Bewertung

Review: #2.06 Tarot

Foto: Athena Karkanis, Manifest - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Athena Karkanis, Manifest
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Das Defizit in dieser zweiten Staffel von "Manifest" ist bisher, dass einem als Zuschauer nicht so richtig klar ist, in welche Richtung die Serie überhaupt gehen will. Das große Mysterium um die 828-Passagiere wird zu oft vernachlässigt. Diese Woche ist man auch nicht wirklich fokussiert, doch die einzelnen Geschichten funktionieren und können daher überzeugen.

"It's a fancy strawberry pie."

Ich bin überhaupt kein Fan von TJ und Olive. Das ist mir zu konstruiert gewesen, dass sie sich am Flughafen damals gesehen haben und richtig interagiert hatten. Dass sie nun gemeinsam Nachforschungen anstellen, war mir daher immer etwas zuwider. Die Erkenntnisse, dass es auch schon vor Jahrhunderten ein 828-Phänomen gegeben haben könnte, machen mich wieder sehr neugierig, auch wenn es in dieser Episode dann leider dabei geblieben ist. Ich muss außerdem gestehen, dass die beiden in dieser Episode überzeugen konnten und insbesondere der romantische Aspekt zu wirken wusste. Als Olive die Tarot-Karten wild interpretierte, war mir das zunächst zu plump, doch was TJ am Ende der Episode daraus gemacht hat, war wirklich herrlich-kitschig. Das erste Mal hatte ich das Gefühl, dass sie doch zusammen passen könnten. Und Ben scheint diesem auch nicht nur abgeneigt, immerhin machte er ja deutlich, dass seine Überwachung offenbarte, dass TJ und Olive viel Zeit miteinander verbringen.

"Has he seemed disoriented lately?"

Ben hat aber auch ganz andere Sorgen gehabt, denn erst muss er sich um Saanvi sorgen, die an sich selbst herumexperimentiert (und das auch weiterhin tun wird, was sehr fahrlässig und regelrecht dumm ist), dann hat er einen neuen Auftrag bekommen. Diese Story war mal wieder äußerst gelungen. Dass ein Passagier unwissentlich Vater ist und nun das Kind mit einer Organspende vor dem Tod retten kann, ist keine neue, aber doch schöne Geschichte, die in allen Einzelheiten Sinn gemacht hat und gut zusammenpasste. Auch Saanvis Rolle als Ferndiagnostin passte hier hinein. Es bleibt nur weiterhin die Frage, warum die Visionen so rätselhaft sind, wenn es doch darum geht, Leben zu retten, aber das muss man wohl auf den Stil der Serie schieben. Ohne Rätsel wäre es auch nicht spannend.

Die Storyline hat dann aber noch einen ganz anderen Effekt. Grace verweigerte ein Interview über ihr Baby, da diese Art Bürgerwehr damit nur wieder ein Angriffsziel hätte. Um das Kind zu schützen, kommt ihr dann die Idee, Danny das Kind zuzuschieben und nicht Ben, damit es keine Angriffsfläche mehr gibt. Ich kann den Gedanken zwar nachvollziehen, aber für Ben ist das natürlich heftig und eigentlich nicht zu ertragen. Ich bezweifele auch, ob der gewünschte Effekt damit wirklich erreicht wird. Mal schauen, was da noch kommt. Prinzipiell fände ich es gar nicht schlecht, wenn Danny wieder auftaucht.

"I can't live her life for her. I can only live mine."

Die letzte Storyline betrifft wieder Zeke, Michaela und Courtney, wobei letztere sich wohl hoffentlich aus der Serie direkt wieder verabschiedet hat. Aus meiner Sicht war das eine unnötige Ablenkung. Zeke und Michaela gehen Courtneys Drogenschulden nach und sorgen damit für gute Unterhaltung. Die beiden waren schon sehr cool zusammen. Schade nur, dass Michaela Zeke gegenüber doch wieder skeptisch ist. Ob es Courtney war, die die Pillen versteckt hat? Oder macht sich Zeke nur selbst etwas vor?

"What the hell's happening?"

Der Cliffhanger der Episode hat es dann noch mal in sich. Ein abgestürztes Flugzeug, bei dem Finn umkommt, wird uns gezeigt. Und Adrian ist als Beobachter Teil der Vision. Sorgt er für den Absturz? Wieso kann er überhaupt dabei sein? Und wieso ist Cal eigentlich nicht mehr bei den Visionen? Er spielte doch immer eine zentrale Rolle und jetzt taucht er nicht mal mehr auf. Auf jeden Fall macht dieses Ende Hoffnung, dass in der nächsten Episode wieder viel mehr die Haupthandlung im Mittelpunkt steht.

Fazit

Die Haupthandlung bekommt zwar bis auf den Cliffhanger wieder keinen richtigen Fortschritt, auf den Nebenschauplätzen konnte dieses Mal aber durchaus gepunktet werden. Kurzum, es geht wieder bergauf.

Emil Groth - myFanbase

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