Review: #9.10 Der Ohrwurm

Auch die zehnte Episode widmet sich intensiv der Beziehung von Sheldon und Amy und macht nach einem Hin und Her der letzten Episoden einen riesigen Schritt in die zu erwartende Richtung und damit vielleicht einen Strich unter die erste Staffelhälfte.

"Oh thank goodness! I'm not crazy! I don't have to take a pigeon as my bride!"

Sheldon hat einen Ohrwurm, der ihn einige Zeit beschäftigt, weil er nicht weiß, um welches Lied es sich handelt. Dass ein Ohrwurm nervig sein kann, kennt jeder. Sheldon schafft es aber natürlich wieder enorm penetrant damit umzugehen und auf der Suche nach dem Titel wieder alles in Bewegung zu setzen und dabei auch Leonard und Penny zu beschäftigen. Seine Suche nach der Lösung ist dabei nicht ganz so amüsant wie seine Sorge davor, verrückt zu werden. Letzteres konnte aber bestens unterhalten, weil man Sheldons Videobeiträge sehr glaubwürdig und in character inszenierte. Da passte einfach alles. Etwas schade ist bei der schönen Auflösung, dass der Ohrwurm mit Amy zu tun hat, lediglich, dass man als Zuschauer den Zusammenhang nicht herstellen kann, weil die Assoziation nicht so prägnant ist. Dadurch wirkt es etwas plump und nicht ganz so romantisch, wie es dann immerhin noch wird.

"I'm pleasently surprised to hear from you, given how I acted on our last date."

Amy hat nach ihrem dilettantischen Versuch, Sheldon zurück zu bekommen, wieder einen Schritt zurück gemacht und Dave angerufen. Dieser war genauso überrascht wie ich, weil es nach ihrem Date nun wirklich keinen Grund dafür gab, sich ihm wieder zu widmen. Aber es war dadurch von Beginn an klar, dass es für Amy in erster Linie Ablenkung ist bzw. Dave eine Überbrückung ist, mit der Amy vielleicht sogar noch ein paar Erfahrungen sammeln könnte. Da ich den Darsteller des Dave sehr gut leiden kann, war ich erfreut über sein erneutes Auftauchen und er konnte auch wieder eine gute Figur machen, auch wenn er am Ende wieder sehr beschränkt rübergekommen ist. Aber er sollte wohl auch auf keinen Fall besser als Sheldon sein, damit das eigentliche Ziel der Wiederzusammenführung von Shamy nicht gefährdet ist.

"Amy, if you want to be my girlfriend again, I really want to be your boyfriend."

Und zu dieser kommt es am Ende dieser Episode sogar schon. Sheldon zögert nach der Ohrwurmerkenntnis nicht lange und geht erneut zu Amy, lässt sich dieses Mal aber nicht von seiner Absicht abbringen und gesteht seine Liebe und seinen Willen, wieder mit Amy zusammen zu sein. Amy sagt natürlich ja, was ebenso konsequent war wie Sheldons neuerliche Anfrage. Nach der letzten Episode, wo unter umgekehrten Vorzeichen diese Möglichkeit schon bestand, aber nicht wahrgenommen wurde, war ich dann aber doch überrascht, dass man das Paar wieder zusammen bringt. Allerdings wäre es auch komisch gewesen, hier wieder eine Barriere einzubauen. Wahrscheinlich bin ich einfach überrascht, dass man jetzt mehrere Episoden in Folge so intensiv an der Storyline gearbeitet hat und es da keine Nonsense-Episode dazwischen gab, sodass es jetzt vom Grundgefühl etwas schnell ging. Insofern ist es eigentlich konsequent zu Ende geführt. Gespannt darf man jetzt darauf sein, inwieweit sich die Beziehung nun ändert. Denn Sheldons Liebesbekenntnis bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass er sein Verhalten weiter ändern wird, damit Amy mit der Beziehung auch wirklich glücklich wird. Ich hoffe aber sehr, dass sie jetzt mehr erwartet und Sheldon nicht so einfach aus der Affäre lässt. Seinen Worten müssen jetzt auch Taten folgen.

"Dude, if I was wearing a bra, I'd throw it at your head right now."

Eine kleine, wieder eher alberne Geschichte wurde von Howard und Raj gestaltet, die mit ihrer neuen Band einen Facebook-Freund gewinnen konnten und diesem vor lauter Enthusiasmus stalkten, nur um dann festzustellen, dass dieser Fan doch nicht so cool ist, wie es sein Profil versprochen hatte. Raj und Howard dürfen sich mal wieder nerdig infantil aufführen, da es sich hier aber um keine große Lebensfrage handelt, sondern ihr Hobby im Zentrum steht, macht das richtig Spaß. Die Überzogenheit ist hier viel passender als beispielsweise zuletzt bei der gemeinnützigen Arbeit in einer Obdachlosenküche. Hier braucht es also definitiv mehr Fingerspitzengefühl, um den Charakteren gerecht zu werden. Howard und Raj fungierten hier wieder als wunderbare Freunde und die Umsetzung war glaubhaft und angemessen. Damit macht das auch viel mehr Spaß.

Fazit

Die erste Staffelhälfte scheint mit dieser Episode abgeschlossen, weil man im Fortschreiten der Storyline jetzt doch richtig auf Tempo setzt und konsequent das zu erwartende Ziel angegangen ist. Der Humor kam auch wieder nicht zu kurz und so kann man auf diese Episode zufrieden zurück blicken und hoffnungsvolle acht Punkte vergeben.

Emil Groth – myFanbase

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