Bewertung

Review: #4.13 Die Diva in dir

Foto: Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; Eddy Chen/FOX
© 2013 Fox Broadcasting Co.; Eddy Chen/FOX

Nach langer Zeit haben die Autoren sich entschieden, diese Episode den "alten" Charakteren aus "Glee" zu widmen. Santana stand etwas im Vordergrund, aber auch Rachel, Kurt, Tina, Blaine und Finn haben ihre Zeit bekommen. Die Storys waren teilweise überzeugend, andere haben eine unerwartete Richtung eingeschlagen und zum Kopfschütteln war auch etwas mit dabei.

"What is with you glee club ex-pats? Don't any of you have jobs? You have to have some sorts of income so you can pay the staff of scientists who service your teleporters that you all clearly own since you're constantly showing up here."

Santana ist zurück in Ohio und somit kehrt auch die Stimme von Naya Rivera zurück, die sehr viel mehr Performances bekommen sollte. Allein ihre Darbietung mit den Cheerleadern hat gezeigt, dass diese Frau Potenzial zum Star hat, doch ihre Performance ganz am Ende hat wohl jeden überzeugt. Ihre Storyline hat dies ebenfalls, denn es handelt sich um eine junge Frau, die nicht genau weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen soll und welche Richtung sie gehen soll. Es ist vollkommen nachvollziehbar, dass sie zuerst an den Ort zurückkehrt, wo alles noch gut war. Wo sie von den Schülern am Ende gemocht wurde, wo sie eine feste Freundin hatte und wo sie sich wohl gefühlt hat. Dass plötzlich nicht alles wieder ist wie früher, ist klar, aber darum ging es hier gar nicht. Dies war quasi ein Zwischenstopp für Santana, deren Zukunft woanders auf sie wartet, sie musste nur daran erinnert werden. Es ist zwar schade, dass sie und Brittany nicht wieder zusammen gekommen sind, da Brittany und Sam als Paar immer noch nicht funktionieren, aber dieser Schritt war wohl nötig, denn so hätte sich Santana nie nach New York getraut. Dieser Weg hatte sich bereits in der letzten Folge angedeutet und wurde hier nun finalisiert. Kurts und Rachels Gesichtsausdruck zeigte alles andere als Freude, als Santana vor der Tür stand, doch das kann man ihnen nicht verübeln. Santana war nicht immer die Netteste zu ihnen und dass sie plötzlich einziehen will, muss die beiden sehr überrumpeln. Doch genau hier bietet sich sehr viel Potenzial für künftige Storylines, die mit den drei alten Hasen in New York nun schön ausgebaut werden können. Dieser Handlungsstrang ist also vollkommen geglückt und die Hoffnung auf weitere Diva-Momente von Santana ist groß.

"We became close because you became tolerable. But now you've got that weird naked boyfriend and that weird legion of sycophants. Now you're like an annoying, self-righteous Lima Rachel on steroids."

Kurt und Rachel haben in der Zeit mit anderen Problemen zu kämpfen und hier muss man Kurt wirklich Respekt aussprechen. Rachel hat sich tatsächlich wie die letzte Nervensäge verhalten und dem musste ein Ende gesetzt werden. Seltsamerweise hört Rachel nur auf Worte, wenn sie gesungen werden, und so bot sich ein erneutes Diva-Off wunderbar an. Wie es dazu kam, war wohl eine der besten Szenen dieser Folge, denn Kurt zwingt Rachel zur "Truth Time" und fordert sie zum "Midnight Madness" aus. Allein über diese Ausdrücke könnte man sich kaputtlachen, doch im Kontext hätte man es nicht besser äußern können. Ein großer Pluspunkt für Kurt, der die Folge sowieso gerockt hat. Er weiß, dass er Rachel die Augen öffnen muss und dies gelingt ihm mit dem Diva-Off perfekt. Das Lied der beiden sorgte wie immer für Gänsehaut und durch all den wegfallenden Applaus wurde Rachels Niederlage noch viel intensiver. Es lässt sich jetzt streiten, wer von den beiden besser war, denn das ist immer Geschmacksache. Der Sieg von Kurt hat der Story jedenfalls nicht geschadet und so sieht Rachel am Ende ein, dass ihre Freundschaft zu Kurt viel wichtiger ist als ihr verrücktes Verhalten. Es bleibt zu hoffen, dass das Vorsingen für "Funny Girl" nun weiterverfolgt wird, denn schließlich ist es ja DIE Rolle, für die Rachel ihr Leben lang schon trainiert hat. Es wäre schade, wenn die Autoren das Thema jetzt wieder unter den Tisch kehren.

"She never wins anything!"

Zurück in Ohio geht die kleine Liebesgeschichte zwischen Tina und Blaine weiter und ich komme nicht drum herum, hier weiterhin den Kopf zu schütteln. Es ist einfach nicht verständlich, wieso das passieren muss und wohin die Autoren damit wollen. Vielleicht ist das ganze Thema jetzt auch schon wieder gegessen, da Blaine und Tina sich vertragen haben, vielleicht kommt noch was. Im Grunde fehlt mir hier der Sinn und es wäre wünschenswert, dass die Autoren auf den Punkt kommen. Selbst Tinas Geständnis konnte nicht zu Herzen gehen, da es in meinem Kopf einfach nur absurd ist. Dazu funktionieren die beiden als Freunde viel zu gut und das sollte auch so bleiben. Tina sollte endlich einen Partner bekommen, der sie glücklich macht, und nicht ihre Energie verschwenden, um einem homosexuellen Jungen, für den sie angeblich Gefühle hat, hinterher rennen. Leider konnte auch ihre Performance nicht ganz überzeugen, da das Original von Madonna doch einen Tick besser ist. Die Umsetzung war gut, keine Frage, aber dem Lied fehlte das gewisse Etwas. Dasselbe trifft auf Blaines Performance zu, die sofort an "Bohemian Rhapsody" erinnert hat und leider schafft Darren Criss' Stimme es überhaupt nicht, an Jesse St. James, bzw. Jonathan Groff heranzukommen. Mal schauen, was mit den beiden weiterhin passiert, das Interesse ist jedenfalls nicht wirklich da und hier sollten die Autoren schnellstmöglich einen Weg finden, um hier etwas mehr Sinn in die Handlung zu bringen.

"I'd go with the white one because blue is like the color of sad and white is the color of pure, like you."

Zu guter Letzt zu einem Ereignis, das sicherlich für viele gespaltene Meinungen sorgt. Der Kuss zwischen Emma und Finn. Meine eigene Reaktion sah ungefähr so aus: 10 Sekunden offener Mund, "Das ist gerade nicht wirklich passiert?", "Whaaaaaaaaaat?". Nachdem der Puls wieder in Ordnung war, war es im Endeffekt gar nicht mehr so schlimm. Die gesamte Folge über hatte sich angedeutet, dass die beiden ein "Team" sind und gut zusammen arbeiten. Auch Emmas Ratschläge an Finn waren sehr freundlich und seine Hilfe, als Will nicht vor Ort ist, eine sehr nette Geste. Somit war die Grundlage geschaffen. Hinzu kommt, dass Finn immer mehr zu Will mutiert, was man nicht nur an seinem Aussehen, sondern auch an seinem Verhalten merkt. Hier entsteht Stück für Stück eine Will-Kopie. Somit ist es gar nicht so abwegig, dass Finn am Ende so handelt und Emma mit einem Kuss zum Schweigen bringt. Es hat genau das bewirkt, was es sollte, und Emma konnte aus ihrer Panikattacke befreit werden. Hier noch ein kurzes Lob an die großartige Leistung von Jayma Mays, die ihre Panik wahnsinnig realistisch gespielt hat und man ihr ihre Verzweiflung und Angst sofort abgekauft hat.

Aber zurück zu Finn. Dieser hat wahrscheinlich momentan immer noch keinen Weg, den er gehen möchte, und so kopiert er die Person, die ihm gezeigt hat, was es bedeutet, seinen Träumen zu folgen. Vielleicht war dies der Grund, warum er Emma geküsst hat, denn das wäre tatsächlich das, was Will auch getan hätte. Vielleicht ist dieser Kuss genau das, was Finn jetzt braucht, um zu erkennen, dass er seinen eigenen Weg finden muss und nicht auf der Stelle stehen bleiben darf. Was sich daraus entwickelt, das wird sich zeigen. Es führt jedoch hoffentlich dazu, dass Finn mit sich ins Reine kommt und seinen Weg findet. Denn nur als Kopie von Will ist er zu schade. Das war am Anfang ganz nett, jetzt muss langsam wieder mehr Charakterentwicklung stattfinden - und bitte auch viele Songs, die er singt.

Fazit

Bis auf den Handlungsstrang mit Tina und Blaine konnten alle anderen Storys überzeugen und auch die vielen musikalischen Performances waren ein Pluspunkt. Emmas und Finns Kuss ist im Nachhinein gar nicht mehr so abwegig und Santanas Einzug bei Rachel und Kurt bietet großes Potenzial.

Alex Olejnik - myFanbase

Die Serie "Glee" ansehen:


Vorherige Review:
#4.12 Kalender Boys
Alle ReviewsNächste Review:
#4.14 Eine lässt das Lieben

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Glee" über die Folge #4.13 Die Diva in dir diskutieren.