Bewertung

Review: #1.18 Unter Kontrolle

Seitdem bekannt wurde, dass David Anders einen Part in "Vampire Diaries" übernehmen wird, habe ich mich sehnlichst auf diese Episode gefreut. Mit seiner Rolle als Sark konnte er in "Alias" voll überzeugen und diese erste Episode mit ihm, deutet bereits an, dass er auch in "Vampire Diaries" einen Charakter verkörpern wird, der durch seine zwielichtige Einstellungen schnell von sich überzeugen kann.

"I would like to welcome back one of our town’s favorite sons."

Onkel Johns erster Auftritt hat mir genau das gebracht, was ich mir versprochen hatte. Er wurde mysteriös eingeführt, kennt nicht nur die Geheimnisse der Stadt sehr gut, sondern weiß auch genau über Isobel, Katherine und die Salvatore-Brüder Bescheid. Zudem ist er Mitglied des Rates und derzeit in einer Position, die vor allem den Salvatore-Brüdern sehr gefährlich werden könnte. Ein durchweg spannender Charakter, bei dem ich derzeit nur die Angst habe, dass er nicht lange genug erhalten bleiben wird.

Zumindest ist erst einmal gesichert, dass er uns in den kommenden Episoden noch erhalten bleiben wird, denn wie Alaric, besitzt auch John einen Ring, der ihn unsterblich macht. Dementsprechend ist es auch kein Wunder, dass er Damon gegenüber so furchtlos war und ihn gerade zu herausforderte, gegen John vorzugehen. Die Frage, warum sowohl John, als auch Alaric einen dieser Ringe besitzen, wurde uns auch gleich beantwortet, indem John Damon und Alaric kurzerhand erzählte, dass er derjenige war, der den Ring Isobel gegeben hat. Somit ist nicht nur klar, dass John und Isobel sich kennen und eine mehr oder weniger enge Verbindung zueinander haben müssen, sondern eigentlich auch, dass Isobel demnächst sicherlich in Mystic Falls auftauchen wird. Besonders freut mich dies, da wir uns mit ihrem Auftauchen sicherlich auf weitere gemeinsame Szenen zwischen Alaric und Damon freuen können, die derzeit bereits vertrauter miteinander umgehen, als ich es mir jemals hätte erträumen können.

Wir wissen also von John, dass er auf irgendeine Art und Weise mit Isobel zusammen arbeitet, bzw. zumindest derjenige war, der sie auf Damon angesetzt hat, um sich von ihm verwandeln zu lassen. Dies passt nicht ganz mit der Tatsache zusammen, dass er ein engagiertes Mitglied des Rates ist und man darf gespannt sein, welche Motive er wirklich hat und wie diese im Zusammenhang mit Isobel oder gar Katherine stehen. Auffallend ist jedoch, dass er sich hauptsächlich um Jeremy gekümmert hat und Elena vollkommen außen vor ließ. Die Tatsache, dass er viel über die die Stadt und dergleichen weiß, lässt die Vermutung nahe, dass er auch Elenas wahre Eltern kennt. Und nachdem, was Damon und Alaric am Ende festgestellt haben, dürfte es auch nicht verwunderlich sein, wenn er gar selbst der Vater von Elena sein würde. Dies würde jedoch nicht unbedingt zu seiner Distanziertheit gegenüber Elena passen, außer diese steht in direkter Verbindung mit ihrer Beziehung zu den Salvatore-Brüdern. In jedem Fall scheint es so, als würde er es sich zur Aufgabe machen, Jeremy in die Geheimnisse des Rates und der Vampirwelt einzuführen. Doch welche Motive er genau hat, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Interessant ist seine Einführung allemal und verspricht bereits nach diesen ersten kurzen Szenen sehr viel Spannung.

"I have it under complete control!"

Doch trotz der unglaublichen vielen Informationen, die uns die kurzen Auftritte von Onkel John geliefert haben, fokussiert #1.18 Under Control vornehmlich Stefans Umgang damit, dass er in der letzten Episode das erste Mal seit Langem wieder menschliches Blut getrunken hat. Damons vermeintliche Sorge um seinen Bruder, die man in seinen Gesichtsausdruck aus der Abschlussszene der letzten Episode rein interpretieren konnte, wurde uns in dieser Episode nicht bestätigt. Vielmehr scheint sich Damon darauf zu freuen, dass sein Bruder seine Vampir-Seite durch das Trinken von menschlichem Blut wieder neu für sich entdeckt, denn selbst auf Elenas besorgte Ansprache, geht Damon nicht weiter ein, sondern macht klar, dass Stefan nun seine wahre Identität nach außen kehrt und endlich wieder jemand ist, mit dem man Spaß haben kann.

Und aus Sicht der Zuschauer hat Damon definitiv Recht. Es ist wirklich erfrischend mal einen Stefan zu sehen, der nicht nur nachdenklich durch die Gegend stampft und bei allem übervorsichtig ist. Zwar haben wir den lockeren Stefan auch diesmal nur in Ansätzen gesehen, beispielsweise als er den DJ beeinflusst hat, oder Elena schmeichelnd davon erzählte, dass er betrunken sei, aber dafür haben wir in den weiteren Szenen einen Stefan gesehen, der seine Kräfte gekonnt einsetzt und sich seinen Willen dadurch von den Menschen erzwingt. Dennoch habe ich mir ein wenig mehr von dem inneren Kampf von Stefan versprochen, und hoffe, dass wir davon in den kommenden Episoden noch mehr sehen werden. Sein unglaublich ehrliches Gespräch mit Elena am Ende hat zwar gezeigt, dass wir niemals einen Stefan sehen werden, der vollkommen losgelöst von seinem schlechten Gewissen sein wird und sich vollkommen seiner vampirischen Seite hingibt, aber dennoch baue ich darauf, dass wir zumindest in der nächsten Episode mal ein paar Ausreißer von ihm sehen werden, nun da er den Drink seines Bruders zu sich genommen hat und – hoffentlich – wieder auf den Geschmack gekommen ist.

Da wir in der gesamten Episode gesehen haben, wie Damon die Position eingenommen hat, die eigentlich Stefan sonst inne hat, nämlich sich darum zu sorgen, dass sie nicht auffallen und entdeckt werden, würde ich mir einen kleinen Rollentausch – zumindest in der nächsten Episode – wünschen, bei dem Stefan dann mal wirklich nur das tun wird, was ihm Spaß macht, und vollkommen losgelöst und ohne Gewissen agiert.

"The truth is the only thing that will help people to move on."

Die Tatsache, dass Vickis Leiche gefunden wurde, beschäftigt vor allem Jeremy. Dies liefert uns unter anderem erneut eine kleine Szene zwischen ihm und Tyler, die ich jedes Mal genieße, trotz dessen, dass sie immer unglaublich kurz sind. Ich denke nicht, dass wir innerhalb der ersten Staffel noch eine große Entwicklung zwischen den beiden sehen werden, erhoffe mir aber gerade für die zweite Staffel mehr von den beiden, gerade weil sie durch ihre Familien miteinander verbunden sind und sich von Mal zu Mal immer mehr annähern.

Vielmehr geht es in dieser Episode aber eben darum, dass Jeremy der angeblichen Todesursache von Vicki keinen Glauben schenken will und alles erdenkliche dafür tut, die Wahrheit herauszubekommen. Wie besessen befragt er jedem zu dem Thema, was vor allem Damon übel aufstößt, da er der eigentlich Verantwortliche für Vickis Tod und das Verstecken ihrer Leiche war. Nun muss er nicht nur einmal mehr beim Rat dafür sorgen, dass er und Stefan nicht auffallen, sondern zudem noch fürchten, dass Jeremy hinter sein Geheimnis kommen könnte. Anstatt dass Elenas Einschreiten bei ihrem Bruder jedoch dazu beiträgt, dass dieser Vickis Tod akzeptiert, formuliert sie alles so vage, dass Jeremy nur noch hellhöriger wird. Natürlich ist es verständlich, dass Elena ihren Bruder nicht erneut von Damon beeinflussen lassen möchte, doch sie sollte sich der Tatsache bewusst werden, dass sie hier mit dem Feuer spielt und die Vertrauensbasis zu ihrem Bruder vollkommen zerstören könnte, vor allem nachdem er nun ihr Tagebuch gelesen hat und somit weiß, dass sie in alles involviert ist.

"I don't deserve to even miss her."

Mal davon abgesehen, dass uns die Szene zwischen Tyler und Kelly dazu dienlich war, dass Stefan erneut mit Blut konfrontiert wurde, hat sie uns vor allem erstmals eine weichere Seite von Tyler gezeigt, als dieser reumütig davon sprach, dass er Vicki nie gut behandelt hat. Die romantische Szene zwischen Kelly und Tyler, die in einem riesigen Streit zwischen Matt und Tyler endet, war jedoch durch und durch befremdlich, auch wenn es eigentlich zu den Charakteren passte. Da Alaric Tyler nun zum zweiten Mal aus einer Situation herausgezogen hat, in der Tyler extrem aggressiv war und ihn im Anschluss daran beruhigen konnte, erhoffe ich mir, dass er in Zukunft eine Art Mentor für Tyler darstellen könnte – oder zumindest die Person, an die Tyler sich in solchen Situationen – denn ich bin immer noch fest davon überzeugt, dass ein Werwolf in Tyler schlummert - wenden wird. Dass sein Vater nicht diese Person sein wird, haben uns alle bisherigen Szenen zwischen Vater und Sohn verdeutlicht.

Was ich ansonsten von der Szene zwischen Tyler und Kelly halten soll, ist mir bisher noch nicht so ganz klar. Sie war eindeutig auch dazu gedacht, dass man einen Keil zwischen Tyler und Matt treiben will. Da die beiden jedoch in den letzten Episoden nicht im Fokus standen und ich auch ehrlich gesagt in den noch verbleibenden Episoden der ersten Staffel keine wirkliche Fokussierung ihrer Freundschaft sehe, bin ich mir nicht sicher, was man damit erreichen wollte. Zumindest dient dieser erneute Einbruch von Kellys Selbstbeherrschung dazu, dass sie die Stadt wieder verlassen wird. Negativ finde ich dies auf keinen Fall, da es derzeit einfach wichtigere Handlungsstränge gibt, aber dennoch habe ich mir ein wenig mehr von ihrer Anwesenheit versprochen.

Randnotizen

Einmal mehr ist in dieser Episode aufgefallen, wie sehr sich Damon im Laufe der ersten Staffel verändert hat. Hat er in den ersten Episoden keinerlei Sympathie für die Einwohner der Stadt gezeigt, so deutet sich immer mehr ein, dass er zu einem funktionierendem Mitglied der Gesellschaft geworden ist. Dabei zeigt nicht nur seine Freundschaft zu Elena immer mehr, dass er sich auf die Menschen einlässt, sondern auch sein Umgang mit Elizabeth oder gar Alaric. Und auch wenn Damon behauptet: "I just love that they love me", wird deutlich, dass ihm die Einwohner der Stadt doch mehr bedeuten – wenn auch nur aus dem einfachen Grund, dass er endlich einen Platz gefunden hat, an dem er sich irgendwie heimisch fühlt.

Um sich auf die Haupthandlung zu fokussieren, tauchen einzelne Charaktere über längere Strecken immer mal wieder – mehr oder weniger begründet –nicht auf. Dies ist auch definitiv ein nötiges übel, um nicht ständig Handlungsstränge einfließen zu lassen, die eher störend wirken. Was ich jedoch sehr schade finde ist die Tatsache, wie man mit dem Charakter Jenna umgeht. Die aufkeimende Liebesgeschichte zwischen ihr und Alaric, die in meinen Augen durchaus Potenzial hat, wurde nie wirklich fortgeführt und wir bekommen immer nur kleine Häppchen präsentiert, die jedoch vollkommen untergehen. Ich frage mich, wie lange man sie überhaupt noch in der Serie halten wird, vor allem, da Elena und Jeremy immer selbstständiger werden und sie in keine Handlung wirklich eingebunden ist.

Fazit

Die Episode gehört definitiv nicht zu den Stärksten der Staffel und diente eher als Vorbereitung darauf, was noch kommen mag. Aber es gab immer wieder Momente, die die Episode zu etwas Besonderem gemacht haben und natürlich hat die Einführung von Onkel John viele schwächere Szenen wett gemacht.

Annika Leichner - myFanbase

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