Abschiedsspecial - Schlechteste Entwicklungen

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"Right now your are a first responder. You are not a wife, your are not a daughter, you are not an Olympian, you are here to save lives, do you copy?"

Über sieben Staffeln von "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" (Originaltitel: "Station 19") hinweg gab es genug Zeit, um Charaktere und Handlungen konsequent zu entwickeln mit allen seinen Auf und Abs. Einige dieser Entwicklungen gehören zu unseren Highlights, über andere waren wir eher enttäuscht. Nach unseren Tops folgen nun die Flop-Entwicklungen.

Beachtet bitte, dass diese Texte kleinere Spoiler zum Ausgang der Serie enthalten.


Die schlechtesten Entwicklungen – Daniela S.


Maya Bishops Verhalten in Staffel 6

Maya Bishop gehört zu meinen absoluten Favoriten der Serie, doch ihre Entwicklung in der sechsten Staffel war ein Rückschritt für mich, der mir schon weh tat für diesen Charakter. An ihrem Hochzeitstag mit Carina DeLuca hat sie ihrem Vater eine Ansage gemacht, die sogar bei ihrer Mutter gefruchtet hat. Umso weniger habe ich dann ihr Verhalten zu Beginn von Staffel 6 verstanden. Ich dachte zwar, dass sie dadurch mehr Gehalt will, da sie und Carina planten, eine Familie zu gründen, doch so ganz passte es eben auch nicht in das Verhalten, was wir bisher kannten. Maya war zu der Zeit wirklich etwas anstrengend und ich habe ständig nach einem Auslöser gesucht und habe keinen gefunden. Erst mit Diane Lewis kam etwas Licht ins Dunkel. Ich fand es ein bisschen unpassend, diese Verarbeitung von Mayas Vergangenheit in diese Staffel zu packen, zumal sie bereits mit dem Ende von Staffel 4 degradiert wurde, so dass man in Staffel 5 schon mal erste Hinweise hätte geben können, die ja sowieso schon sehr emotionsgeladen gewesen ist. Ich finde es nach wie vor schade, dass man es hier tatsächlich erst so spät eingebunden hat, selbst wenn Maya zum Ende hin wieder besser wurde.

Beförderung von Pat Healy

Über Michael Dixon an sich hat man sich nun eigentlich schon genug ausgelassen und dennoch verdient er hier eine Nennung bzw. die Beförderung des Darstellers Pat Healy, die verstehe ich nämlich bis heute noch nicht. Mir ist klar, was man mit Dixons Kandidatur zum Bürgermeister bezwecken wollte, so richtig verstand ich aber im Verlauf der Staffel nicht, weswegen da eine Beförderung nötig war. So oft trat er ja nicht auf, jedenfalls nicht mehr als sonst und was das Ende angeht... naja, es war ein Serientod, bei dem ich nicht unbedingt Tränen vergossen habe. Somit kann ich auch ruhig sagen, dass es für mich schon irgendwie Verschwendung war, da ich auch keine positive Entwicklung gesehen habe und ich dachte immer, dafür sei eine Beförderung in den Hauptcast da, um den Charakter weiterzuentwickeln. Bei Dixon war die mir zu wenig und auch zu spät.

Wie Theo Ruiz Wache 19 leitet

Die Einführung von Theo Ruiz in die Serie fand ich toll, so dass Andy Herrera bei ihrer Versetzung zur Wache 23 gleich jemand hatte, der es ehrlich mit ihr meinte. Als die Wache dann geschlossen wurde, fand ich es interessant, dass man ihn zur 19 geholt hat, auch wenn da Travis Montgomery war und Theo Schuld an Michaels Tod war. Somit konnte ich eben auch verstehen, dass er aus seinen damaligen Fehlern gelernt hat und das auch ein Sean Beckett weitergegeben hat. Aber der Knick kam dann für mich, als Theo selbst die Wache leiten sollte. In der Theorie war die Idee sicherlich nicht schlecht, da er eben Qualitäten gezeigt hat, die wichtig für diesen Posten sind. Das sah in der Praxis für mich dann aber schon nicht mehr so toll aus. Wie gesagt, ich konnte es verstehen, dass er den Fehler von damals nicht wiederholen wollte, aber für mich wirkte Theo in diesen ganzen Szenen letztlich viel zu verbissen, als dass es einen positiven Nutzen gehabt hätte und darunter hat dann auch leider seine Beziehung zu Victoria 'Vic' Hughes gelitten, die dann in die Brüche ging und ich überlege heute noch, ob es sich dafür gelohnt hat.


Die schlechtesten Entwicklungen – Lena Donth


Jack Gibsons gewählte und biologische Familie

Foto: Grey Damon, Merle Dandridge & Jaina Lee Ortiz, Seattle Firefighters - Die jungen Helden - Copyright: 2024 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.; Disney/James Clark
Grey Damon, Merle Dandridge & Jaina Lee Ortiz, Seattle Firefighters - Die jungen Helden
© 2024 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.; Disney/James Clark

Eigentlich hatte ich erst überlegt, ganz einfach Jack Gibson zu nennen, aber das wäre mir nicht richtig erschienen, denn seine Entwicklung wurde für mich gar nicht ins Schlechte geführt, stattdessen wurde einiges um ihn herum einfach ausgesetzt. Alleine für ihn hätte es sich bei "Seattle Firefighters" gelohnt, noch mindestens zwei Staffeln dranzuhängen, weil seine ganz Entwicklung sich noch unfertig anfühlt. Während ich bei den meisten der anderen Hauptfiguren mit dem Serienende ein gutes Gefühl dafür haben, wo es wohl hingeht, so ist das bei Jack eine leere Leinwand. Nicht nur, dass Grey Damon in der finalen Staffel im Grunde zur Gastrolle degradiert wurde, aber all die Themen, die ich mir noch gewünscht hätte, keine Hinweise. Dabei war die Enthüllung rund um seine biologische Familie auf meiner Auswahlliste für die größten Überraschungen dabei. Es war ein herber Schlag, dass seine beiden Eltern nach seiner Weggabe als Baby ein Paar geblieben sind und noch weitere Kinder bekommen haben. Und ich fand es so spannend, spannend für Jack, spannend angesichts der zahlreichen biologischen Geschwister (von denen wir Brooke wenigstens etwas besser kennenlernen durften) und vor allem spannend für die Eltern. Aber es ist mehr oder weniger begraben worden. Also nichts an Potenzial mit der biologischen Familie ausgeschöpft. Dann bleibt noch die gewählte Familie. Klar, da haben wir die 19-Familie und Marsha und mit denen hat es Jack bestens angetroffen. Aber warum dann seine Pflegeschwester Lila zurückholen, nur um dann nach einem kurzen Schnipsel nie zu erfahren, ob die beiden nun regelmäßig Kontakt haben etc.? All diese Figuren hätten Jacks Geschichte so viel reicher machen können, aber es ist leider einfach auf der Strecke geblieben.

Ben Warrens Krebserkrankung

Ben Warren war neben Andy mit dem Start von "Seattle Firefighters" das große Aushängeschild. Ihn kannte man schon und er sollte natürlich vor allem für "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte"-Fans den Übergang leichter machen. Umso überraschender war es irgendwann, dass Ben immer mehr ins Abseits gerückt wurde. Zum einen hatte er im Vergleich zu den anderen Hauptfiguren oft weniger durchgängige Handlungsbögen pro Staffel und zum anderen war es sehr oft thematisch wiederholend. Vor allem war da der Wiederholungstäter, wie Dr. Miranda Bailey immer wieder in Sorgen um ihren Mann angesichts des gefährlichen Berufs verfallen ist. Das kam wieder und wieder und wurde dann durch die mögliche Aufnahme von Pru auch nochmal durch Ifeya Miller intensiviert. Dementsprechend waren in Staffel 4 die ersten Hinweise, dass gesundheitlich etwas nicht in Ordnung ist, gleich etwas, was mich aufhorchen ließ. Letztlich bestätigte sich alles mit der Diagnose Protastakrebs. Auch wenn die Diagnose an sich kein Grund zum Feiern ist, so war ich doch gespannt darauf, was sich daraus alles für Ben ergibt. Und was soll ich sagen? OP und abgehakt, das war das Motto. Inmitten der Staffel, die sich auch darum bemüht hat, die Corona-Pandemie authentisch darzustellen, war ein Auflauf im Krankenhaus zwar nicht möglich, aber auch ansonsten hätte ich mir vorher, währenddessen und auch danach einfach mehr von allem gewünscht. Im Grunde hätte auch jede andere Diagnose gewählt werden können, die nicht Krebs beinhaltet und daher am ehesten an Ableben denken lässt. Das war komplett verschwendet.

Ryan Tanner

Eigentlich kann ich gegen Ryan Tanner als Figur gar nichts sagen, aber durch andere Kategorien dieses Abschiedsspecials ist vielleicht schon durchgeklungen, dass er für mich mehr eine Funktion in Andys Leben hatte, als wirklich für sich selbst zu stehen. Er war die Verbindung zu ihrer Vergangenheit und Gegenwart und er hatte dadurch natürlich auch in Pruitt Herrera eine wichtige Bezugsperson. Aber abseits davon wurde es schon deutlich schwerer. Das war dann auch in der Art zu erkennen, wie er eingebunden wurde. Irgendwie musste dann immer noch eine Polizeiinvolvierung in die jeweilige Episode konstruiert werden, damit sein Hauptdarsteller-Status gerechtfertigt war. Mit seinem Vater Greg gab es zwischendurch mal das Bemühen, ihm ganz alleine etwas mitzugeben, aber das ist letztlich dann auch schnell wieder begraben worden. Aber spätestens sein Serientod hat dann tatsächlich gezeigt, dass "Seattle Firefighters" mit der Rolle aus menschlicher Sicht nicht viel anzufangen wusste. Auch wenn die damalige Showrunnerin Krista Vernoff die Entscheidung vollmundig erläuterte, so hat sich bei mir die Überzeugung durchgesetzt, dass Ryan leicht zu streichen war und dann sich ein gesellschaftspolitisches Thema drum herum einfacher besser verkaufen ließ. Gerade später haben ich doch öfters gedacht, wie man Handlungsbögen rund um Polizeigewalt, Dean Millers Intention hinter Crisis One und Ähnliches hätte anpacken können, wenn es Ryan noch gegeben hätte. Mit ihm war das SPD oft wirklich der Freund und Helfer des SFDs, während danach die Gräben weit auseinandergingen und da hätte eine repräsentative Perspektive durch einen Police-Officer sicherlich nicht geschadet.

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