Review: #22.02 We Built This City
Mit #22.02 We Built This City läuft die sage und schreibe 450. Episode von "Grey's Anatomy" über die Bildschirme. Wow. Bei jedem neuen Jubiläum fällt mir wieder auf, wie unglaublich lange mich die Serie nun schon begleitet. Ähnlich nostalgisch verlief dann auch die Episode. Schon der Beginn mit der Karussell-Szene ließ mich innehalten und nochmal checken, ob ich nicht versehentlich die falsche Folge ausgewählt hatte. Das berüchtigte Kindheitstrauma-Karussell von Meredith Grey samt der Ellis Grey, die sie mal wieder kritisiert? Und das im Jahr 2025? Zusammen mit dem 'außergewöhnlich'-Zitat und "the carussell never stops turning" schon einmal ein Hammer-Start. Zu gleichen Teilen ist es wohl auch bezeichnend für Meredith, dass sie bis heute von diesen Momenten träumt und verfolgt wird.
Die nächste Überraschung ist Kelly McCreary, die für einen Gastauftritt als Maggie Pierce zurückgeholt wurde und nun gemeinsam mit Meredith ein wenig Schwestern-Magie vollbringen und Amelia Shepherd aus ihrem dunklen Loch holen soll. Ich habe dieses Dreiergespann echt vermisst und sie schaffen es wieder problemlos, von Tragik zu Komik hin und her zu springen. Man merkt einfach, dass diese Frauen im Laufe der Jahre jede Seite voneinander gesehen haben – the good, the bad and the ugly. Irgendwie haben sie es immer geschafft, einander von der Klippe zurückzuziehen und so wohl auch dieses Mal. Es ist definitiv die richtige Entscheidung für Amelia, sich die Zeit für sich selbst zu nehmen. Ihr Besuch bei Richard Webber sah auch danach aus, als wäre das ihr aufrichtiger Plan und nicht nur eine Ausrede, um vor Meredith und Co. zu fliehen. Vielleicht verschlägt es sie ja nach Los Angeles zu den Private Practice-Kollegen? Oder sie unterstützt Maggie? Gut für Amelia, weniger gut für die Serie, die nun leider mehrere Folgen ohne sie auskommen muss, denn da ist Caterina Scorsones Weggang schon ein herber Verlust.
Man kann Atticus 'Link' Lincoln seine Frustration keineswegs vorwerfen. Seine Vorgeschichte macht die ganze Sache für ihn natürlich nur noch schlimmer. Dennoch ist sein Streit mit Jo Wilson nicht schön anzusehen. Immerhin gibt die ihr Bestes, das Ganze nicht zu persönlich zu nehmen, sondern macht sich nur Sorgen um ihren Mann. Links Gespräch mit Owen Hunt hat mich dafür echt überrascht, denn wer hätte gedacht, dass diese beiden spontan ein richtiges Gespräch über Gefühle hinbekommen? Hier konnte mich vor allem Chris Carmack überzeugen, der die widersprüchlichen Gefühle seines Charakters emotional dargestellt hat. Einerseits ist da natürlich die Erleichterung und Dankbarkeit, nochmal mit dem Leben davon gekommen zu sein und damit die Chance zu haben, seine Familie wachsen zu sehen. Anderseits gab es eben auch Verluste zu beklagen und traumatisch war die Erfahrung ebenso. Immerhin hat er bereits reflektiert, dass es nicht die körperlichen Wunden sind, die ihm nachhängen werden. Hoffentlich lässt er auch Jo an diesen Erkenntnissen teilhaben und scheut nicht davor zurück, aus Angst sie damit zu belasten. Schade, dass wir die anschließende Unterhaltung von Link und Jo nicht mitbekommen haben, aber ich bin mir sicher, dass wir da in Zukunft noch mehr sehen werden.
An anderer Stelle hat Jules Millin noch sehr mit dem Verlust von Monica Beltran zu kämpfen, auch wenn sie sich das nicht so recht eingestehen will. Gefühle ausblenden, weitermachen. Naja, bis sie dann einen Blackout im OP hat. Zum Glück passiert hier nichts weiter und Jules kann das Geschehen als Weckruf nutzen. Der gemeinsame Abschied von Monica zusammen mit den anderen Assistenzärzt*innen war dann eine gelungene Szene. Wobei der Gedanke letztlich schöner war, als die Ausführung, immerhin hatte doch hauptsächlich Jules mit ihr zu tun und dementsprechend seicht fallen dann auch die Erinnerungen der anderen aus. Aber es ging ja um die Geste und darum, dass die vier zusammenhalten.
Neue Anfänger, neuer Ärger. Zugegeben, das hat sich bis jetzt noch immer bewahrheitet. Noch bleibt es dabei, dass wir bisher hauptsächlich Wes Bryant im Mittelpunkt haben. An meinem ersten Eindruck konnte er auch noch nicht rütteln. Er hält sich nicht an Benson 'Blue' Kwans Anweisungen und auch wenn er definitiv Talent hat, wird ihn sein Ego wohl früher oder später in die Bredouille bringen.
Randnotizen:
- Die berühmte Ansprache von Richard zum Start des Ausbildungsjahres - immer wieder eine Freude.
- Apropos Richard – Teddy Altman bleibt weiter auf Kurs und streicht mit der Chefarztposition eine weitere unliebsame Komponente erstmal aus ihrem Leben. Sie hat gemerkt, dass der Bürokram sie verändert hat und im Laufe der Jahre hat man auch immer wieder deutlich gespürt, dass das ihr Hauptstressauslöser war. Gut also, dass sie sich wieder mehr dem Operieren widmen möchte und wieder mehr zu sich selbst finden will. Und für Richard passt das sowieso perfekt.
- Ben Warren zum Chief Resident zu machen, war die richtige Entscheidung, und zwar aus genau den Gründen, die Miranda Bailey auch nennt. Trotzdem bin ich gespannt, ob die beiden weiterhin so problemlos zwischen Arbeit und Privatleben trennen können wie bisher.
- Lustig, dass Owen nach wie vor Derek Shepherds Wohnwagen hat. Dann muss der wohl mal wieder als Beziehungspausen-Unterschlupf herhalten.
- Am Ende bekommen wir das Karussell erneut zu sehen – dieses Mal aber in der Realität. Nachdem es in der Serie immer als Metapher für das Leben an sich verwendet wurde, hat man hier einen schönen Abschluss gefunden. Am Anfang musste Meredith alleine versuchen, das kaputte Karussell zum Laufen zu bringen und ihre Mutter war alles andere als eine Hilfe. Nun läuft es, ihre Familie ist zufrieden und Meredith selbst meint, dass ihre Kinder außergewöhnlich sind.
Fazit
Die Episode hat wieder typisches "Grey's Anatomy"-Feeling bei mir geweckt und das nicht nur wegen der vielen kleinen Anmerkungen an frühere Staffeln. Trotzdem muss ich gestehen, dass genau die es waren, die der Folge wieder die 8 Punkte eingebracht haben - nennt mich nostalgisch. Erneut haben wir tolle emotionale Szenen zu sehen bekommen und die Serie beruft sich wieder auf ihre große Stärke der gefundenen Familie, sei das nun mit dem Schwestern-Trio oder den Assistenzärzt*innen, die weiterhin als Einheit zusammenstehen. Es scheint auch fast so, als würden die Charaktere zurzeit mehr überlegte und reife Entscheidungen treffen, als direkt Hals über Kopf in einen Konflikt hineinzufallen. So kann es gerne weitergehen.
Denise D. - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: We Built This CityErstausstrahlung (US): 16.10.2025
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Kevin McKidd
Drehbuch: Zoanne Clack
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