Bewertung

Review: #2.07 C-14, ein Waschbär und die Neandertaler

Foto: Lance Barber, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Lance Barber, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Mit #2.07 Carbon Dating and a Stuffed Raccoon werden uns von einigen Charakteren völlig neue Seiten präsentiert, die mir sehr gut gefallen haben. Zu verdanken ist das Ganze vor allem dem Auftauchen von Paige und ihrer Familie.

therapeutischer Meseumsbesuch

Beim Schauen dieser Episode ließ ich einmal die Erzählungen des älteren Sheldon in "The Big Bang Theory" Revue passieren. Dabei ist mir aufgefallen, dass Sheldon in gewisser Weise immer wieder betont, kein allzu gutes Verhältnis und Bindung zu seinem Vater gehabt zu haben. Diese Episode hat allerdings mal wieder bewiesen, welch gute Chemie Vater und Sohn haben. Nach einem der letzten Ausflüge in der ersten Staffel erleben wir nun, dass George sich dazu bereit erklärt, seinen Sohn zu einem Naturkundevortrag zu fahren. Natürlich entgeht er somit geschickt, Connie bei deren Garagenverkauf zu helfen, aber damit konnte ich sehr gut leben. Mir gefallen die Szenen zwischen George und Sheldon deswegen so gut, weil er seinem Sohn gerne näher kommen würde und sich dabei eher unbeholfen anstellt. Obwohl ich es fast ein bisschen schade fand, dass er Sheldon nicht einfach gefragt hat, ob er sich zu ihm setzen solle. Wahrscheinlich wäre ihm das ohnehin lieber gewesen, anstatt ungewollt den Therapeuten für Paiges Eltern zu geben.

Bereits bei ihrem ersten Auftritt bemerkte man, dass bei Paiges Eltern der Haussegen etwas schief hängt. Deswegen wunderte mich auch nicht, dass sie diesmal getrennt aufgetreten sind. Sehr gut hat mir aber gefallen, dass George als (unfreiwilliger) Zuhörer agierte. Zwar hat er nicht viel gesagt und wenn, dann klang auch dieses eher unbeholfen, aber oftmals hilft es den Betroffenen, in dem Fall Linda und Adam, einfach einmal reden zu können. Letztlich frage ich mich, ob die beiden ihre Krise überwinden und ähnlich wie George und Mary nicht über bestimmte Themen reden oder ob sie doch noch die Scheidung einreichen werden. Am ehesten würde ich davon ausgehen, dass sie die Scheidung einreichen werden und vielleicht wird auch Paige diejenige sein, die ihren Eltern zu diesem Schritt raten wird. Immerhin hat sie vor Sheldon klar gemacht, dass sie nicht nur die Streitigkeiten mitbekommt, sondern auch weiß, dass es meistens dabei um sie geht. Ich stelle mir das schrecklich vor, wenn ich immer der Streitpunkt meiner Eltern wäre.

Ähnlich wie George musste auch Sheldon als Zuhörer agieren. Anders als sein Vater stellte sich Sheldon nicht allzu unbeholfen an. Womöglich lag das auch daran, damit er nicht wieder von Paige als Baby betitelt wird. So ganz kann ich mir gar nicht vorstellen, dass Sheldon sich einmal nicht an die Regeln gehalten hat. Als älterer Sheldon wirkt sein Verhalten dahingehend, sich an Regeln zu halten, manchmal sehr nervig und anstrengend. Ich würde mir wünschen, dass Sheldon und Paige wirklich Freunde werden, denn sie holt ihn aus seiner Komfortzone heraus und das gefällt mir wirklich sehr gut. Gut gefallen hat mir auch, als Sheldon erkannt hat, dass er wahres Glück mit seinen Eltern hatte und diese sich recht wenig streiten. Ein bisschen schade fand ich daher auch, dass George nicht in der Lage war seiner Frau zu sagen, dass er dankbar ist, vollkommen anders als Linda und Adam zu sein. Stattdessen gibt er vor, stolz auf Sheldon zu sein, dass er einmal etwas Verbotenes getan hat. Er war sicherlich stolz darauf, weil er mit diesem 'rebellischen' Verhalten als Vater eines Sohnes viel besser zurechtkommt bzw. sich viel besser identifizieren kann. Allerdings hatte ich das Gefühl, George ist Mary einfach dankbar, dass sie viel besser mit Sheldons Verhalten umgehen können, als es die Eltern von Paige können.

Loslassen ist nicht einfach

Connie erleben wir immer wieder als sehr sarkastisch, besonders George gegenüber. Manchmal zieht das etwas an den Nerven, weil es auch mal einfach deplatziert wirkt. Allerdings durften wir Meemaw auch schon einmal von einer sehr emotionalen Seite erleben. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich mir gewünscht, dass wir noch mehrere solchen Szenen erleben werden. Besonders weil sich das Verhältnis zwischen Mary und ihr entspannt. Wie in einer Episode aus der ersten Staffel ist auch diesmal der erste Mann von Connie der ausschlaggebende Grund für die Emotionen. Auch diesmal merkte man ihr an, dass ihr der Tod ihres Mannes noch immer zu schaffen macht. Anders als Mary, die offen und ehrlich darüber spricht, versucht Connie ihre Gefühle erneut hinter Sarkasmus zu verbergen. Wirklich verdenken kann man es ihr nicht, immerhin ist Sarkasmus eine Art Ventil, um mit dem Erlebten zurechtzukommen. Gerade dann, wenn es sich dabei um Menschen handelt, die nicht gerne über Gefühle und Emotionen sprechen, weil sie es möglicherweise als Schwäche ansehen. In diese Kategorie würde ich auch definitiv Connie einordnen.

Mir hat es daher sehr gut gefallen, dass die Autoren eine Verbindung zu ihrem vergangenen und gegenwärtigen Liebesleben hergestellt haben. Meiner Ansicht nach musste es einfach John sein, der sie zwar schmerzlich an ihren Verlust erinnert, ihr aber auch zeigt, dass sie mit ihm nun einen neuen Partner an ihrer Seite hat, der sie aufrichtig liebt und sie diesen genauso lieben kann. Ich hoffe einfach, dass die beiden eine langandauernde Beziehung haben werden, in der wir noch viele solcher tollen Momente erleben werden.

Randnotizen

  • Es war schon etwas fies von Connie, Georgie und Missy so zu manipulieren, dass sie ihr völlig umsonst helfen.
  • Mich würde wirklich interessieren, ob Missy Billy tatsächlich in der Schule grüßen wird oder ob das nur von seiner Seite aus kommen wird. Hoffentlich schenken uns die Autoren einmal eine solche Szene.

Fazit

"Young Sheldon" beweist mit dieser Episode wieder einmal, dass es nicht zwingend erforderlich ist, Sheldon auf Biegen und Brechen in den Fokus des Geschehens zu rücken. Ähnlich wie er selbst haben nämlich auch die anderen Charaktere Potenzial, wovon man mich erneut überzeugt und begeistert hat.

Daniela S. - myFanbase

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