DVD-Rezension: Revenge, Staffel 3

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Fast genau ein Jahr nach Veröffentlichung der zweiten Staffel ist nun endlich auch die dritte Staffel von "Revenge" seit dem 8. Oktober 2015 auf DVD im deutschen Handel erhältlich. Im deutschen Free-TV wurde die dritte Staffel von "Revenge" bereits vom 15. Juli bis 26. August 2015 auf VOX ausgestrahlt, nachdem sie in der Erstausstrahlung vom 29. September bis 11. Mai 2014 auf ABC zu sehen war. Und während die Zuschauer auf Ashley Madekwe und Connor Paolo verzichten müssen, gibt es mit Karine Vanasse ("Pan Am"), Justin Hartley ("Smallville"), Gail O'Grady ("Desperate Housewives") und Annabelle Stephenson interessante neue Gesichter in der dritten Staffel von "Revenge" zu entdecken.

Inhalt

Foto: Copyright: 2015 ABC Studios
© 2015 ABC Studios

Wie bisher in jeder Staffel von "Revenge" erhält der Zuschauer auch dieses Mal wieder einen geheimnisvollen Blick in die Zukunft. Man sieht wie Emily (Emily VanCamp) in einem weißen Kleid auf einem Boot steht und sich bei ihrem Gegenüber, der aber nicht zu sehen ist, entschuldigt, bevor zwei Schüsse fallen und Emily über Bord geht. Der Zuschauer sieht wie Emily im Wasser treibt und das Blut aus ihren Wunden ihr Kleid rot färbt.

Nachdem sechs Monate vergangen sind und sich Emily und Jack (Nick Wechsler) in dieser Zeit nicht gesehen haben, treffen sich die beiden endlich wieder. Jack scheint die Nachricht, dass Emily in Wahrheit Amanda Clarke ist, in der Zwischenzeit ganz gut verdaut zu haben. Doch obwohl er selber von seinem Hass gegenüber Conrad Grayson (Henry Czerny) getrieben ist, macht er Emily klar, dass er mit ihren Spielchen nichts zu tun haben will. Jack stellt Emily das Ultimatum, dass sie ihre Rache schnell nehmen sollte, da er sie sonst verraten wird, woraufhin Emily ihre Hochzeit mit Daniel (Josh Bowman) vorantreibt. Mit der Hilfe von Aiden (Barry Sloane) und Nolan (Gabriel Mann) spinnt Emily weiter ihr Netz um die Graysons und plant ihren eigenen Tod. Denn auf ihrer Hochzeit mit Daniel will sie für immer verschwinden und Victoria (Madeleine Stowe) den Mord an ihr anhängen. Doch leider scheint sich Daniel von Emily abzuwenden und auch Charlotte (Christa B. Allen) steht nicht mehr hinter ihrer Freundin, was Emily die Planung enorm erschwert.

Rezension

Foto: Emily VanCamp & Josh Bowman, Revenge - Copyright: 2015 ABC Studios; ABC/Richard Cartwright
Emily VanCamp & Josh Bowman, Revenge
© 2015 ABC Studios; ABC/Richard Cartwright

WOW! Nach einer eher mäßigen zweiten Staffel, schafft "Revenge" in der dritten Staffel das, womit ich ehrlich gesagt absolut nicht mehr gerechnet hätte. Denn ich persönlich hatte die Serie eigentlich gedanklich schon komplett abgeschrieben und nun so was. "Revenge" kehrt zu seinen Wurzeln zurück und verabschiedet sich von den verwirrenden und, ich muss es leider einfach so sagen, blödsinnigen Handlungssträngen rund um die Americon Initiative und Takeda (Cary-Hiroyuki Tagawa) und besinnt sich wieder auf das Wesentliche. Und endlich macht es auch wieder einen riesigen Spaß, die Serie zu verfolgen. Gebannt schlängelt man sich von Folge zu Folge und verfolgt gespannt Emilys, immer noch nicht gestillten, Durst nach Rache. Dabei gibt es viele unerwartete Wendungen, fette Cliffhanger und mitreißende Storylines, die ich so tatsächlich nicht kommen sehen habe. Auch die Wendung, circa Mitte der Staffel, nachdem Emily mehr oder weniger enttarnt wurde, tut der Spannung zwar kurzfristig einen leichten Abbruch, bringt aber neuen Wind in die Serie. Und auch wenn ich zugeben muss, dass man sich dann erst wieder neu reinfinden muss, verhindert es eben, dass die Handlung wieder auf der Stelle tritt. Natürlich darf man nach wie vor nicht alles so genau hinterfragen und entdeckt viele Logik-Lücken, wenn man es denn doch tut, aber ich persönlich denke, da sollte man auch die Serie das sein lassen, was sie ist. Eine leichte Fernsehunterhaltung, von der man sich herrlich berieseln lassen kann, ohne großen Anspruch auf dramaturgische Feinheiten oder gar eine perfekte Charakterausarbeitung. Ich persönlich hätte zwar die ganze Storyline um Pascal LeMarchal (Olivier Martinez), als noch einen Mitmischer in der David-Clarke-Verschwörung nicht zwingend gebraucht, da es die ganze Handlung wieder noch verwirrender machte, aber nun gut, irgendwie muss die ganze Geschichte ja über mehrere Staffeln am laufen gehalten werden.

Foto: Christa B. Allen, Revenge - Copyright: 2015 ABC Studios; ABC/Richard Cartwright
Christa B. Allen, Revenge
© 2015 ABC Studios; ABC/Richard Cartwright

Was die Weiterentwicklung der Charaktere angeht, tue ich mich nach wie vor schwer überhaupt von einer Entwicklung zu sprechen. Denn nach wie vor, verzichtet man bei "Revenge" auf eine schlüssige und authentische Ausarbeitung der Charaktere, sondern lässt die einzelnen Rollen einfach so agieren, wie es gerade ins Skript passt. Aber das ist okay, ich hab mich dran gewöhnt und ehrlich gesagt, ist es lange nicht mehr so abstrus und unglaubwürdig wie noch in der zweiten Staffel, denn dieses Mal passt irgendwie alles zusammen. Selbst der Charakter der Emily ist mir in der dritten Staffel deutlich sympathischer geworden, auch wenn ich Emily VanCamp nach wie vor für eine sehr unterdurchschnittliche Schauspielerin halte. Trotzdem hat man es geschafft, ihr dieses Mal deutlich mehr Kontur zu geben, dass ich sogar mitgefiebert habe, ihr Plan möge gelingen. Sehr gut getan hat dem Charakter die Ausarbeitung von Emilys Menschlichkeit und dem endlichen Rauslassen ihrer Emotionen. Was besonders im Zusammenspiel mit Nolan und der Darstellung des Stellenwertes ihrer Freundschaft immer wieder sichtbar wurde. Extrem enttäuscht war ich dagegen von Charlotte, die einzige Person bei der man tatsächlich von einer Charakterentwicklung in den letzten Staffeln sprechen konnte, wurde wirklich sträflich vernachlässigt. Es scheint so, als würde den Autoren, nach dem Tod von Declan (Connor Paolo), für Charlotte keine eigene Handlung mehr einfallen und so ließ man die junge Frau nur noch auf Ereignisse agieren, aber nicht wirklich daran teilhaben. Leider wurde ihr Charakter dadurch auch noch ziemlich unsympathisch, da Charlotte sich eigentlich nur in Sachen einmischte, die sie nichts angingen, und aus ihr eine ziemliche Intrigantin wurde, die sich völlig naiv vor jeden Karren spannen ließ.

Foto: Justin Hartley, Revenge - Copyright: 2015 ABC Studios; ABC/Danny Feld
Justin Hartley, Revenge
© 2015 ABC Studios; ABC/Danny Feld

Die Neuzugänge in dieser Staffel fügten sich relativ gut in die Handlung ein und brachten auch etwas neuen Schwung in die diversen Storylines, da durch die drei neuen Gesichter alle Beziehungen nochmal ordentlich aufgemischt wurden. Margaux LeMarchal (Karine Vanasse) lockerte die, mittlerweile ziemlich angespannte, Beziehung zwischen Jack und Emily auf, indem sie Jacks neue Liebe wurde und somit die immer wieder zur Sprache gebrachte Zuneigung zwischen Jack und Emily in der dritten Staffel komplett fallen gelassen wurde. Zwar kann ich nicht behaupten, dass ich direkt einen Narren an Margaux gefressen hätte, aber mir gefällt es, dass das Thema Jack und Emily erstmal beiseite gelegt wurde, da die Situation auch einfach mittlerweile zu verfahren war, um noch irgendwie glaubwürdig zu sein, hätte es in dieser Staffel einen Annäherung zwischen den beiden gegeben. Doch Margaux ist nicht die einzige Frau die neu in Jacks Leben auftaucht, denn plötzlich erfährt Jack auch, wer wirklich seine Mutter ist und rückt damit ein ganzes Stück näher an die Grayson-Familie. Auch Sara Munello (Annabelle Stephenson) als Daniels Ex-Freundin hat der Story unheimlich gut getan, da sie Daniel gefühlsmäßig von Emily entfernt hat, was der Authenzität der Geschichte nach Emilys Enttarnung nur dienlich war. Last but not least, der wohl, in meinen Augen, attraktivste Neuzugang, Justin Hartley als Victorias verschollener Sohn Patrick Osbourne. Leider muss ich zugeben, dass meine Objektivität hier etwas leidet, da ich Justin Hartley schon als Oliver Queen in "Smallville" großartig fand. Aber auch ohne Herzchen in den Augen, hat mir die Story rund um Patrick gut gefallen, da sie nicht nur Victoria von einer anderen Seite beleuchtet hat, sondern auch seine Affäre mit Nolan irgendwie was Rührendes hatte und die, in meinen Augen, schönste Liebesbeziehung der dritten Staffel war.

Alles in allem ist die dritte Staffel von "Revenge" absolut sehenswert und wirft wie immer zum Schluss unglaublich viele Fragen auf, die wiederum Lust auf die finale vierte Staffel machen. Denn ohne jetzt zuviel verraten zu wollen, nachdem zwei Hauptcharaktere im Staffelfinale #3.22 Exekution das Zeitliche segnen und ein Totgeglaubter plötzlich auf der Bildfläche auftaucht, wird sich wahrscheinlich einiges ändern in "Revenge". Somit entlässt die dritte Staffel den Zuschauer mit einigen fiesen Cliffhangern und dem Gefühl, dass die Serie sich, nach der unterdurchschnittlichen zweiten Staffel, nochmal komplett gefangen hat und ich sehe dem Finale mit Vorfreude entgegen.

Specials

Foto: Nick Wechsler, Revenge - Copyright: 2015 ABC Studios; ABC/Richard Cartwright
Nick Wechsler, Revenge
© 2015 ABC Studios; ABC/Richard Cartwright

Bei den Specials wurden ein paar nette Extras zusammengestellt. Besonders die Kategorie "Ein Tisch für fünf" ist absolut sehenswert. Hier kann man die fünf männlichen Hauptdarsteller Henry Czerny (Conrad Grayson), Nick Wechsler (Jack Porter), Gabriel Mann (Nolan Ross), Josh Bowman (Daniel Grayson) und Barry Sloane (Aiden Mathis) dabei beobachten, wie sie im Stowaway zusammen sitzen und über ihre Rollen philosophieren. Des Weiteren gibt es Audiokommentare zum Staffelfinale "Exekution", einige Pannen vom Dreh und zusätzliche Szenen als Special auf der Box.

Technische Details

Erscheinungstermin: 8. Oktober 2015
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: 902 Minuten (22 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch, Englisch, Französisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Französisch, Niederländisch

Fazit

Wer, wie ich, nach der misslungenen zweiten Staffel eigentlich schon das Handtuch schmeißen wollte, wird in der dritten Staffel mit frischen und unglaublich spannenden Storylines überrascht werden. "Revenge" hat tatsächlich nochmal die Kurve bekommen und liefert eine tolle dritte Staffel ab, die einen gebannt an den Fernseher fesselt.

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Nina V. - myFanbase

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