Bewertung

Review: #4.03 Wenn die Muse nicht küsst

Foto: Copyright: 2012 Fox Broadcasting Co.; Beth Dubber/FOX
© 2012 Fox Broadcasting Co.; Beth Dubber/FOX

Ahhh, was ein Ende! Und doch war es so vorhersehbar. Ich wusste in dem Moment, als Rachel zu Brody sagt, dass sie für ihn kochen möchte, dass Finn bei diesem Date vor der Tür stehen wird. Das war klar und es hat genauso weh getan, wie ich es mir im Kopf ausgemalt habe. Ich weiß gar nicht genau, was ich sagen soll, denn die Rückkehr von Finn ist für mich zwar ein Geschenk, aber ich habe Angst. Angst, dass mir Brody und Rachel mehr gefallen. Angst, dass zwischen Finn und Rachel Schluss ist. Ich muss mich hier erstmal sortieren.

"I didn't know Lena Dunham was joining us today... It's a tragedy 'What Not to Wear' doesn't do two-hour specials."

Eines ist klar. Rachel und Brody haben eine wahnsinnig gute Chemie. Sie passen wie die Faust aufs Auge zusammen und das macht, glaube ich, einfach New York aus. Rachel wird langsam erwachsen, verändert sich, ihr Geschmack ändert sich und auch der Einfluss, den Brody auf sie hat, ist anders, als der von Finn. Rachel ist in einer neuen Welt und da kommen Veränderungen von alleine. Ihr Makeover hat mir gut gefallen, denn Rachel ist sexy und sie wächst aus ihren High-School-Sachen heraus. Über diese Entwicklung habe ich nichts einzuwenden, denn jeder Mensch ändert sich mit der Zeit und wieso sollte das nicht auch auf Rachel zutreffen. Das hat alles gepasst und ihr Tanz mit Brody zusammen hat das bewirkt, was angedeutet wurde. Die Anspannung zwischen ihnen war groß und so war es nur eine Frage der Zeit, dass sie sich näher kommen. Ich habe hier nichts Negatives zu sagen, denn die Umsetzung hat gepasst und war gut geschrieben. Dass jetzt Finn derjenige ist, der das abbekommt, tut natürlich weh.

Aber andererseits ist er wirklich selbst Schuld. Er hat sie gehen lassen, auf schmerzvolle Art und Weise, und sich dann ewig nicht gemeldet. Dass sie in der Zeit nur auf ihn wartet, ist einfach unrealistisch und das hat sie auch nicht verdient, ganz besonders nicht, weil sie in eine neue Welt eintaucht und neue Menschen kennenlernt. Dass in New York alles anders ist, ist klar und deshalb sehe ich da auch nichts Schlimmes dabei, wenn sie sich verändert. Ob jetzt Finn damit klarkommen wird, ist eine andere Frage und ich habe wirklich Angst vor diesem Liebesdreieck, auch wenn man sagen muss, dass zwischen Rachel und Brody noch nicht so viel passiert ist. Sie haben sich geküsst und Zeit miteinander verbracht. Finn wird nicht begeistert sein, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er die Schuld bei Rachel sucht. Es war seine Idee, er ist verschwunden und er muss damit leben. Ich kann mir vorstellen, dass er um Rachel kämpfen wird. Das fände ich gut und wenn sie zusammen gehören, dann wird das auch gut ausgehen. Was mit Brody sein wird, ist mir noch nicht bewusst, aber ich glaube, dass man jetzt zu ihm tendiert, weil er einen guten Einfluss auf Rachel hatte und die beiden eine tolle Chemie haben. Das bedeutet jedoch nicht, dass zwischen ihr und Finn alles verblasst ist. Ich glaube, dass uns hier noch Einiges erwartet und derzeit will ich einfach nur mehr von Finn sehen, um zu wissen, dass die beiden noch zusammen gehören. Wenn dem nicht so ist, kann ich mich sehr gut mit Brody abfinden, vor allem, wenn er und Rachel weiterhin solche Performances zusammen haben. Es hat mich gefreut, ihn auch mal singen zu hören, auch wenn das Lied nicht ganz mein Geschmack war. Der Story hat es auf jeden Fall genutzt und bisher bin ich mit der Entwicklung zufrieden.

"You're hanging out with fashion goddess Isabelle Wright and I'm running for student body president with a former stripper."

Was mir auch gefallen hat, war der Gastauftritt von Sarah Jessica Parker als Isabelle Wright. Ich bin nicht drumherum gekommen, an Carrie Bradshaw zu denken und sie war in dieser Folge einfach nur süß. Es hat Spaß gemacht, sie in dieser Rolle zu sehen und vor allem, dass sie sich von Kurt so inspiriert gefühlt hat. Kurt ist ein besonderer Mensch und hat auf jeden Menschen Einfluss, gerade weil er so ist, wie er ist. Die beiden und auch Rachel haben für mich gut funktioniert, wenn auch die Story von Kurts Job ein wenig unrealistisch war. Ich denke nicht, dass es jemand so einfach in so ein Unternehmen schafft und dann gleich so von sich überzeugen kann. Aber das ist nunmal Kurt und er hatte bisher immer ungewöhnliche Storys, weshalb mich dies jetzt weniger stört. Mir ist es wichtig, dass ich mich dabei unterhalten fühle und er und Isabelle haben dies auf jeden Fall geschafft. Auch die Performance mit Rachel hat ein Lächeln auf meine Lippen gezaubert und ich habe diese Szene sehr genossen. Wieso das Thema Mode jetzt plötzlich so stark aufschlägt, ist mir noch ein Rätsel, aber es hat mich nicht sonderlich gestört.

Viel schlimmer war hier die Entwicklung, die Kurt privat durchmacht. Ich mag ihn, wie er ist, und es freut mich, dass er etwas gefunden hat, das ihn begeistert, doch sein Verhalten Blaine gegenüber war einfach nur unter aller Sau. Dieses Pärchen war immer etwas Besonderes und nun habe ich, genauso wie Blaine wahrscheinlich, das Gefühl, dass es sich nur noch um Kurt dreht. Dies war zwar zuvor schon der Fall, doch jetzt, wo beide getrennt sind, ist es mir viel stärker aufgefallen. Kurt lässt Blaine einfach sitzen und kümmert sich nicht um ihn, auch wenn das gemeinsame Filme-Schauen doch sehr putzig war. Ich verstehe Blaine jedoch voll und ganz, denn er hat alles für Kurt aufgegeben und ist jetzt unglücklich, weil sein Freund ihm keine Beachtung schenkt. Ich wäre an Blaines Stelle ebenfalls wütend und würde wahrscheinlich meine Sachen packen und zurück an die Dalton Academy gehen. Denn sonderlich wohl fühlt er sich an der McKinley nicht und wenn dann auch noch keine Unterstützung von seinem Freund kommt, was soll er da noch? Ich hoffe, dass Kurt irgendwann aufwacht und merkt, was er da eigentlich tut, denn Blaine hat in der Hinsicht einfach viel mehr verdient. Die derzeitige Entwicklung hier gefällt mir gar nicht.

"You're not stupid, you're really creative. Your brain exists in this magical, other-worldly dimension where anything is possible."

Was mir ebenfalls nicht gefallen hat, war der starke Fokus auf Brittany - schon wieder. Sie hatte doch gerade erst eine Episode, was für mich vollkommen ausgereicht hat. Dass man sie jetzt noch einmal als diese dumme Person hinstellen muss, musste nicht sein. Vielleicht hatte es den Nutzen, dass man die Probleme zwischen Kurt und Blaine adressiert, aber ansonsten ging mir der starke Fokus auf die Nerven. Denn eigentlich ist nichts Großartiges passiert und ich hatte das Gefühl, dass sich die Szenen an der McKinkley High einfach nur in die Länge gezogen haben. Ich war ehrlich gesagt gelangweilt. Für mich war das nichts Neues und diese gesamte Wahl zum Schülersprecher war überflüssig. Es war weder spannend, noch interessant und hat die Episode für mich ziemlich kaputt gemacht. Leider, denn Sam und Brittany funktionieren für mich sehr gut zusammen und die Freundschaft ist nett anzusehen, doch irgendwie konnte hier noch viel mehr passieren. So hat sich das alles gezogen und ich habe gehofft, dass man schnell wieder nach New York wechselt. Ob sich zwischen Sam und Brittany jetzt was anbahnt, könnte ich mir gut vorstellen, und darüber wäre ich nicht traurig. Santana und Mercedes sind nicht da, man hört nichts von ihnen und ein Mensch muss ja schließlich weiterleben. Außerdem würden wir durch dieses Pairing sehr viel zu lachen haben. Solange sie keine langweilige Story bekommen, bin ich damit einverstanden.

Womit ich mich jedoch nicht anfreunden kann, ist Wills Storyline. Wieso will er jetzt seine Sachen packen und verschwinden? Das ist mir noch nicht sehr bewusst. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er keine Lust mehr daran hat, den Glee-Club zu leiten. In der ersten Folge war er noch so begeistert, dass das neue Schuljahr losgeht und nun gar nichts mehr? Was machen denn die Kinder ohne ihn? Irgendwie habe ich langsam das Gefühl, dass die New Directions auseinander fallen und nichts mehr so ist, wie es war. Die Stimmung untereinander passt irgendwie nicht mehr, zumindest hatte ich das Gefühl in dieser Folge, und dann möchte Will auch noch abhauen. Bedeutet das, dass Matthew Morrison auch nur noch ab und zu auftaucht? Bedeutet das, dass zwischen ihm und Emma Schluss ist. Darüber möchte ich noch nicht nachdenken, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man ihn zeigt, wenn er durch die USA reist. Begeistert bin ich gar nicht und ich hoffe, dass diese Idee schnell wieder unter dem Tisch verschwindet. Es gab schon zu viele Veränderungen, wenn jetzt Will auch noch weg ist, weiß ich auch nicht mehr.

Fazit

Diese Folge hatte es nicht einfach, denn sämtliche Szenen an der McKinley High School haben sich in die Länge gezogen und der Fokus auf Brittany, sowie der Schulsprecher-Wahl konnten das Interesse nicht wecken. Hinzu kommt auch noch die überraschende Entwicklung bei Will und Blaines und Kurts Beziehung, die mir nicht zusagt. Die Szenen in New York hingegen konnten überzeugen und der Gastauftritt von Sarah Jessica Parker, sowie die Rückkehr von Finn, waren das Highlight. Dennoch konnten auch sie und auch Brody und Rachel die Folge nicht mehr retten, was sehr schade ist, da viel Potential bestand.

Alex Olejnik - myFanbase

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