Bewertung

Review: #5.02 Tina in the Sky With Diamonds

Foto: Naya Rivera, Glee - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; Mike Yarish/FOX
Naya Rivera, Glee
© 2013 Fox Broadcasting Co.; Mike Yarish/FOX

Mit #5.02 Tina in the Sky With Diamonds schleicht sich langsam wieder das "Glee"-Gefühl ein, das besonders in der vierten Staffel zu spüren war. Die Autoren konzentrieren sich in dieser Folge wieder auf unterschiedliche Storylines, die teilweise nervig, unzufriedenstellend und überstürzt sind, und führen auch wieder neue Storylines ein, damit jeder Charakter seinen Moment bekommt. Mittlerweile sollte man daran gewöhnt sein, doch ich bin wohl immer noch nicht an diesem Punkt angekommen. Der große Cast macht es einfach nicht möglich und so muss man nehmen, was man bekommt. Zumindest gab es wieder jede Menge Beatles-Songs, die der Folge geholfen haben.

"This is so great, I feel like I'm on Smash season 1."

Da der Weg in der Serie weiterhin eingeschlagen wird, teile ich meine Review nun nach New York und Ohio auf, so wie es von den Machern beabsichtigt ist. (Wäre es nicht vielleicht doch an der Zeit, ein New York-Spin-Off umzusetzen?) Das Gute daran ist, dass die Storylines aus New York die Episode gerettet haben. Wären sie nicht dagewesen, will ich gar nicht wissen, was uns in Ohio erwartet hätte. Aber gut. In New York steht dieses Mal Santana im Vordergrund. Sie lernt Dani kennen, ein Mädchen, das ebenfalls im Diner arbeitet. Die Chemie zwischen den beiden passt von Anfang an und man bekommt das Gefühl, dass Santana nach Brittany in Sachen Liebe endlich wieder glücklich werden könnte. Demi Lovato passt hier gut rein und ich kann mir gut vorstellen, dass man diese Beziehung weiterentwickelt. Von den Stimmen her passt es perfekt und als die beiden "Here Comes The Sun" gesungen haben, kamen mir doch ein paar Tränchen. Das liegt nicht nur am Lied selbst sondern auch an der Umsetzung mit dem Licht und der Sonne, die perfekt gelungen ist. Zudem ist Rachels Verhalten, was diese Beziehung angeht, sehr süß. Sie erkennt, dass Santana und Dani eine gute Chemie haben und will die beiden verkuppeln. Jetzt wo Brittany nicht mehr da ist, sage ich: Warum nicht? Der Einstieg ist gelungen und so kann es weitergehen.

Was bei Santana ebenfalls im Vordergrund stand, war ihr Werbespot. Auf solche Ideen können doch nur die "Glee"-Autoren kommen und hier haben sie mit dem Humor bei mir direkt ins Schwarze getroffen. Der Spot war vergleichbar mit Cooper Andersons Versicherungsspot aus 3.15 Big Brother und es war schwer, aus dem Lachen wieder herauszukommen. Der Werbespot macht jedoch Rachel neidisch und das kann man verstehen, wenn man Rachel kennt. Sie will der Star sein und ihre Unsicherheit, ob sie die Rolle der Fanny Brice bekommt, wird noch größer, als sie sieht, dass Santana einen Job an Land gezogen hat. Das passt alles sehr gut zu Rachel und es hat sogar zu einem tollen Auftritt von ihr und Kurt zu "Get Back" geführt. Kurt in der Rolle des guten Freundes funktioniert sehr gut und dass er am Ende auch noch im Diner arbeitet, lässt mein Herz höher schlagen, da man dadurch alle drei wichtigen Charaktere in New York auf einem Haufen hat. Sehr gut!

"Isn't it amazing how life seems so easy when you just don't give a fart? I mean, look at this. Hummel is getting married, Berry is just full of confidence and I finally have a girlfriend who I don't have to worry about straying for penis.

Etwas enttäuschend ist die Rückkehr von Kurt nach New York aber, ohne eine weitere Konversation mit Blaine. Schließlich sind die beiden jetzt verlobt und es wäre schön gewesen, wenn man irgendwas von diesem Handlungsstrang in dieser Folge gesehen hätte. Aber das ist eben das Problem, das "Glee" hat. Stattdessen bekommt Rachel am Ende ihre Rolle und auch hier überkommt mich ein ungutes Gefühl, weil es jetzt doch so schnell ging. Es wäre besser gewesen, wenn Rachel noch ein wenig mehr hätte dafür kämpfen müssen und wir diese Story langsam begleitet hätten. Stattdessen werden wir mitten ins Geschehen geschmissen und werden wohl Rachel bei ihrer Arbeit sehen. Das ist zwar auch nicht schlecht, aber ein wenig mehr Entwicklung bis zur Rolle hätte ich mir schon gewünscht. Kann natürlich auch sein, dass Finns Tod die Storyline noch einmal dreht, aber das steht erstmal noch in den Sternen.

Alles in allem kann man sagen, dass die New York-Szenen überzeugen konnten und musikalisch auch top umgesetzt waren. Dazu gehört auch die Version von "Let It Be", die einen Übergang nach Ohio schafft, jedoch in New York besser funktioniert hat. Rachels Freude, Santanas und Kurts Gesang und die vier Freunde auf dem Boden ergaben ein sehr schönes Bild, das man in guter Erinnerung behalten wird.

"Hey there, Butt-Chin. Ah, Sam-gelina Jolie. I hate to interrupt the blatantly homoerotic overtones of whatever the two of you are on the verge of crying about, so I will be brief."

Und nun nach Ohio. Hier hat so Einiges nicht gestimmt, doch ich fange erstmal mit der Story an, die mich noch am meisten packen konnte. Und das war Sam. Er machte schon zu Beginn der Folge einen verlorenen Eindruck und so hat man sich dazu entschlossen, ihm einen neuen Love Interest zu geben. Wenn man bedenkt, dass Brittany erst vor kurzem gegangen ist, ist das natürlich überstürzt, doch das spiegelt mal wieder wunderbar das High School-Leben wider. Beziehungen kommen und gehen und man hat jeden Tag einen neuen Schwarm. Die Kids entwickeln sich und so ist es nicht überraschend, dass Sam jemand Neues findet. Die ganze Story mit der Krankenschwester, die gar nicht so viel älter ist als Sam, ist recht unterhaltsam gewesen und das ist auch Phoebe Strole zu verdanken, da sie Penny sehr naiv und süß darstellt. Man kann sie direkt ins Herz schließen und als Sam seine Performance von "Something" darbietet, kommt man um das große "Awww" nicht herum. Außerdem ist es interessant, dass Sam sich in eine ältere Frau verguckt und diese anziehend findet. Das hat also alles soweit gepasst und die beiden hatten eine tolle Chemie. Hier kann sich von mir aus etwas Ernstes entwickeln, auch wenn es natürlich überhaupt keinen Sinn macht, dass Sue sie an der Schule behalten will. Aber auch das hier ist eben "Glee".

A propos Sue. Nachdem der Sprücheklopfer Brittany nicht mehr da ist, bekommt man das Gefühl, dass Sue deshalb umso mehr Unsinn aussprechen darf und damit einen Spruch nach dem anderen raushaut. Ich muss (leider) sagen, dass es funktioniert. Ich habe mich mehrfach kaputtgelacht und hoffe, dass die Autoren sich das nicht nehmen lassen. Es heitert die Folge doch ungemein auf. Ich sage nur: "I would watch your tone with me if I were you, Busted Timber-fake."

"Your nominees for prom queen: Neck Brace Cheerio, Asian #1, Kitty I-Forget-Your-Last-Name, and some other chick."

Kommen wir aber nun zu der Story, die überhaupt nicht funktioniert hat - und das wäre mal wieder Tina. Wer bitte hat sich denn überlegt, diesen Charakter so unglaublich nervig werden zu lassen? Gefühlt wird es von Folge zu Folge schlimmer und Tina geht mir mittlerweile so auf die Nerven, dass ich sie nicht mehr sehen möchte. Nicht mal mehr singen - so schlimm ist es inzwischen geworden. Hier macht nichts mehr Spaß und man ist nur noch am Augenrollen, weil Tinas Story so anstrengend geworden ist. Dass sie plötzlich Abschlussballkönigin werden will, ist nicht überraschend, doch ihre Reaktion und auch ihr Verhalten gegenüber Kitty gingen viel zu weit. Wer unterstützt denn eine so nervige Person? Sie kann froh sein, dass ihre Freunde zu ihr stehen.

Doch das war nicht mal das Schlimmste an der Story. Viel schlimmer war die Wiederholung des Abschlussballs, den wir schon in der zweiten Staffel gesehen haben. Tinas Moment wird zerstört und sie rennt weinend aus dem Raum, um von Blaine dazu überredet zu werden, voller Stolz zurückzukehren. Das kommt einem sehr bekannt vor und da fragt man sich tatsächlich, ob den Autoren die Storys ausgegangen sind. Durch diese Wiederholung machte der Abschlussball auch gar keinen Spaß, da auch die musikalische Nummer der New Directions eher lahm als mitreißend war. Das einzig Positive war Kitty, die zum einen unfassbar komisch aussah, als sie in gefühlt drei Minuten herausgefunden hat, dass Tina gleich mit einem Slushie-Eimer getroffen wird, und zum anderen, weil ihre Phase als gemeine Cheerleaderin wohl vorbei ist. Und das gefällt mir sehr gut. Kitty in ihrer neuen Rolle funktioniert und man hat sie sofort viel lieber als in der letzten Staffel.

"Are you an idiot, Kitty? That's not a rhetorical question, I literally want you to tell me if you're mentally slow so I can be sure you're not nominated for future prom courts."

Doch das bringt auch schon das nächste Thema auf den Tisch, denn jetzt wo Kitty nett ist, braucht man wieder eine gemeine Cheerleaderin, die allen das Leben schwer macht - und das wäre dann wohl Bree. Auch hier frage ich mich, ob das denn sein muss? Wir haben es mit Quinn erlebt, dann mit Kitty und jetzt auch mit Bree? All das kommt einem sehr bekannt vor und es wird dringend Zeit für neue Ideen, denn ein neuer Feind des Glee-Clubs lässt mich jetzt vor Freude leider nicht Auf und Ab springen.

Eine Sache, die noch unbedingt erwähnt werden muss: Die Umsetzung von "Hey Jude" war ein großes Highlight in Tinas Handlungsstrang. Das liegt aber weniger an der Story dahinter, sondern viel eher an dem Song selbst, der wohl in jeder Situation großartig gewesen wäre. Schade, dass eines meiner Lieblingsslieder von den Beatles für den enttäuschendsten Handlungsstrang der Folge herhalten musste.

Fazit

Die zweite Beatles-Woche konnte mit den Storys in New York punkten. Sowohl die Entwicklung bei Santana als auch die Performances sind gut gelungen und beim Gedanken an "Let It Be" schlägt mein Herz wieder höher. Die Storys in Ohio hingegen waren eine reine Wiederholung von bereits bekannten Entwicklungen und so waren es nur Sam und Penny, die zur Unterhaltung wirklich etwas beisteuern konnten. Es müssen neue Storys her!

Alex Olejnik - myFanbase

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