Bewertung

Review: #7.06 Hinterrücks

Dafür, dass "Chicago Med" das schwächste Glied in der Kette von OneChicago ist, hat man sich ziemlich wacker geschlagen. Mit #7.06 When You're a Hammer Everything's a Nail kommt jetzt doch eine Episode, die etwas in sich einbricht, weil man jetzt auch ein gewisses Verhaltensmuster bei Dylan Scott und Stevie Hammer erkennen kann. Allerdings ist bei der Entwicklung zwischen Maggie Lockwood und Vanessa Taylor etwas Positives zu erkennen und auch zwischen Crockett Marcel und Pamela Blake gibt es was Interessantes.

Das schwierige Verhältnis zwischen Stevie und ihrer Mutter Terri Hammer wurde uns bereits etwas im Auftakt beleuchtet. Da wurde deutlich, dass sie eine andere Sprache sprechen und eigentlich war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Mutter und Tochter in einen lautstarken Konflikt geraten. Wobei Konflikt ja eigentlich noch echt harmlos ausgedrückt ist. Es war definitiv richtig von Stevie, ihre Mutter mit dieser Entzündung im Arm ins Krankenhaus zu schaffen. Dass dieser das nicht gefällt, dürfte somit auch klar sein. Es war auch richtig von Stevie, dass sie Daniel Charles um Rat gebeten hat. Tja, nun. Aber ich hatte beim Schauen ständig den Eindruck bzw. das Gefühl, dass sie sich zwar um ihre Mutter sorgt, aber sich insgeheim erhofft hat, dass Daniel ihr dabei 'hilft', Terri für nicht mündig zu erklären, damit sie die Vormundschaft bekommt, damit Terri ihre Medikamente nimmt. Definitiv kein guter Zug von ihr.

Ich kann durchaus verstehen, dass es mit dieser Vorgeschichte, bei der Stevie quasi die Mutter für ihre Mutter gewesen ist, ein Kraftaufwand ist, immer und immer wieder dabei zusehen zu müssen, wie Terri sich eigentlich selbst kaputt macht. Aber Daniel hat recht, dass sie selbst mental dazu in der Lage ist, Entscheidungen sind, auch wenn diese Stevie nicht gefallen. Denn auch wenn Terri eine Störung hat, ist es ja nicht gleich bedeutend, dass sie nicht entscheidungsfähig ist. Demnach konnte ich ihren Ausraster durchaus verstehen, als sie mitbekommen hat, dass sie überwacht werden sollte.

Es ist auch nicht so, als könne ich Stevie nicht verstehen, denn man konnte ihr ansehen, wie sie das alles mitnimmt. Ich mag nur nicht, wie sie letztlich agiert hat, um ihren Willen durchzusetzen, auch wenn dahinter eine gute Absicht gesteckt hat, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass sie die Nummer genutzt hat, die Dylan ihr geschickt hat. Irgendwie hat mich Stevies Verhalten diesmal sehr an das von Will Halstead erinnert und diesen fand ich diesmal wirklich in Ordnung. Ich bin mal gespannt, was uns in der Mutter-Tochter-Beziehung erwarten wird.

Das ganze Drama um Familie Hammer hat aber auch etwas Positives bei Maggie und Vanessa hervorgerufen. Vanessa wollte sich ja von Maggie nie bemuttern lassen, was ich immer ein bisschen schade fand, denn sie meint es immer nur gut. Denn ich mach mir durchaus um Vanessa Sorgen und hoffe, dass da noch rechtzeitig eingegriffen wird.

Dylan hat zwar diesmal auch ein Verhaltensmuster gezeigt, welches unterstrichen hat, dass er noch immer wie ein Cop denkt, aber er war definitiv einsichtiger als Stevie. Ich kann durchaus verstehen, dass Kindesmisshandlung schnell zur Sprache kommt, sobald sich ein Kind mehrfach verletzt und dann verschiedene Krankenhäuser aufgesucht werden. Zudem hat Dylan den Vater von Siobhan noch verhaftet gehabt und dadurch hat es für ihn noch besser ins Bild gepasst. Allerdings trügt der Schein ja auch manchmal und ich bin froh, dass Maggie – die gute Seele – Dylan zum Nachdenken angeregt hat und er so auf eine Diagnose kam, die die Verletzungen erklären. Ich hätte mir zwar noch eine Entschuldigung von ihm gewünscht, aber so war es auch in Ordnung.

Sehr interessant finde ich ja auch die Verbindung von Marcel und Pamela, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass Avery noch etwas im Krankenhaus verweilt hätte, aber nun ja. Ich weiß zwar noch nicht, ob ich wirklich davon begeistert sein soll, dass Marcel eine andere Fachrichtung einschlagen möchte, aber das steckt ja noch in den Kinderschuhen. Viel interessanter finde ich wie gesagt die Verbindung zwischen ihm und Pamela. Ich habe etwas das Gefühl, dass sie ein möglicher – und für mich passender – Love Interest werden könnte. Zumindest haben sie Chemie und man merkt, dass zwischen ihnen etwas ist. Dean Archer hat ein sehr gut geschultes Auge, was das angeht. Was Marcels Agieren bzgl. Sheldon und Ricky angeht, bin ich im Zwiespalt, auch wenn ich sein Handeln nachvollziehen kann. Ich könnte mir allerdings auch vorstellen, dass Archer Marcel daraus noch einen Strick dreht. So wirklich kann man ihm ja auch nicht trauen.

Und mein leidiges Thema: Vas Com. Das wurde zwar diesmal besser in den Fall bzw. die Fälle eingebunden, aber ich werde einfach nicht warm damit. Das liegt wahrscheinlich auch daran, weil man irgendwie auf der Stelle tritt und nicht vorankommt. Zwar ist nicht absolut bewiesen, dass Vas Com zu Todesfällen führt, ich frage mich allerdings weshalb weder Will noch Sharon Goodwin sich einmal umhören. Sie wollen akribischer suchen? Dann bitte, denn es zieht sich wie ein Kaugummi und das muss nicht sein. Wenn Will der beste Arzt ist, wie Sharon sagt, dann hätte sie ihn auch aus einem anderen Grund zurück ans Med holen können.

Fazit

"Chicago Med" hatte zwar interessante Fälle, aber manches Verhalten einiger Charakter waren nicht ganz in Ordnung, weshalb die Episode punktemäßig nicht so gut wegkommen wird. Punkten konnten aber Maggie und Vanessa sowie Marcel und Pamela.

Daniela S. - myFanbase

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