte richtig, indem man die Freundschaften der Feuerwehrleute ins Visier nimmt und so ist die Episode um einiges zufriedenstellender als das Finale von Staffel 1.
Marie Florschütz – myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: No RecoveryErstausstrahlung (US): 04.10.2018
Erstausstrahlung (DE): 03.04.2019
Regie: Paris Barclay
Drehbuch: Stacy McKee
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