Die ergreifendsten Serientode - Teil 1

In Serien gibt es viele Charaktere, die einem oftmals schnell ans Herz wachsen. Umso tragischer und trauriger ist es dann, wenn der ein oder andere sterben muss. In der neuesten "Was uns bewegt"-Kolumne geht es diesmal um die ergreifendsten Serientode.
Lenas Beispiele
Keith Scott aus "One Tree Hill"
"One Tree Hill" ist nahezu bei jeder Kolumne dabei, weil die Serie für mich viele erste Male bedeutete und dementsprechend hat sie sich fest in mir verankert. Dementsprechend muss ich auch bei Charaktertoden sofort an die Produktion denken, weil es einen gab, der bis heute unglaublich nachhallt. #3.16 Jimmy Edwards ist auch ohne den Charaktertod ein echtes Meisterwerk. Dass "One Tree Hill" sich der Thematik Amoklauf in einer Schule angenommen hat, das war schon mutig ganz für sich. Dass mit Jimmy Edwards auch eine Figur dahintersteckte, die drei Jahre lang zum Nebencast gehörte, das war noch heftiger. Das hat es persönlich gemacht, weil man so Opfer- und Täterperspektive nachzuvollziehen versuchte. Aber an diese ergreifende Episode schließt ein Hammer an, den wohl kaum jemand kommen sah. Einer der liebsten Rollen von vielen, Keith Scott wird von seinem eigenen Bruder Dan umgebracht. Oh, war das ein Hammer! Das ist wirklich etwas, was auch heute noch unglaublich erscheint. Die Entscheidung damals, Dan zum Brudermörder Kain zu machen, das war zwar entsetzlich, aber es ist kontinuierlich damit gearbeitet worden. So traurig es auch war und so oft ich den Gedanken hatte, wie alles mit Keiths ruhiger Präsenz wohl weitergegangen wäre, aber es war ein Charaktertod, der vieles bewirkt hat, was man sich nicht mehr wegdenken kann.
Die Serie "One Tree Hill" ansehen:
Pruitt Herrera aus "Seattle Firefighters"
Ich habe ein bisschen geschwankt, ob ich hier Pruitt Herrera oder Dean Miller für "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" nennen sollte, denn beide Charaktertode sind sehr ergreifend und unerwartet in die Handlung eingebaut worden, sodass sie eiskalt erwischt haben. Ich habe mich letztlich für Pruitt entschieden, weil der Tod von Dean durch das Crossover mit "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" emotional etwas eingebremst worden ist. Umgekehrt kann bei Pruitt natürlich sagen, dass sein Tod gar nicht so unwahrscheinlich war. Sein Kampf gegen den Krebs, der genutzt wurde, um auf das Gesundheitsrisiko von Feuerwehrleuten aufmerksam zu machen, das hat schon alles vorbereitet und trotzdem kam letztlich alles ganz anders, als man das vielleicht erwartet hätte. Eigentlich aus dem Dienst schon ausgeschieden, so war Pruitts Eingriff in einen komplizierten Rettungseinsatz unerwartet und letztlich völlig heldenhaft. Da vor allem seine Tochter Andy im Gebäude eingesperrt war, aber natürlich auch für die anderen, die er als seine Familie bezeichnet hat, war Pruitt klar, dass er die entscheidende Tat auf dem Dach machen musste, wohlwissend, dass es sein eigener Tod sein wird. Es war von der Musik her, von dem Schnitt her und einfach inhaltlich eine ergreifende Symbiose. Da konnte kein Auge trocken bleiben.
Die Serie "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" ansehen:
Hodor aus "Game of Thrones"

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"Game of Thrones" bietet Charaktertode, die eine ganz eigene Liste bilden könnten. Da gab es einige, die richtig reingehauen haben, wie Ned Stark, die ganze Red Wedding mit ihren Opfern, aber es gab auch welche, die eher befriedigend waren, weil es genug Charaktere gab, die man hassen konnte und die man froh war, endlich los zu sein. Wen ich niemals loswerden wollte, das war aber eindeutig Hodor, der treue Begleiter von Bran. Er ist eine dieser Figuren, die eigentlich im Vergleich zu anderen nur sehr wenig haben, um einen in den Bann zu ziehen. Denn der geistig zurückgebliebene Hodor, der nur seinen Namen sprechen kann, der bietet was Dialoge angeht, wenig Einblicke in sein selbst. Aber seine pure Loyalität Bran und anderen gegenüber, die berührt stetig, weil er eine Aufgabe gefunden hat, die nicht nur Verpflichtung, sondern richtige Ergebenheit bedeutet. Auch wenn Hodor letztlich bei dem gestorben ist, was ihn zentral ausgemacht hat, aber es war dennoch Tragik pur, zumal erst kurz vorher offenbart worden war, dass sich der Name Hodor aus 'Hold the Door' zusammensetzt. Genau zum richtigen Zeitpunkt erhalten wir eine Information zu seiner Figur, sodass sein Tod dann umso intensiver reingehauen hat. Solche Charaktere will man eigentlich über die Ziellinie bringen, weil sie alles Gute verdient haben, aber es ist dennoch tröstend, dass Hodor genau bei dem gestorben ist, was ihn zentral ausmacht. Ein wahrer Held! Wer sich selbst noch mal ein Bild von der Szene machen möchte, findet alle Staffeln von "Game of Thrones" beim Streamingdienst WOW oder regelmäßig als Wiederholung bei Sky Atlantic.
Die Serie "Game of Thrones" ansehen:
Lincoln aus "The 100"
"The 100" ist ebenfalls so eine Serie, die eine ganz eigene lange Liste mit Charaktertoden vorzuweisen hat. Gerade in den letzten Staffeln sind noch einige Figuren gestorben, die wir von Anfang an kannten, aber da hatte sich die Serie auch schon längst verloren in gewissen Absurditäten, sodass die Emotionalität mich da schon nicht mehr erreicht hat, wie ich es mir eigentlich gewünscht hätte. Da waren Wells und Finn noch ganz andere Hausnummern. Hier nennen möchte ich aber Lincoln, der sich in Staffel 3 für sein Volk geopfert hat. Zunächst eher als Antagonist, oder nennen wir es 'Fremder' eingeführt, war seine Entwicklung und dazu die Liebesgeschichte mit Octavia eines der Highlights der Serie. Genau dieser Aufbau hat seinen Tod auch umso tragischer gemacht. Pike war in Staffel 3 wirklich ein widerwärtiger Charakter und dass er ausgerechnet von ihm getötet wurde? Furchtbar! Pike wollte man nichts gönnen und dann auch noch Lincoln? Es hat schon viele Herzen gebrochen, auch meins, gerade weil seine letzten Worte an Octavia gingen. Tragik und Emotionalität pur!
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Foggy Nelson aus "Daredevil: Born Again"

© 2025 Marvel; Giovanni Rufino
Der frischste Tod dieser Liste entspricht Franklin 'Foggy' Nelson, der nach drei Staffel "Marvel's Daredevil" im Revival "Daredevil: Born Again" den Tod gefunden hat. Auch wenn ich mir im Nachhinein gesagt habe, darauf hättest du kommen können, aber es hat mich dennoch eiskalt erwischt. Als das Revival von Disney+ angekündigt worden ist, da wurde Darsteller um Darsteller verkündet, doch Elden Henson und Deborah Ann Woll waren gesucht und nicht gefunden, bis dann nach eine kreativen Neuausrichtung auf einmal Setbilder mit den beiden auftauchten. Aber auch wenn es logisch war, dass es mindestens einen von beiden treffen wird, weil es unlogisch erschien, die komplette Staffel neu zu schreiben, um sie doch noch einzubinden, so will man als Serienfan sich im Vorfeld auch nicht die denkbar schlimmste Variante vorstellen, sondern immer die Schönsten. Das Originalgespann mit Charlie Cox hat im Auftakt auch dafür gesorgt, dass sofort das alte Gefühl wieder da war. In die gelöste Stimmung hinein war es dann wirklich schrecklich, dass Foggy ermordet wurde. Auch wenn ich die Rolle gerne noch weiter erleben hätte, weil niemand so viel Humor wie er in die Serie gebracht hat, aber ich kann es nachvollziehen. Es prägt Daredevils Zustand immens und es setzt vieles in Gang, was nach drei Staffeln inneren Dämonen dennoch noch neu wirkte. Aber es war echt mitreißend inszeniert, Karen Page mit Foggy im Arm und Daredevil im Kampf, bis er den Herzschlag seines besten Freundes nicht mehr hört. Gänsehaut.
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Lena Donth - myFanbase
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