Bewertung

Review: #7.04 Die Stinson-Krise

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: 2011-2012 Twentieth Century Fox Film Corporation. All rights reserved.
How I Met Your Mother
© 2011-2012 Twentieth Century Fox Film Corporation. All rights reserved.

Sehr gut. Es scheint so, als wäre die siebte Staffel von "How I Met Your Mother" dabei, manche Patzer aus den letzten Staffeln wieder gut zu machen und drauf und dran, wieder zu richtig guter Unterhaltung zu werden. Diese Folge hatte einen etwas schleppenden Start, kam dann aber richtig in Fahrt und machte gegen Ende hin wieder richtig viel Spaß.

Das Besondere an der Serie ist ja, dass Ted das Ganze rückblickend erzählt, was die Autoren schon oft für lustige Twists und gute Kommentare ausgenutzt haben. Dies ist in letzter Zeit meiner Meinung nach etwas zu kurz gekommen und wurde hier wieder aufgegriffen - wenn auch in einer etwas anderen Form. Robin erzählt die Geschehnisse ihrem Therapeuten, was uns ihre Sicht auf die Dinge mal etwas näher bringt.

"You think you are so smart just because you went to Harvard. And Princeton. And then – wow! - Harvard again! Ok, fine. I was trying to steal him back." - "This is good! You are finally opening up and talking about yourself. Not just about what Marshall and Lily were up to!" - "Oh yeah... So Marshall and Lily were folding laundry..."

Anfangs kam diese Geschichte irgendwie nicht so richtig in Schwung, waren Robins Gefühlsausbrüche doch etwas übertrieben dargestellt und so konnte mich auch Nora in ihrer Rolle als Barneys schmachtende Freundin nicht wirklich überzeugen. Doch nach und nach wurden die Szenen immer besser und witziger. Besonders Robin konnte, bis auf die Szenen, in denen sie heulend unterm Tisch sitzt, mal wieder richtig bei mir punkten. Ihre Erzählweise beim Therapeuten war so süß, dass man gar nicht anders konnte, als mit ihr mitzufühlen. Auch wie sie immer wieder auf Marshall und Lily zu sprechen kam und offensichtlich richtigen Spaß am erzählen hatte, ließ sie mal in einem anderen Licht erscheinen. Wie schon gesagt, das Konzept, einen anderen Charakter erzählen zu lassen, hat hier sehr gut funktioniert. Man hat Robins Geschichten gespannt zugehört und sich auf ihre Meinung und die Kommentare des Therapeuten gefreut. Und hat man sich anfangs eher über ihre Rolle als eifersüchtige Ex-Freundin eher amüsiert, hatte man am Ende wirklich Mitleid mit ihr. Wieder sieht man, wie sehr sich Robin doch verändert hat, schließlich hätte sie es früher nie zugelassen, wegen eines Mannes so sehr zu leiden. Das macht sie aber nur umso sympathischer. Ich muss zugeben, dass ich an ihrer Stelle wahrscheinlich genauso gehandelt hätte und das dumme Blondchen zu Barney hingeschickt hätte, um ein bisschen Streit in die ach so perfekte Beziehung zu bringen. Am Ende hat es sich Robin dann aber nach einem Selbsteingeständnis von Ted doch anderes überlegt und Barney vor der Frau "gerettet". War die Szene, in der Robin die Blondine immer wieder gegen die Fensterscheibe schlägt einerseits übertrieben inszeniert, hat es mir andererseits sehr gut gefallen, wie Barney dazu gerade im selben Rhythmus auf den Tisch geklopft hat. Solche kleinen Details sind es einfach, die diese Serie so besonders machen.

Kal Penn ist in seiner Rolle erst einmal nicht besonders hervorgestochen. Allerdings war diese zumindest in dieser Folge ja auch noch nicht so wichtig und so hatte er noch nicht viel Gelegenheit, sein komödiantisches Talent unter Beweis zu stellen.

Die letzte Szene deutete allerdings darauf hin, dass wir noch nicht die letzte Therapiestunde gesehen haben, weshalb die Kombination Robin/Therapeut durchaus noch interessant werden kann.

"I never realized this would be so hard!" - "I know, I know... But we are almost done with our checklist. Which reminds me: Why am I calling a hairsalon and saying 'Jack Fantastic' is quitting?"

Barney stand in dieser Woche im Fokus, schließlich hat ja auch Robin erzählt. Und wie meistens, wenn Barney im Vordergrund steht, gibt es einige lustige Dinge zu sehen. Schon in der letzten Staffel bekamen wir in der Playbook-Folge einen Einblick in Barneys abgefahrene Aufreißtaktiken. Doch in dieser Folge wurden diese tatsächlich noch getoppt und man sah mal wieder, was Barney alles in Kauf nimmt, um an Frauen heranzukommen. Dass es tatsächlich Frauen gibt, die sich auf solche Videos, wie das "Sind deine Brüste zu groß? Barney kann helfen"-Video, bei ihm melden, kommt mir persönlich sehr unrealistisch vor, vielleicht auch deshalb, weil ich es ganz schön traurig fände, wenn es das nicht wäre. Aber da uns bei Barney ja kaum noch etwas überrascht, war es einfach nur amüsant. Trotzdem fand ich die hier gezeigten Taktiken erst einmal nicht so überzeugend. Bis wir "Jack Fantastic" getroffen haben, denn Barney als schwuler Friseur war wirklich ein absolutes Highlight! Ein schwuler Schauspieler, der einen heterosexuellen Playboy darstellt, der einen schwulen Friseur spielt- classic!

Robin in ihrer "Helfer-Rolle" hat mir sehr gut gefallen und ich habe wirklich mit ihr gelitten, als Barney sie so leichtfertig als perfekten "Bro" bezeichnet hat. Ich fand es übrigens etwas komisch, dass es Barney überhaupt nicht aufgefallen ist, dass Robin sich ihm angenähert hat, schließlich hat er doch über die Jahre so gut gelernt, Frauen zu durchschauen und ihre Zeichen zu lesen. Oder ist er gedanklich so sehr mit Nora beschäftigt? Im Moment scheint es so auszusehen und ich hoffe, wir sehen dahingehend noch ein paar interessantere Geschichten, denn noch ist mir Nora nicht besonders ans Herz gewachsen und das liegt nicht nur daran, dass mir Robin und Barney zusammen viel besser gefallen. Barney passt überhaupt nicht in die Rolle des festen Freundes - zumindest nicht, wenn sie Beziehung so übertrieben kitschig dargestellt ist. Ich bin der Meinung, dass es da noch heftig knallen wird.

"Don't tell me, you are doubting Dr. Sonya!" - "Just a little bit!"

Auch wenn dies eher eine Nebenrolle in dieser Folge gespielt hat, fand ich es doch interessant, wie schwierig es für Marshall und Ted war, einzusehen, dass es letzten Endes doch Lily ist, die schwanger ist und die am besten wissen müsste, was gut für sie und das Baby ist. Dr. Sonya als Figur war einerseits wahnsinnig amüsant, andererseits fand ich es doch ein bisschen bedenklich, wie blind Lily ihr vertraut hat. Sicher ist es als Schwangere mal angenehm, eine Ärztin zu haben, die nicht so hysterisch an die Sache herangeht, wird sie doch sonst sicher mit vielen panisch beunruhigenden Ratschlägen zu kämpfen haben. Doch ihre Kompetenz kann man nun wirklich anzweifeln. Allerdings ist dies immer noch eine Comedy-Serie und keine Anleitung für Schwangerschaften, also kann man durchaus darüber hinweg sehen. Der "Streit" zwischen Lily und den Jungs führte einerseits zu sehr lustigen Szenen zwischen Marshall und Ted im Schwangerschaftskurs und andererseits zu der Erkenntnis von den beiden, Lily einfach mal zu vertrauen, was ich für eine sehr wichtige Erkenntnis halte.

"Come on! We're a trio! We have always been a trio! We're right up there with Batman and Robin and Alfred. Salt and pepper and cumin! What are salt and pepper without cumin?"

Ted kann einem schon wirklich Leid tun. Jeder kann sich wahrscheinlich in seine Lage versetzen, sich wie das dritte Rad am Wagen zu fühlen. Auch wenn die Idee dieser Geschichte nicht neu ist und schon einmal aufgegriffen wurde, konnte man Teds Bedenken diesbezüglich jetzt natürlich auch verstehen. Es ist eben ein großer Schritt im Leben eines Paares, ein Kind zu bekommen. Eigentlich ist es ja auch süß von Ted, dass er sich so einbringen möchte und das Kind auch irgendwie als seines ansieht, aber Lily kann man natürlich genau so gut verstehen, schließlich ist es eben doch etwas Persönliches zwischen ihr und Marshall. Auf jeden Fall wurde dieses doch ernste Thema mit dem richtigen Maß an Witzen aufgefüllt, so waren die Halloween-Kostüme am Ende sehr putzig und zeigten so richtig gut die doch sehr enge Freundschaft zwischen den Dreien. Dass Ted am Ende doch einsieht, dass er Marshall und Lily ein bisschen Raum lassen muss, ist sicher die richtige Entscheidung, auch wenn er mir im "Team Baby" sehr gut gefallen hat. Auf jeden Fall freut es mich, dass wir in dieser Staffel endlich wieder den Ted sehen, den wir anfangs kennen gelernt haben - den Mann nämlich, der sehnsuchtsvoll nach einer Frau sucht, mit der er eine Familie gründen kann. Denn eins ist sicher: Ted ist/wäre ein toller und liebevoller Vater. Ich hoffe für ihn und für uns, dass er dem Kennenlernen seiner Traumfrau mittlerweile sehr nahe ist.

Fazit

Schöne Folge, die mal wieder eine etwas andere Konstellation hervorgebracht hat und uns den Charakter Robin wieder besser verstehen ließ. Regelrecht genervt haben mich dafür Barney und Nora, die aber Gott sei Dank nicht allzu oft zusammen gezeigt wurden.Hoffentlich kommt die Geschichte rund um die Mutter mal wieder in Schwung und Marshall und Lily bekommen wieder eine spannendere Storyline als die über die Schwangerschaft, auch wenn sie bisher wirklich gut umgesetzt wurde. Also solide 7 Punkte, die vor allem durch die gute Erzählweise und die vielen Gags gewonnen wurden.

Klara G. - myFanbase

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