Bewertung

Review: #5.02 Gegen die Regeln

Foto: Benjamin Bratt, Private Practice - Copyright: 2012 ABC Studios
Benjamin Bratt, Private Practice
© 2012 ABC Studios

Die letzte Episode startete mit den Ereignissen, die nach Petes Herzinfarkt geschehen sind. Obwohl es einen leichten Zeitsprung gab, hat man sich sehr darauf konzentriert, den Zuschauern zu zeigen, wo sich die Serie kurz nach der Herzattacke befindet. In dieser Episode springen die Autoren einen Monat und wir bekommen einen Einblick in das Leben jedes einzelnen. Ich muss zugeben, dass mir die Entwicklungen in dieser Folge wirklich alle gut gefallen haben und ich wenn ich jetzt darüber nachdenke, finde ich eigentlich kaum etwas, das mich gestört hat.

"For the first time in a long time, I'm happy."

Eine der wichtigsten Storylines ist für mich der Neuzugang Jake. Ich kann nach dieser Folge sagen, dass ich ihn jetzt schon ins Herz geschlossen habe, was sicherlich auch Benjamin Bratt zu verdanken ist. Jake passt in diese Praxis, wie die Faust aufs Auge. Dass Addison ihn vorerst nicht einstellen will, ist für mich absolut nachvollziehbar. Schließlich ist sie erst kurze Zeit wieder glücklich mit Sam und dann taucht Jake auf und will ihr nicht nur dabei helfen, schwanger zu werden, sondern auch noch in ihrer Praxis arbeiten. Ich hätte wahrscheinlich auch gezögert, doch sie sieht am Ende ja ein, dass sie glücklich mit Sam ist und keine Angst zu haben braucht. Und wer würde bei Jakes Lebenslauf schon zögern? Also ich nicht. Es freut mich auch sehr, dass er so einen guten Draht zu Sam hat und sich auch mit Cooper und Violet gut versteht. Ich denke, er passt sehr gut in diese Gruppe und wir werden hier noch einiges zu sehen bekommen. Und im Moment bin ich mir noch gar nicht so sicher, ob er nicht hinter Addison her sein wird, so wie er es verspricht. Da kommt sicherlich noch einiges auf die beiden zu und auch Sam spielt hier eine wichtige Rolle, denn er weiß ja momentan noch gar nicht, wie Addison und Jake sich kennengelernt haben. Das wird noch sehr spannend und ich hoffe nicht, dass man uns hier ein Love-Triangle zeigt, weil ich darauf nicht besonders Lust habe. Schließlich haben Addison und Sam schon einiges durchgemacht und waren zusammen, dann wieder getrennt, dann wieder zusammen. Irgendwann hat man auf diesen Stress auch keine Lust mehr. So wie es nach dieser Episode ist, finde ich es gut und hoffe, dass man das noch einige Zeit dabei belässt. Aber so wie ich Shonda Rhimes kenne, können wir schon bald mit etwas Drama rechnen.

Drama gibt es sicherlich auch in der Beziehung von Sam und Addison, da sie beschlossen hat, die Pille abzusetzen. Finde ich jetzt nicht so schlimm und habe mich eigentlich super amüsiert, denn Sams Blick ist unbezahlbar, als Addison ihm sagt, dass er wieder Kondome tragen muss. Das wird sicherlich noch sehr interessant zwischen den beiden, vor allem, wenn man bedenkt, dass sie nun zusammen wohnen. Ich bin ja gespannt, wie lange das andauert und wie sich die Story entwickelt. Momentan bin ich noch für alles offen. Fakt ist, Addison scheint glücklich zu sein und das freut mich, denn gegen Ende der letzten Staffel war sie an einem Punkt, der einen richtig deprimiert hat. An diesem Punkt mag ich sie jedoch nicht mehr sehen. Dann doch lieber eine Addison, die glücklich ist und für Lacher sorgt, schließlich braucht man die in einer Drama-Serie auch ab und zu.

"It's not your job to play God. I made this go away because I love you. If you ever screw with me again, if you ever cross me like this, I'll report you to the cops, let them throw your sorry ass to jail."

Die stärkste Storyline in dieser Folge war für mich das Handeln von Cooper. Wenn ich ehrlich bin, dann liebe ich Cooper ja über alles. Er ist süß, nett und man will ihn eigentlich nur in den Arm nehmen. Und das Wichtigste an ihm ist sein Einsatz für seine Patienten. Dabei schaltet er hin und wieder seinen Kopf aus und verstößt gegen Gesetze, nur um seine Patienten zu heilen. In dieser Episode haben wir erneut einen solchen Fall gesehen, der mir sehr zu Herzen ging, weil mir das kleine Mädchen beinahe das Herz gebrochen hat. Ich kann mich sehr gut in Cooper hineinversetzen, denn ich würde als Kinderärztin wahrscheinlich auch alles dafür geben wollen, um dieses Mädchen zu retten. Doch Cooper geht in dieser Folge wirklich viel zu weit. Er hintergeht nicht nur seine Frau, sondern auch die Eltern des Kindes, von dem er das Nabelschnur-Blut stiehlt. Ich musste wirklich schlucken, als Cooper tatsächlich die Unterschrift gefälscht hat. Ich hab mich selbst gefragt, ob ich das jetzt gut finde, oder ob das ein großer Fehler war. Wahrscheinlich letzteres, doch ich kann ihm einfach nicht böse sein. Er meint es ja wirklich nur gut und will ein Leben retten. Doch ich denke, dass er jetzt sehr aufpassen muss, weil ihm Charlotte nicht noch einmal aus der Patsche helfen wird.

Sie hat mir in dieser Folge auch sehr gefallen, weil man ihr Dilemma deutlich zu sehen bekommt. Sie liebt Cooper, aber weiß genau, dass er etwas falsch gemacht hat. Dass sie ihm letztendlich hilft und ihn damit vor der Polizei schützt, finde ich einen wirklich großen Schritt für sie, doch ich bin mir sicher, dass sie das nicht noch einmal machen wird. Charlotte war immer ein Mensch, der Regeln befolgt und ich glaube, dass sie mit der Situation hier einfach etwas überfordert war und ihre Liebe zu Cooper gewonnen hat. Dennoch muss Cooper aufpassen, denn Charlotte wird nicht noch einmal so weit gehen und ich finde es gut, dass sie ihm das auch klipp und klar sagt. Er muss aufpassen und es ist gut, dass Charlotte hier eingreift und ihm das auch deutlich macht. Ein sehr starker Moment zwischen den beiden, der auch zeigt, dass Liebe nicht alles retten kann.

Doch nicht nur im Zusammenhang mit Cooper konnte Charlotte überzeugen, ihre Story mit Amelia hat mich ebenso gefesselt. Sie kann ihr einfach nicht vergeben und nun wissen wir auch warum. Charlotte macht sich Sorgen um Amelia und sieht sie als Person, die ihr sehr wichtig ist. Amelia hat schon recht, sich aufzuregen, weil sie genau weiß, dass sie für Charlotte in ihrer schweren Zeit da war, doch genau das ist der Grund, warum Charlotte ihr nicht so leicht vergeben will. Es ist schön, zu sehen, wie Charlotte sich weiterentwickelt hat und Gefühle für andere Menschen hat und auch deutlich macht, wer ihr am Herzen liegt und wer nicht. Den Schritt, den sie am Ende geht, kann ich ihr nur hoch anrechnen und ich bin gespannt, wie die Freundschaft der beiden sich weiterentwickelt. Amelia ist nämlich gar nicht trocken, sie trinkt weiter. Normalerweise würde ich mich über diese Entwicklung aufregen, doch ich finde, dass sie hier sehr gut passt. Ich freue mich sogar darauf, zu sehen, was mit ihr passiert und wann Charlotte erneut dahinter kommt. Ich bin mir jedoch sicher, dass sie ihr dann nicht so leicht verzeihen wird. Aber das wird man dann sehen.

"You wanna know how I feel. You wanna know how I honestly feel. I feel like I can't get away from you. I feel like you're smothering me. Isn't it enough that you're my wife and my nursemaid? You wanna be my shrink? Go home, Violet. Go home and be a mother to our son because I don't want you here. And You don't have patients. You don't have a license. You have no business here, Violet. Go home."

Und dann wäre da noch Pete. Ja, der arme Pete. Was soll ich sagen? Er tut mir Leid. Für ihn ist die Situation alles andere als einfach. Ich kann mich sehr gut in ihn hineinversetzen, denn ich denke, dass mir Violet auch wahnsinnig auf die Nerven gehen würde, vor allem, wenn sie mich 24 Stunden unter Beobachtung hätte. Ich kann seinen Wutausbruch am Ende verstehen, weil sie ja auch teilweise Schuld daran ist, dass er diese Herzattacke hatte. Die beiden haben zwar nur in der letzten Folge darüber gesprochen, als Pete unter Drogen stand, doch ich bin mir sicher, dass das Thema die beiden noch einholen wird. Es tut mir persönlich auch sehr weh, Pete so zu sehen, weil ziemlich klar ist, dass es ihm alles andere als gut geht. Dennoch finde ich diese Entwicklung sehr interessant, weil er sich nun damit auseinander setzen muss, beinahe sein Leben verloren zu haben. Sheldon hat schon recht, wenn er sagt, dass Pete Zeit brauchen würde. Da stimme ich nur zu. Ich hoffe, dass Pete sich an Sheldon wendet, weil wir dadurch ein interessantes Pärchen sehen würden, dessen Interaktion mir gefallen würde. Außerdem sehen wir dann auch noch mehr von Sheldon, der mich in dieser Folge schon wieder überzeugen konnte. Ich mag ihn wirklich sehr und er ist einer der Charaktere, auf die man sich jedes Mal freut. Nicht nur im Zusammenhang mit Pete, auch sein Einsatz für Amelia war schön zu sehen und ich hoffe, dass man ihm eine tolle Storyline in dieser Staffel geben wird.

Wer mich seltsamerweise gar nicht so genervt hat in dieser Folge, ist Violet. In der letzten Staffel war sie mir zu viel, ich mochte sie am Ende gar nicht mehr, doch ich hier fand ich es schön, wie sie sich um Pete kümmert. Sie will nur das Beste für ihn und bemuttert ihn natürlich, weil sie sich Sorgen macht. Dass Pete das zuviel ist, ist verständlich, dennoch finde ich es gut, dass sich Violet hier einsetzt. Vielleicht wird das mit ihr ja doch noch was. Ich bin gespannt.

Fazit

Diese Episode hatte viel zu bieten, seien es die einzelnen Storys der Charaktere oder ihre Interaktionen miteinander. Jake gefällt mir jetzt schon und auch Cooper und Sheldon konnten mich überzeugen. Dennoch vergebe ich nicht die volle Punktzahl, weil ich mir sicher bin, dass es noch besser werden kann.

Alex Olejnik - myFanbase

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