Review: #9.08 Bis ans Ende ihrer Tage

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Es war eine sehr kurzweilige Episode von "And Just Like That...". Gerade mal 32 Minuten und irgendwie verging sie auch wie im Flug. Das ist zwar meistens ein Zeichen dafür, dass die Episode gut war. Dennoch hat man hier einige Stolpersteine in den Weg gelegt, über die ich erst einmal nachdenken musste, wie groß ich sie denn für mich einordnen würde.
"Das ist ja eine Überraschung!"
Ich habe mir mit dieser Episode ehrlich gesagt diesmal extra viel Zeit gelassen. Die letzte fand ich so unglaublich toll, dass ich mir das schöne Gefühl, was ich während des Schauens hatte, noch ein bisschen bewahren wollte. Es lag natürlich auch an der Tatsache, dass ich schon vorab gelesen habe, dass wir wieder das 'Vergnügen' mit Aidan Shaw haben werden. Es war eine Überraschung. Aber eine schöne? Wohl eher nicht. Diesmal hatte ich sogar den Eindruck, nicht sein Sohn ist der schwierige Teenager, sondern er selbst. Ich hatte dabei auch die Empfindung, Aidan sei mit der aktuellen Staffel noch schlimmer geworden. So oft kann ich gar nicht die Augen verdrehen, wie ich es gerne tun würde, um das nur ansatzweise auszudrücken, was der Kerl in mir auslöst. Definitiv keine Glücksgefühle. Wenn man aber mal an die Episode zurückdenkt, in der er sich mit Carrie Bradshaw in einem Restaurant getroffen hat, dann frage ich mich wirklich, ob das nicht schon fünf Jahre her ist. Auch wenn ich was gegen Zeitsprünge dieser Größenordnung habe. Aber mal ehrlich: Ich wünsche ihn mir gerade echt sehnlichst.
Wie gesagt, für mich persönlich war es alles andere als eine positive Überraschung, dass Aidan wieder in New York bei Carrie auftaucht und dann auch noch für längere Zeit. Da hat ja meine Nase gleich wieder was gewittert, dass daran irgendwas nicht stimmen kann. Immerhin war er doch gerade erst eine Woche bei Carrie. Nämlich, als Wyatt Shaw zu seinem Wildnis-Trip aufgebrochen ist. Also erschien es mir nicht gerade geheuer, dass er jetzt schon wieder solange bei ihr verweilen kann. Bei seinem letzten Besuch hat er die Zeit damit verplempert, nach einer Fensterscheibe zu suchen, die einen Regenbogeneffekt hat, da er die andere ja in seinem jugendlichen Leichtsinn kaputt geschmissen hat. Ich dachte diesmal, dass er die Kleiderstangen samt Bügel kaputt machen würde. Die besagte Szene sollte vielleicht Leichtigkeit ausdrücken, wirkte auf mich aber nur kindisch. Es mag sich so lesen, als würde ich alles zerreißen, was Aidan betrifft, weil ich auch schon etliche Male angemerkt habe, dass ich ihn nicht mag. Dem ist aber nicht so. Ich habe nur das Gefühl, man will in manchen Episoden es absichtlich unerträglich zwischen Carrie und ihm gestalten, sodass man sich wünscht, sie möge endlich mit wem anderen zusammenkommen und der findet sich ja schon in absoluter Reichweite: Duncan Reeves. Auch wenn er diesmal gar nicht zu sehen war, so spürte man doch seine Anwesenheit und die hing wie ein Schwert über den beiden. Man hat aber auch wirklich für eine tolle Spiegelung gesorgt. Wenn man mal bedenkt, dass Miranda Hobbes erst in der letzten Episode anmerkte, dass es mit Aidan angestrengt wirkt, hat man diesmal den Beweis bekommen. Warum rückt der Herr denn erst so später damit heraus, dass sein Sohn nun bei Kathy wohnt und das der Grund ist, weswegen Aidan länger bei Carrie sein kann? Auf mich wirkte das schon sehr manipulativ, da Aidan es erst verlauten ließ, als Carrie schon halb auf dem Weg zu Duncan war.
Möglicherweise hat Aidan Angst, dass Carrie ihn mit Duncan betrügen könnte, so wie er es mit Kathy getan hat und Carrie ja auch verlauten ließ, dass sie in fünf Jahren nicht doch mal für wen anderen zu haben sei. Aber gerade nach dem 'Streitgespräch' mit Miranda denke ich nicht, dass so ein Betrug stattfinden wird, wie Aidan denkt. Ich glaube eher, Carrie fühlt sich von Duncan angezogen, weil sie auf der wortgewandten Art kommunizieren können. Was natürlich nicht ausschließt, dass es mal mehr werden könnte. Bisher sehe ich das aber noch nicht kommen.
"Du trinkst ja nicht."
Je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass die letzte Episode wohl als Vorbereitung auf das angesehen werden kann, was uns in den verbliebenen Episoden noch erwarten dürfte. Miranda sprach davon, dass mit Joy alles so leicht wäre und sie das genießt und zack. Da kommt man jetzt mit einem Thema um die Ecke, was Miranda fürchtet, mit Joy zu besprechen, weil es eben die Leichtigkeit in ihrer noch frischen Beziehung nehmen könnte. Joy weiß zwar, dass Miranda keinen Alkohol trinkt, aber eben nicht, dass sie Alkoholikerin ist. Das hat Miranda nämlich noch nicht erwähnt. Naja, wer will auch schon mit so einem Thema gleich mit der Tür ins Haus fallen?! Zumal es bisher auch vorwiegend um Unterkünfte und die Hunde von Joy ging. Da war nicht auch noch Platz für sowas Flüssiges als Thema.
Ich bin mir auch gar nicht mehr so sicher, ob Miranda tatsächlich Alkoholikerin ist. Nicht, dass ich das ernste Thema verharmlosen will und nachdem ich die Episode und ihre Ausführungen dazu gesehen und gehört habe, fand ich es erst dämlich. Allerdings habe ich es mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich ihre Ausführungen dazu sogar ziemlich logisch finde. Ich hasse es zwar noch immer, wie banal die Begründungen für das Scheitern der Ehe mit Steve Brady waren, dennoch finde ich es logisch, dass sie dadurch zum Alkohol gegriffen hat und wenn ich an das Zugunglück mit Che Diaz denke, was Miranda als Beziehung bezeichnet hat, hätte ich wahrscheinlich auch das Saufen angefangen. Ich kann es nämlich im Umkehrschluss auch nicht verstehen, warum man Miranda nicht mal vor dieser Episode damit hat kämpfen lassen, möglicherweise rückfällig zu werden. Ist ja nicht so, als hätte es dafür nicht schon genügend Gelegenheiten gegeben. Es dürfte aber in jedem Fall spannend werden, wie man diese potenzielle Handlung weiter vorantreiben wird und welche Facetten bei beiden Charakteren dadurch noch zum Vorschein kommen werden oder könnten.
"Hattest du schon mal einen Sextraum von einem anderen Mann?
Also wer die Frage nicht bejahen kann, bei dem ist irgendwie was nicht ganz stimmig, sorry Lisa Todd Wexley. Bei der Frage habe ich echt Bauklötze gestaunt. Es spricht zwar dann auch für ihre lange Ehe mit Herbert Wexley, dass sie einen solchen Traum noch nie hatte. Verwunderlich ist aber trotzdem. Zumal ich ja nach wie vor denke, solche erotischen Träume haben eine andere Bedeutung. Daher fand ich die Deutung von Charlotte York-Goldenblatt echt süß. Ich glaube auch, die Anziehungskraft von Marion Odin bezieht sich bei Lisa vor allem auf die Arbeit, vielleicht auch, weil sie sich mit ihm auf der künstlerischen Ebene besser entfalten kann. Ich gehe aber mal davon aus, dass es nicht auf Dauer so bleiben wird. Lisa und Herbert sind eben schon ein eingespieltes Team, was sich in dieser Episode besonders deutlich gezeigt hat. Manchmal fehlt dann einfach das Feuer. Lisa scheint aber keinerlei Erfahrungen damit zu haben. Wahrscheinlich ziehen daher bald etwas dunklere Wolken über der Wexley-Ehe auf und wenn das Gewitter losgeht, da möchte ich nicht unbedingt dabei sein. Es könnte nämlich sein, dass dieses dann die Gestalt von Eunice Wexley hat und oh nein, danke.
Was sonst noch
- Ich hoffe, man macht die Sache zwischen Adam Karma und Seema Patel nicht wieder kaputt. Irgendwie ist diese Paarung ziemlich amüsant anzusehen und dank Adams Nachnamen hat Seema auch endlich mal Good Karma.
- Harry Goldenblatt hat seine OP gut überstanden und leidet unter großen Nüssen, da passte Lisas Äußerung verdammt gut und hat für mich für das amüsanteste Highlight gesorgt.
- Irgendwie seltsam, dass Patti LuPone nur in zwei Episoden als Gianna 'Gia' Amato zu sehen sein soll. Jetzt, wo die Sache mit Anthony Marantino interessant wird. Hoffentlich wird der Rest nicht im Off geklärt. Es wäre schade drum.
- Also, grundsätzlich mag ich Ausstellungen. Die Charlotte aufgezogen hat, die war dann doch gewöhnungsbedürftig, auch wenn ich die Botschaft dahinter verstanden habe.
- Charlotte hatte dieses Mal ohnehin die amüsantesten Szenen und Äußerungen. Ich gehe mal davon aus, dass ihr Drehschwindel vom Stress der letzten Zeit kommt und nichts Ernstes dahintersteckt. Es sah aber zum Schreien lustig aus, wie sie in ihre Wohnung geeiert ist und dabei noch mit Lisa telefoniert hat. Würde bei mir ähnlich aussehen, wenn ich High Heels anhätte. Würde es nur nicht ganz so lustig finden.
- Genial, wie Miranda den Alkohol entsorgt hat.
Fazit
"And Just Like That..." macht es mir wieder ein bisschen schwer. Die Episode war zwar kurzweilig, doch manche Handlungen waren auch mal wieder zum Augenrollen. Andere wiederum, da bin ich mir über die Richtungen noch nicht so wirklich schlüssig. Mal abwarten, was die letzten Episoden noch so bringen werden.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Happily Ever AfterErstausstrahlung (US): 17.07.2025
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Erstausstrahlung (Pay-TV): 18.07.2025
Regie: Anu Valia
Drehbuch: Julie Rottenberg & Elisa Zuritsky
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