Bewertung

Review: #6.24 Neu ist immer besser

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: 2010-2011 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.
How I Met Your Mother
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Was ist ein gutes Staffelfinale? Nach Möglichkeit sollte es lose gebliebene Enden vereinigen, neue Fährten für die nächste Staffel legen und ein Highlight darstellen. So der Traum. #6.24 Challenge Accepted wird nicht all diesen Idealen immer und zu jeder Zeit gerecht, bietet aber dennoch eine würdige Finalepisode, die einige liegen gebliebene Fäden der Vergangenheit aufgreift und einen kleinen Blick in die Zukunft wirft.

Nicht nur Liebe und verdorbene Lebensmittel gehen durch den Magen

Allzu romantisch ist die Folge zunächst schon einmal nicht, gefühlte 50 Mal darf man Lilys Brechattacken beiwohnen. Vielleicht ein bisschen zu oft, was das Staffelfinale unfreiwillig und im wahrsten Sinne des Wortes zu einem "Kotzfinale" macht. Sie hat Suppen eingekauft für sich und Marshall und hat sich danach scheinbar mal wieder eine Lebensmittelvergiftung eingefangen.

Als sie Marshall nicht mehr rechtzeitig warnen kann, macht sich dieser auf das gleiche Schicksal gefasst und es ist ganz witzig zu sehen, wie er Lilys Warnung als "Zukunftsprognose" für die nächsten Stunden betrachtet und versucht, die ihm verbliebene Zeit bis zum Ausbruch der Brechattacken zu genießen ("A man can do a lot of living in three hours."). Ebenfalls Gold wert sind seine entsprechenden Vorbereitungen ("Can I borrow an adult diaper?") und das Bewerbungsgespräch. Ob er den Job bekommt? Wir werden es wohl erst in der nächsten Staffel erfahren, ein kleiner Cliffhanger muss sein.

Als Lily am Ende Marshall eröffnet, schwanger zu sein, kommt das nicht überraschend, sorgt aber dennoch für einen warmen und vertrauten Moment zwischen den beiden. Nach Marshalls hartem und schicksalsgeplagtem Jahr gönnt man ihm diese frohe Botschaft von ganzem Herzen.

Worst couple ever!

Auch schmusig möchte es Ted haben. Eindrucksvoll demonstriert er, wie man in schwachen Momenten ständig vor der Gefahr steht, einen Ex-Partner erneut zu kontaktieren. Die eingesetzte Montage ist dabei einfach zum Brüllen. Man hat Probleme, sich mit Sonnenbrandgel einzucremen? Ex-Freundin anrufen. Man hat keine Schlagsahne mehr? Ex-Freundin anrufen. Ein TV-Panda ist trächtig? Ex-Freundin anrufen.

Diesmal befand er sich in einer beruflichen Stresssituation. Im Sinne der Serienkontinuität war es sehr erfreulich, dass Ted mit beeindruckender Ehrlichkeit feststellte, dass er seinen GNB-Auftrag nicht wegen seiner Leistungen, sondern wegen der Freundschaft mit Barney bekommen hatte. Wieder griff sein üblicher Mechanismus, eine Ex-Freundin abschleppen zu wollen – diesmal Zoey. Das lässt uns ein paar Minuten befürchten, dass er erneut mit ihr zusammenkommen könnte - dabei waren sie, wie Ranjit (toll, dass er wieder da ist!) korrekt bemerkt, das schlimmste Paar überhaupt. Tatsächlich ist die Gefahr real – Zoey sitzt bereits im Café und Ted darf endlich mal wieder seine romantischen Seiten zeigen, indem er minutiös und pedantisch nach dem perfekten Blumengeschenk für sie sucht. Nett war hier der Schachzug am Ende, die hübsche Blondine als die Mutter einzuführen - für den Bruchteil einer Sekunde bin ich tatsächlich darauf hereingefallen. Schade, dass es am Ende nur ein Scherz war.

Alte Liebe rostet nicht

Um ihn vor Zoeys Fängen zu retten, naht Rettung in der Form von Robin und Barney. Als sie im Taxi die Beziehung von Ted und Zoey Revue passieren lassen und zur Feststellung kommen, dass sich die beiden trotz ihrer Differenzen geliebt haben, ist schnell klar, dass sie eigentlich von ihrer eigenen, zerbrochenen Beziehung sprechen. Aber wie es der Zufall so will, begegnet Barney an diesem Tag Nora und frei nach seinem Motto, dass Neues immer besser als Altes ist, macht er mit Robins moralischer Unterstützung ein Date mit Nora aus. Doch an Robins Blick am Ende wird klar, dass sie tief in ihrem Inneren mit Barney noch nicht abgeschlossen hat und traurig darüber ist, dass er es erneut mit Nora versuchen möchte.

Ein bisschen überraschend ist es schon, wie offensichtlich Robin noch in Barney verliebt ist. Zwar gab es über die Staffel verteilt immer mal wieder Anzeichen noch nicht komplett verarbeiteter Trauer, aber diese waren minimal. So schön die Barney/Robin-Szenen in dieser Folge auch sind - da ihnen die entsprechende Vorarbeit fehlt, kann man ihnen eine gewisse Holzhammer-Qualität leider nicht absprechen.

Das größte Geheimnis der Finalepisode wurde am Ende enthüllt: Bräutigam der immer mal wieder eingestreuten, ominösen Hochzeit ist nicht Teds alter Freund Punchy, sondern Barney. Vielleicht liegt es nur an mir, vielleicht war es aber von den Serienmachern auch beabsichtigt: Als Bräutigam Barney im Flash-forward Teds Hilfe bei der Auswahl der richtigen Krawatte ersucht, wirkt er nicht glücklich und die Atmosphäre ist eher erdrückend als freudig. Wer also ist die Braut? Robin oder Nora? Oder gar keine von beiden? Geht die Hochzeit schief? Fragen über Fragen.

Fazit

"How I Met Your Mother" hat eine grundsolide Finalepisode abgeliefert. Sicher, Lilys Szenen über irgendwelchen Schüsseln hätte man auf ein Minimum beschränken können und die kurzfristige Aussicht auf ein von Zoey dominiertes Finale hatte ihren Schrecken, aber insgesamt bekam der Zuschauer eine unterhaltsame, kurzweilige Episode aufgetischt. Barneys Hochzeit, das Nora/Robin-Dilemma, das endgültige Aus für Zoey und Ted, Marshalls möglicher neuer Job, Lilys Schwangerschaft – alte Geschichten wurden abgeschlossen und die Weichen für neue gelegt.

Eva T. - myFanbase

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