Bewertung

Review: #5.03 Hitzewelle

Normalerweise heißt es doch: Aller guten Dinge sind drei. "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" belehrt mich aktuell allerdings, dass es genau andersherum heißen müsste: Aller schlechten Dinge sind drei. Denn nun sind wir schon bei der dritten Episode der fünften Staffel und ich komme über eine durchschnittliche Bewertung einfach nicht hinaus, weil vieles einfach vor sich hinplätschert oder es zu viele Ärgernisse gibt. Highlights sind hier wirklich rar gesät.

Wir sind beim nächsten Kapitel des Ehedramas zwischen Andy Herrera und Robert Sullivan und so langsam kann ich wirklich beide nicht ausstehen. Wenigstens hat Andy Schamgefühle angesichts ihres One-Night-Stands mit Sean Beckett, aber irgendwie war das Thema in dieser Episode gar nicht so dominant. Da fand ich es sogar gut, als Sullivan mal zum Angriff überging, als sie ganz locker mit ihm plaudern wollte, denn als der beleidigte Ehemann hatte er definitiv ausgedient. Dennoch wird das hier keine dauerhaften Sympathiewerte für Sullivan geben, denn in der Episode finden sich auch wieder genug Momente, wo deutlich wurde, der Kerl wird sich nie ändern. Ich fand es zwar nett, wie er von den Kolleg*innen wegen seines Social-Media-Ruhms gefoppt wurde und dass er das auch mit sich machen lässt, aber wie er Carina DeLuca zurechtgewiesen hat, die ihm ein wenig die kalte Schulter gezeigt hat (wer kann es ihr verdenken?), war wieder arg machohaft. Dann noch sein Gespräch mit PRlerin Ari Lan, wo er deutlich gemacht hat, dass er sich wieder nach oben arbeiten will. Ja, ehrlich Sullivan? Wir haben es begriffen… Wenigstens will er auch Gutes für Dean Millers Projekt tun, immerhin etwas. Dennoch sehe ich schwarz für die kommenden Wochen, wenn ich an ihn und Andy denke, denn das Thema wird uns wohl noch lange begleiten. Aber ich kann ehrlich gesagt schon nicht mehr hinsehen…

Dass Joey Phillips mal beim Rettungswagen mitfährt, das war tatsächlich in meinen Augen eine sinnvolle Idee, weil er schließlich Ambitionen im medizinischen Bereich entwickelt hat. Und dann war der Einsatz in einem Obdachlosencamp so belanglos irgendwie. Mir ist schon bewusst, dass noch einmal klar gemacht werden sollte, woher Joey kommt und wie bedenklich die medizinische Lage für Obdachlose ist, aber ich hätte mir eine andere Quintessenz gewünscht. Zumal Ben Warren auch irgendwie nicht richtig in die Geschichte hineinpasste, während es bei Jack Gibson mehr Sinn gemacht hat, weil er mit Joey eine Geschichte teilt. Dennoch fand ich es natürlich schön, als er am Ende mit seinen ehemaligen Pflegegeschwistern wiedervereint wurde. Angesichts von Jacks seligem Blick würde es mich daher nicht wundern, wenn er sich vielleicht auf die Suche nach seiner alten Pflegeschwester mache. Wobei wir bei einem weiteren Thema dieser aktuellen Staffel sind, denn zig Hauptcharaktere haben bislang wenig bis gar keine Storyline. Ich kann noch überhaupt nicht abschätzen, wohin diese Staffel mit Jack, Victoria "Vic" Hughes, Ben, Travis Montgomery und dem neu im Hauptcast aufgenommenen Theo Ruiz will und das ist nach drei Episoden schon eher jämmerlich.

Eine weiterhin klare Richtung gibt es bei Dean, auch wenn sein Projekt diesmal nur ein kleiner Nebenschauplatz ist. Diesmal fand ich die ganze Geschichte aber auch nicht so rund, sondern eher gestelzt. Dennoch finde ich es gut, dass er am Ende zur Erkenntnis kommt, dass das Projekt von der Personenanzahl viel größer werden muss. Seine Ansprache an das Team sowie deren begeisternde Zustimmung, das war eines dieser Szenen, die die Staffel bislang noch viel zu wenig hat. Denn das Miteinander steht für Vertrauen und bedingungslosen Rückhalt. Deswegen ist es natürlich kein Wunder, dass mir alles rund um die Einweihung des neuen Löschzugs sehr gut gefallen hat. Selbst die absurde Inszenierung vom Anfang, wo der widerwärtige Beckett Maya Bishop vorschickt, das war geniales Slapstick. Und am Ende war es eher emotional und positiv lustig. Das waren schöne Szenen und definitiv mein Hoffnungsschimmer, dass "Seattle Firefighters" sich noch berappeln kann.

Abschließend haben wir noch Maya und Carina, die zusammen ohnehin nie schlecht sind, aber hier merke ich langsam eben auch, dass ich dann auf sie auch einmal verzichten würde, wenn dafür die anderen wieder mehr Raum bekommen. Denn von inhaltlicher Balance kann so keine Rede sein. Ich habe aber das Gefühl, dass hiernach die Babythematik zwischen Maya und Carina erstmal abgehakt ist und das auf eine sehr vernünftige und realistische Art und Weise. Es wäre doch mehr als seltsam gewesen, wenn Maya plötzlich eine 180°-Wendung gemacht hätte. Aber sie hat mit dem Jungen Max bei einem Einsatz die Erfahrung gemacht, dass sie für ein Kind Gefühle entwickeln kann und vor allem für eines, das nicht biologisch das ihre ist. Diese Storyline wirkte wirklich unaufgeregt und unaufdringlich, weswegen die Erkenntnis bei Maya wirklich eindringen konnte, dass Mutterschaft für sie vielleicht nicht völlig vom Tisch sein muss. Dazu ist es gut, dass sie mit Carina eine wirklich tolle Partnerin hatte, die auch nie eine Entscheidung erzwingen, sondern nur ein vernünftiges Gespräch wollte, bei dem alles auf den Tisch kommt und keine Ausflüchte vorgeschoben werden. Maya will Stand jetzt keine Kinder, aber für die Zukunft ist alles offen.

Fazit

Leider kann ich immer noch nicht in Jubelstürme bezüglich "Seattle Firefighters" ausbrechen, weil weiterhin viel zu einseitig erzählt wird. Zwar ist die Problematik des Zeitsprungs mit ihren Nachwirkungen nun getilgt, aber es wird doch ersichtlich, dass es bislang nur um Andy und Sullivan sowie Maya und Carina geht und ein wenig Deans Projekt. Aber was ist mit den anderen? Irgendwann muss doch der Knoten bei Staffel 5 platzen!

Lena Donth – myFanbase

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