Bewertung

Review: #4.13 Empire City

So kurz vor dem Staffelfinale ist es verständlich, dass die Macher das große Geheimnis um Ellens Beweise hinauszögern. Es gab in der Vergangenheit vor Staffelfinalen oder Winterfinalen immer wieder Lückenfüller-Episoden, die den großen Showdown hinauszögerten und dies ist bei dieser Folge der gleiche Fall. Doch in der Vergangenheit sind den Machern auch schon spannendere Füllepisoden gelungen, diese konnte eigentlich nur dank Mozzie etwas herausreißen.

"I have been waiting for a TLC joke and that was a bad one."

Um den Zuschauer am Ball zu halten müssen sich Procedural-Serien immer etwas Spannendes einfallen lassen, das zum erneuten Einschalten führt. Dies ist mit dieser Folge keinesfalls gelungen, denn die Auflösung, dass es sich bei dem Gebäude, das Ellen versteckt halten wollte, um das Empire State Building handelt, ist überhaupt kein Grund, der den Zuschauer zum erneuten Einschalten bringen würde. Dafür war die Suche danach viel zu unspektakulär und die Neugier ist überhaupt nicht geweckt worden. Die Macher haben diese Episode vollkommen mit einem anderen Thema verschwendet, sodass die Suche nach den Beweisen so sehr in den Hintergrund gerückt ist, dass sie fast gar nicht mehr interessiert.

In der letzten Folge wurde mit Senator Terence Pratt ein neuer Bad Guy eingeführt, der viel mehr Potenzial bieten würde, eine spannende Episode zu füllen, als es das Thema Jazz und die beiden Wells Brüder geboten haben. Das die New Yorker Taxis zu einer besonderen Geldeinnahmequelle dienen, war in dieser Episode einfach bedeutungslos. Es gab nicht einen Moment, der einen vor dem Bildschirm gefesselt hat und da konnte leider auch die Darbietung von Bill Bellamy und Keith Robinson nichts beitragen. Bellamys Charakter Delmon Wells war immerhin sehr sympathisch und seine Sorge um den kleinen Bruder Angelo war rührend, doch das war es auch schon. Es gibt auf dieser Welt wohl viele Brüderbeziehungen, die nicht so verlaufen, wie sie sollen, doch diese Story war leider ein Fehlgriff und hatte während der Episode bereits schon gezeigt, dass man hier nichts mehr herausholen kann.

"I understand. Upstanding citizen Hal Hoover has brought me a case."

Es gab einen Moment, der ziemlich großartig von Diana gerettet wurde, doch die Festnahme von Angelo Wells war dann wieder ohne Überraschungen. Als Delmon Wells Diana erwischt hat, bekam man als Zuschauer doch einen kurzen Moment Angst, dass ihr etwas zustoßen könnte, doch sie hat die Situation mal wieder mit Bravur gemeistert und gezeigt, weshalb sie eine FBI-Agentin ist. Diese Frau wurde für diesen Job geboren und darf auch nie mehr etwas anderes machen. Peter kann sehr froh sein, dass sie Teil seines Teams ist.

Wie bereits erwähnt, war die Verhaftung von Angelo ohne große Vorkommnisse und es befand sich auch niemand in Gefahr, weshalb hier jegliche Spannung flöten gegangen ist und eigentlich nur Diahann Carroll im Vordergrund stand. Ihr Singen schön und gut, aber nach einer Vorlage wie der letzten Episode, war das einfach viel zu wenig, was die Macher hier geboten haben. Dabei wäre Neals Lüge oder sogar Reese Hughes' Verhaftung Grund genug, eine interessante Folge zu zaubern. Hier muss man sich also auf weitere Entwicklungen gedulden und das fällt nach dieser Episode leicht, denn eigentlich rutscht die eigentliche Story dadurch so in den Hintergrund, das man gerade überhaupt keinen wahren Grund hat, wieder einzuschalten.

"Whoever said the customer is always right never met the customer. Am I right?"

Ein wahrer Fan würde das natürlich nicht machen und das liegt an den liebgewonnenen Charakteren, die trotz mangelnder Story beweisen konnten, warum man immer wieder dabei ist. Mozzie hat diese Folge gerockt und das gezeigt, was seinen Charakter am Meisten auszeichnet: seine Liebenswürdigkeit, sein Herz, das am richtigen Fleck liegt und seine Sprüche, die man überhaupt nicht mehr missen möchte. Seine Zusammenarbeit mit Neal hat auch hier wieder wunderbar funktioniert und sein Beitrag für Peters Team zeigt, dass auf Mozzie ebenso nicht mehr verzichtet werden darf. Willie Garson war der heimliche Star der Folge und seine Wortwechsel mit Neal oder auch Peters Gedanken über Mozzie sind einfach unbezahlbar. Schade, dass dies mit einer so schwachen Folge in Verbindung gebracht werden muss, denn Mozzie hat sehr viel mehr verdient. Es bleibt zu hoffen, dass dies die letzte Füllepisode vor dem Staffelfinale war, denn jetzt bleiben den Machern nur noch drei Folgen, um die Sache wieder in die richtige Richtung zu drehen.

Fazit

Hätte es Mozzie in dieser Episode nicht gegeben, so hätte sie noch sehr viel weniger Punkte verdient. Er war der heimliche Star, der noch einiges herausholen konnte. Die Story war unspektakulär, die Gastdarsteller hätten mehr verdient und das ganze Setting passte so kurz vor dem Staffelfinale einfach nicht rein.

Alex Olejnik - myFanbase

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