Bewertung

Review: #4.19 Die Anklage

Addison ist wieder zurück und ich kann nur sagen: Gott sei dank. Man hat direkt gemerkt, wie gut das der Episode tut, denn sie war auf jeden Fall viel besser als die letzte Folge.

"When you're in love with someone, Addison, when you're in a real relationship, you don't do that." - "Our relationship is real. Sam, I love you." - "Then, why'd you give me an ultimatum?" - We discussed it." - "We did not discuss. You said we either have a baby or we end it. That is not a discussion."

Nach ihrer Rückkehr aus Seattle wird es spannend. Denn ich glaube nicht nur sie, sondern auch alle Zuschauer können es kaum erwarten, zu erfahren, wie sich Sam entscheidet. Ich muss schon sagen, dass die Szenen zwischen den beiden sehr angespannt waren und jeder wissen will, was nun passiert. Allein die erste Szene der beiden im Aufzug sorgt für sehr viel Spannung. Zwischen den beiden herrschen Unstimmigkeiten und ich finde die Idee der Autoren sehr gut gelungen, diese Unstimmigkeiten auf eine Patientin zu reflektieren. Hier hat man genau die Parellelen gesehen und es wurde mit der Zeit immer klarer, dass Sam und Addison in gewissen Dingen einfach nicht übereinstimmen. Ich muss zugeben, dass ich Addisons Reaktion etwas zu heftig fand, denn sie hätte ihre Patientin jetzt nicht unbedingt dazu zwingen müssen, ihrem Ehemann die Wahrheit zu sagen. Sie meint es zwar gut, doch es geht natürlich im ersten Moment schief, so wie es meistens der Fall ist. Doch ihre Absichten sind gut und sie spiegelt einfach das wieder, wofür sie einsteht. Sie will ihr Baby haben und sie will es unbedingt haben. Doch leider läuft im Leben nicht alles so, wie man es will und schon die Konversation zwischen den beiden, in der Addison Sam klar macht, dass Gary genau das für seine Frau macht, was sie will, weil er sie liebt, zeigt, dass Addison immer noch davon überzeugt ist, dass Sam einwilligt, ein Baby mit ihr zu haben. Doch so einfach ist das nun mal nicht. Ich bin mir zwar sehr sicher, dass Sam mit Addison zusammen sein will, doch auch er hat seine Pläne für die Zukunft, und da spielt nun mal ein weiteres Baby keine Rolle. Die letzte Konversation der beiden zeigt ganz deutlich, dass die beiden sich sehr lieben, aber dennoch nicht zusammen sein können, weil sie sich selbst wichtiger sind, als die Beziehung. Ich finde es zwar sehr schade, dass die zwei nun auseinander gehen, doch ich kann beide voll und ganz nachvollziehen. Manchmal ist es eben wichtiger, sich auf sich selbst zu konzentrieren, als eine Entscheidung zu treffen, die man später bereut. Ich hatte am Anfang zwar meine Zweifel mit dem Druck, den Addison auf Sam ausübt, doch nach ihrem Gespräch kann ich sie verstehen und ich wünsche ihr wirklich sehr, dass sie das bekommt, wonach sie sich wirklich sehnt – das hat sie verdient. Selbst wenn das bedeutet, dass Sam und sie sich trennen, was mich zwar traurig macht, aber wohl das Beste ist, wenn sie ungleicher Meinung sind. Wenn man erst seit kurzer Zeit zusammen ist und schon solche Verschiedenheiten auftauchen, so ist es manchmal besser, einen Schnitt zu machen. Mir hat sehr gut gefallen, wie die Autoren diesen Weg gegangen sind, weil es einleuchtend ist, und sehr nachvollziehbar.

"How many chances do we get at love, right?"

Neben Val und Gary gab es in dieser Folge keine anderen Patienten und so konnten sich die Autoren sehr auf die einzelnen Charaktere konzentrieren, was mich sehr gefreut hat, da man mehr über sie erfahren hat. Zunächst einmal wäre da Sheldon, der sehr darunter leidet, nicht mehr mit Marla zusammen sein zu können, weil Violet ihre Schwierigkeiten damit hat. Ich denke zwar, dass es zu früh ist, von ihm zu sagen, dass er sie liebt, doch es ist schön zu sehen, dass Sheldon jemand gefunden hat, der ihm gefällt und neu in seinem Leben ist. Ich hoffe sehr, dass er hier weiterhin Glück haben wird und auch eine richtige Beziehung führen kann. Das würde mich sehr freuen. Ebenso, wie die Entscheidung von Violet, Sheldon das Glück zu gönnen. Ich musste richtig schlucken, als die beiden über ihre Freundschaft diskutiert haben und jeder den Fehler des anderen hervorgehoben hat, doch auch da stehe ich auf Sheldons Seite, schließlich hat Marla nur ihren Job getan und nicht jeder muss Violets Buch mögen. So ist das Leben nun mal – man kann es nicht jedem Recht machen. Ihre Anschuldigungen finde ich deshalb nicht angemessen und kann es verstehen, dass Sheldon der Meinung ist, die Freundschaft besser zu beenden – auch wenn ich es sehr schade finde. Doch zum Glück ändert sich das ja am Ende der Episode und so war ich auch mit dieser Storyline sehr zufrieden.

"I forgive you" - "That's just it. I could never forgive myself."

Was mir ebenfalls sehr gefallen hat, war die Rückkehr von Katie. Die Richtung, in die diese Storyline geht, ist sehr interessant und ich kann mir vorstellen, dass Violet einige Probleme bekommen wird. Die ärztliche Schweigepflicht ist eine ernstzunehmende Sache und obwohl sie den Namen geändert hat, so war dann doch klar, welche Person sie meint. In der heutigen Zeit ist es nicht schwer, das herauszufinden. Was mir aber am allerbesten an dieser Handlung gefallen hat, war der Mut, den Violet hat. Ich wäre, glaube ich, nie zu Katie gegangen, um das mit ihr zu klären, weil die Angst einfach viel größer wäre. Doch Violet beweist ihren Mut und zeigt ihre Stärke und konfrontiert Katie, die in dieser Folge von Amanda Foreman sehr gut dargestellt wurde. Zuerst nimmt man ihr die gesunde Person wirklich ab und versteht auch ihr Motiv für die Anklage. Zwar gönnt man ihr das Glück überhaupt nicht, einfach aus dem Grund, weil sie Violet angegriffen hat, doch irgendwie fällt es schwer, Katie keine normale Zukunft zu gönnen. Das sieht auch Violet so, die Katie weiterhin helfen will. Das ist zwar für uns unverständlich, aber ich denke, wenn man eine solche Person als Patientin hatte, so fühlt man sich ihr gegenüber schon verantwortlich. Dieses Dilemma, in dem Violet sich befindet, fand ich sehr schön dargestellt. Und auch die Szene in ihrem Büro war unglaublich spannend. Ich kann mir so gut vorstellen, welche Ängste Violet durchgestanden hat und wie sie trotzdem versucht hat, Katie zu helfen. Diese kam mir im ersten Moment wieder sehr psychopatisch vor, doch das ändert sich im Laufe des Gesprächs und sie sagt genau das Richtige. Sie wird sich dafür nie vergeben und bittet Violet um Entschuldigung. Diese Worte waren sehr emotional und sie haben gezeigt, dass auch Menschen sich ändern können. Zwar weiß kein Mensch, ob Katie nicht rückfällig wird, doch für den Moment finde ich das einen schönen Abschluss und ein Ereignis, das Raum für eine neue Storyline bietet, in der Violet in große Schwierigkeiten kommen kann. Darauf bin ich sehr gespannt, da es keine unbedeutenden Anschuldigungen sind.

"Is that what this is about? You feel like an idiot? You couldn't have known. Hell, I didn't know, but, this time don't you think you got it right?"

Zuletzt möchte ich noch die Storyline von Cooper und Charlotte erwähnen, mit der ich nicht ganz zufrieden bin. Ich denke, es ist klar, dass jeder seine Geister in der Vergangenheit hat, doch ob man jetzt Charlottes Ex-Mann Billy in die Geschichte mit einbauen musste, weiß ich nicht. Das Ganze wurde eigentlich nur erwähnt, um Charlotte darauf hinzuweisen, dass sie mit Cooper das Richtige macht. Ob das jetzt auf diese Weise hätte sein müssen, ist fraglich, schließlich gäbe es so viele andere Möglichkeiten, das zu tun. Doch die Autoren haben sich entschieden und haben Charlotte diese Story gegeben und sie daran erinnert, dass sie einen Fehler gemacht hat. Man kann zwar am Ende dieser Episode sehen, dass Charlotte überzeugt davon ist, Cooper zu heiraten, doch ob sie der Fehler von damals nicht noch einmal vor der Hochzeit einholt, da bin ich mir nicht sicher. Ich hoffe es nicht, da die beiden zusammengehören und ich nicht möchte, dass ihnen noch etwas oder jemand in den Weg kommt. Ich bin der Meinung, dass sie genug durchstehen mussten und nun etwas Glück verdienen. Doch mittlerweile weiß ich, dass bei "Private Practice" alles möglich ist.

Fazit

Der Fokus in dieser Episode lag auf den einzelnen Charakteren und nicht auf ihren Patienten, was die Folge sehr interessant gemacht hat. Man hat mehr über die Gedanken, Gefühle und die Absichten jedes Einzelnen erfahren, was die Spannung erhöht hat und das Interesse, dran zu bleiben. Einige Storys nehmen jetzt eine Wendung und ich bin sehr gespannt, wie sich die Zukunft, insbesondere von Addison, Sam und Violet, entwickelt.

Alex Olejnik - myFanbase

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