Manifest: The final flight for 828 - Bester Gegenspieler

Foto:

"Forgive me. I thought for so long that you were chasing me. I now realize you chose me. You wanted me to realize I don't need to find an angel. I am the angel."

"Manifest" ist eigentlich keine Serie, die mit typischen Antagonisten gearbeitet hat, da die Botschaft der Serie immer auch war, dass in uns allen auch eine dunkle Seite steckt, der wir uns stellen müssen. Dennoch gab es für die Stones (und teilweise auch für die gesamten 828er) Gegner, die sie vor große Herausforderungen gestellt haben. Daher findet ihr nachfolgend eine Auflistung unserer besten Gegenspieler.


Die besten Gegenspieler von Lena Donth


Xer

Unter Anführer Simon White haben wir eine Gruppe, die sich die Xer nennt, und die den 828er einiges zugesetzt hat. Sei es nun die Attacke auf Grace Stone, als sie schwanger hinterm Steuer saß oder die Entführung von Zeke Landon, diese Gruppierung hat vor nichts zurückgeschreckt. Ich fand sie für meine Top-Liste der Gegenspieler auch würdig, weil sie mich sehr an eine Sekte und entsprechende Strukturen erinnert haben. White als der charismatische Anführer, der als intellektueller Professor am College zunächst keine Verdachtsmomente erregt, der aber genau dadurch so brandgefährlich ist, weil der vermeintliche Freund der Feind ist. Dazu dann eben die klassischen Helfer wie Billy oder Kontakte bei der Polizei, die die Drecksarbeit erledigen. Auch wenn Whites Motivation nie so intensiv ergründet wurde, wie man sich das vielleicht gewünscht hätte, so war es eine Gruppierung, die aber nicht berechenbar war und wirklich großes Unheil hätte anrichten können, wenn die 828er mit den Callings nicht die Oberhand behalten hätten. Auch wenn die Xer später kaum noch erwähnt wurden, so waren in New York wohl in Staffel 4 alle irgendwie Xer, weswegen es sinnbildlich war, dass Billy noch einen letzten Auftritt hatte. Einst eingebuchtet haben sie wahrscheinlich alle irgendwann wieder die Straßen geflutet, weil die Skepsis ihnen gegenüber der Skepsis gegenüber den 828er geringer war. Die Xer sind also der Funke einer Idee, die im späteren Verlauf das Bild auf die Passagiere prägt.

Major

Nachdem Major in Staffel 1 vor allem erstmal nur ein unheimlicher Begriff im Off war, ohne dass man wusste, welches Geschlecht er überhaupt hat, welche Position er bekleidet und wie weit der Einfluss und das Eigeninteresse reicht. Dennoch hat Major Eindruck hinterlassen. Mit der Enthüllung, dass sich hinter Major eine Frau verbirgt, die von Elizabeth Marvel dargestellt wird, hat die Handlung für mich auf jeden Fall Fahrt aufgenommen. Sie hat zwar in meinen Augen nie das Potenzial völlig ausgefüllt, was ich ihr zugetraut hätte, aber dennoch ist aus dem Begriff tatsächlich eine Person geworden. Eine Person, deren Handlungen man wirklich fürchten könnte, auch weil die Motivation hinter ihren Taten suspekt war und weil man schwer einschätzen konnte, wem sie nun unterstellt ist. Am spannendsten fand ich auf jeden Fall immer dann die Szenen, wenn sich Major, oder Kathryn Fitz, wie ihr Name später verraten wird, auch selbst die Finger schmutzig gemacht hat. Die Enthüllung, dass sie Saanvi Bahls Therapeutin war, genial. Vor allem war Major deswegen auch so wichtig, weil Saanvi eine Hauptfigur war, wo man sich manches Mal Gedanken darüber gemacht hat, ob sie wirklich nur für die wissenschaftlichen Aspekte gebraucht wird. Doch als Major und Saanvi diesen Tanz eingehen, das hat beide interessanter gemacht und Majors Ende war ohnehin sehr überraschend, hat aber irgendwo auch unterstrichen, warum sie eine reizvolle Antagonistin war, denn sie hat Saanvi dorthin getrieben.

Eagan Tehrani

Foto: Ali Lopez-Sohaili, Manifest - Copyright: 2022 Netflix, Inc.; Scott McDermott/Netflix
Ali Lopez-Sohaili, Manifest
© 2022 Netflix, Inc.; Scott McDermott/Netflix

Auf der einen Seite weigere ich mich eigentlich, Eagan Tehrani hier für meine Top-Liste zu benennen, weil ich ihn so nervig fand. Er war immer so aalglatt in seiner Persönlichkeit, dass er mir immer zwischen den Fingern durchrutschte. Aber eigentlich qualifiziert genau diese Abneigung ihn wieder perfekt. Im Gegensatz zu Angelina Meyer beispielsweise hatte ich bei Eagan auch immer das Gefühl, dass in seiner Charaktergestaltung alles in sich schlüssig ist. Wenn er also auf meinem Bildschirm auftauchte, da wusste ich immer, er wird irgendetwas fabrizieren, was wir als Zuschauer*innen nicht erwartet haben. So kam es wirklich immer und spätestens der Heiratsantrag an Angelina hat das wieder bewiesen. Eagans schärfste Waffe war aber auch sein fotografisches Gedächtnis. Manchmal habe ich das aus den Augen verloren, nicht den Fakt an sich, aber dass er es jetzt wieder clever einsetzen wird. Eagan war auf jeden Fall für viele Wendungen in dieser Serie verantwortlich. Er war zwar sicherlich nicht von einem Format wie die anderen beiden Beiträge, weil er in seine Selbstbezogenheit immer noch Witz unterbringen konnte, aber dennoch hat Eagan mit seiner ganzen Art "Manifest" sehr geprägt.


Die besten Gegenspieler von Daniela S.


Major

Bei "Manifest" finde ich toll, dass die Gegenspieler – auch Antagonisten genannt – nicht sofort offensichtlich sind und sie eher im Hintergrund agieren. Major war in meinen Augen tatsächlich diejenige, die ich am besten fand. Als die Figur eingeführt wurde, war das erst einmal nur im Off und dann war ja nicht mal sicher, ob es sich bei Major um eine Frau oder Mann handelt. Dass es Ersteres gewesen ist, fand ich spannend und mit Elizabeth Marvel hat man dann auch noch eine perfekte Darstellerin gefunden. Eine Darstellerin, die das Hinterlistige so aussehen lassen kann, dass man denkt, sie ist vertrauenswürdig. Dass sie sich als Saanvis Therapeutin ausgegeben hat, war ein cleverer Schachzug und hat auch neue Seiten an Saanvi gezeigt, die ich nicht erwartet habe. Mir ist klar, dass Majors Tod von Nöten war, mir hätte es aber auch gut gefallen, hätte man sie noch etwas länger gesehen.

Noelle & Kenneth Meyer

Foto: Holly Taylor & Heidi Armbruster, Manifest - Copyright: 2022 Netflix, Inc.
Holly Taylor & Heidi Armbruster, Manifest
© 2022 Netflix, Inc.

Während ich mit Angelina als Antagonistin nicht allzu zufrieden war, ist es somit sicher überraschend, dass Noelle Meyer und Kenneth Meyer in der Liste auftauchen. Aber auch bei den beiden hat mich fasziniert, wie sie agiert und letztlich enthüllt worden sind. Als die beiden mit der dritten Staffel eingeführt worden sind, hat man zwar schon gemerkt, dass sie mit den 828ern und den ganzen Callings eher auf Kriegsfuß stehen, doch ihre Entwicklung und eben auch Enthüllung im ersten Teil von Staffel 4 hat mich unglaublich überrascht, dass die beiden es waren, die einige 828er getötet haben. Die Begründung, warum sie es getan haben, fand ich logisch und es war auch nachvollziehbar, dass Kenneth eigentlich nur die ausführende Kraft war, während man bei Noelles vorhergehenden Verhalten schon bemerkt hat, dass sie eher fanatisch ist.

Direktorin Zimmer

Foto: Patricia Mauceri, Manifest - Copyright: 2022 Netflix, Inc.
Patricia Mauceri, Manifest
© 2022 Netflix, Inc.

Bei Direktorin Zimmer habe ich erst überlegt, ob ich sie benennen sollte oder nicht. Sie hat zwar für die NSA und die Behörde gearbeitet, aber ich habe sie dennoch nicht wirklich als Gegenspielerin gesehen, wenn sie auch nicht allzu sympathisch war. Für mich hat sich das aber geändert, als das Auffanglager in die vierte Staffel eingeführt wurde. Von da an wurde es immer deutlicher, dass sie als Gegenspielerin eingesetzt wurde und massiver wurde das in meinen Augen auch, als Angelina ins Auffanglager kam und den Saphir für ihre Zwecke wollte. Keine klassische Gegenspielerin, aber durchaus eine, die man nicht unterschätzen sollte und deswegen hat Zimmer die Nennung 'verdient'.

Partnerlinks zu Amazon

Die besten Gegenspieler von Marie Müller


Foto: Manifest - Copyright: 2022 Netflix, Inc.
Manifest
© 2022 Netflix, Inc.

Tatsächlich finde ich es sehr schwer, in dieser Kategorie jemanden zu benennen. Das liegt vor allem daran, dass ich mit keinem der Gegenspieler so wirklich zufrieden war. Einen guten Gegenspieler machen für mich folgende Punkt aus: die Figur sollte hassenswert sein, die Figur sollte nachvollziehbar sein, die Figur sollte Emotionen zeigen können. Hassenswerte Personen haben wir in "Manifest" zu Hauf kennengelernt. Sowohl die Meyers als auch Jace Baylor, Direktorin Zimmer und Major konnten uns von ihrer eiskalten Seite überzeugen. Doch einen guten Gegenspieler macht nicht nur seine grausame Seite aus, sondern er oder sie muss auch Motive haben, die nachvollziehbar sind. Und genau an diesem Punkt gerate ich ins Straucheln, wenn ich den besten Antagonisten der 828er nennen soll, denn bei keiner der Personen wollen mir die Motive so recht einleuchten. Auch bei Angelina, dem Endgegner habe ich so meine Schwierigkeiten, denn obwohl ich verstehen kann, dass sie den Gegenpol der Stones bilden sollte, so finde ich ihre Auslegungen einfach nicht schlüssig. Zum Schluss bleibt da noch der Punkt mit den Emotionen. Der beste Gegenspieler ist für mich der, der mich nicht nur dazu bringt, ihn zu hassen, sondern auch dazu, mich in ihn einfühlen zu können. Ich muss sagen, dass alle Gegenspieler für mich hier zu sehr an der Oberfläche gekratzt haben und nicht wirklich Tiefgang bewiesen, weshalb ich niemanden von ihnen als wirklich grandiosen Gegner in Erinnerung behalten werde.

Die Serie "Manifest" ansehen:

Zur "Manifest: The final flight for 828"-Übersicht

Kommentare