Bewertung

Review: #4.04 Trennung ist der Liebe Tod?

Ich habe eine Weile gebraucht, um diese Episode zu verarbeiten. Da sie mich emotional sehr mitgenommen hat und ich währenddessen viel geweint habe, wusste ich zuerst nicht, wie ich sie bewerten soll, weil es viele Entwicklungen gibt, die mir das Herz brechen und nicht gefallen, andererseits alles verständlich aufgebaut wurde und letztendlich zu einer sehr sehr starken Folge umgesetzt wurde. Deshalb bleibt mir im Endeffekt nichts anderes übrig, als die Folge so zu bewerten. Sie war einfach grandios, emotional, hatte super Songs und viele Momente, die einen sehr mitgenommen haben und gut erklärt wurden, sodass man sie wirklich nachvollziehen kann.

"What am I going to do with my life? I don't have my girl. I don't have a job. I don't have a place in this world." - "You have you, and that's better than anyone else on the planet as far as I'm concerned."

Wie der Titel bereits sagt, geht es um die Trennung. Zugegebenermaßen muss ich sagen, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass es so viele Trennungen am Ende dieser Folge geben wird. Doch jede Story für sich hat einen anderen Hintergrund und der Ausgang ist im Nachhinein verständlich. Ich beginne mit der Story, die mich am meisten mitgenommen hat und das liegt auch an dem Pärchen, das in meinem Herzen schon immer zusammengehört. Finn und Rachel. Diese beiden liegen mir persönlich sehr am Herzen, weil es eine Beziehung ist, die ich verstehen kann, die mir gefällt und dich mich mitnimmt. Nachdem Rachel sich zu Brody hingezogen gefühlt hat und ihn letztendlich auch geküsst hat, war es klar, dass Finn auftaucht. Ich wusste nicht, was ich erwarten sollte und war zu Beginn dieser Folge auch vollkommen überrascht. Denn die beiden sind miteinander umgegangen, als wäre nichts geschehen. Sie waren wieder zusammen und das war für beide selbstverständlich. Dass diese Situation nicht lange anhält, war klar. Es ist zu viel passiert, zu wenig gesagt worden und es hat sich viel angestaut.

Hier wurde die Story bis zur Trennung so geschrieben, dass ich damit sehr gut leben kann. Wie man gesehen hat, passt Finn einfach nicht nach New York. Sein Traum ist es nicht, am Broadway zu singen oder auf die NYADA zu gehen. Sein Traum ist es aber auch nicht, in der Army zu sein. Finn ist derzeit einfach verloren. Er weiß nicht, wo er hingehört, was er mit seinem Leben machen soll und dadurch stürzt er in ein tiefes Loch, aus dem ihn nicht einmal Rachel herausholen kann. Und das ist für mich ebenfalls nachvollziehbar. Rachel lebt gerade ihren Traum. Sie ist in New York, verändert sich, wird erwachsen und Finn bleibt stecken. Ich glaube nicht, dass Brody der wirkliche Grund für Finn war, New York zu verlassen. Natürlich war er sicherlich enttäuscht und wütend, doch meiner Meinung nach war er wütend auf sich selbst, denn er hat sich schließlich nicht gemeldet und er kann nicht davon ausgehen, dass Rachel ebenfalls mit ihrem Leben stehen bleibt. Ich denke, das hat Finn viel mehr zugesetzt. Er sieht, wie Rachel sich entwickelt und ihren Traum lebt und er damit nicht konkurrieren kann, weil er nicht weiß, was er mit sich anfangen soll.

Es hat mir sehr gefallen, dass er zurück nach Ohio ist, an den Ort, wo alles noch gut war. Sein Wiedersehen mit Will und dem Glee-Club war sehr emotional und hier habe ich schon ein paar Tränchen verdrückt. Es hat mich gefreut, dass er so freudig aufgenommen wurde und auch den Vorschlag mit dem Musical gemacht hat, denn hier hat man gesehen, dass er doch Spaß an etwas hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass Finn erstmal Will unter die Arme greift und vielleicht erkennt, dass er guten Einfluss auf Schüler hat und dadurch eventuell Lehrer wird. Das könnte ich mir für Finn sehr gut vorstellen. Quasi ein zweiter Will. Dazu hat Finn auf jeden Fall das Potenzial und ich hoffe, dass er eine Weile an der McKinley High School bleiben wird. Eine solche Entwicklung würde mich sehr interessieren.

Was seine Trennung zu Rachel angeht, diese hat mir natürlich das Herz gebrochen, doch die Unterhaltung, die die beiden geführt haben, war ehrlich und entsprach der Wahrheit. Rachel hat alles auf einen Punkt gebracht und ich denke, genauso wie Finn es am Bahnhof getan hat, so lässt Rachel ihn jetzt gehen, damit er seinen Weg finden kann. Sie liebt ihn und will das Beste für ihn, doch die beiden werden keine Zukunft haben, solange Finn nicht ebenfalls herausfindet, wer er ist. Dass Finn jetzt das Herz gebrochen wird, tut mir selbst weh, aber er wird sicherlich auch noch erkennen, dass Rachel nur das Beste für ihn möchte. Und wenn ich ehrlich bin, dann kann ich Rachel verstehen, denn dieses Hin und Her mit Finn hatte jetzt keinen Sinn mehr. Solange er nicht weiß, was er im Leben möchte, wird das alles nicht funktionieren. Deshalb war der Ausgang dieser Beziehung nachvollziehbar, emotional und auch mit etwas Hoffnung verbunden, denn das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen.

Als kleine Randnotiz muss ich noch erwähnen, dass Finn in dieser Folge eine grandiose Leistung gezeigt hat und Cory Monteith hat jede seiner Szenen gerockt. Die Umsetzung ist perfekt gelungen und ich habe ihm den verlorenen Jungen sofort abgekauft. Doch ich bin positiv eingestellt und das wird sicher alles irgendwann gut, auch wenn es Zeit braucht. Doch auf diese Entwicklung freue ich mich sehr.

"I needed you. I needed you around and you weren't there. And I was lonely. And I'm... I'm really sorry." - "You don't think that I've been lonely? You don't think that I've had temptations? But I didn't act on it because I knew what it meant. It meant something horrible and awful."

Die zweite Trennung in dieser Folge betrifft Kurt und Blaine. Wobei man in dieser Story nicht wirklich von Trennung sprechen kann, denn es wurde nicht definiert, ob hier wirklich Schluss ist. Das wurde offen gelassen und das ist auch gut so, denn auch das ist ein Paar, das man zusammen sehen möchte. Sie passen wunderbar zusammen und es bricht mir das Herz, dass dann Blaine derjenige war, der Kurt betrogen hat. Ich habe ihn in diesem Moment gehasst, ganz besonders, nachdem er mich mit seiner Performance von "Teenage Dream" zum Weinen gebracht hat. Ich hatte das Gefühl, dass Blaine einsam ist und deshalb zu Kurt flieht, um ihm zu zeigen, dass sie mehr Zeit zusammen brauchen. Seinen Schmerz hat man während der Performance gesehen und gespürt, sodass auch Kurt sicherlich klar geworden ist, dass Blaine einsam ist. Doch dass Blaine dann tatsächlich eine Affäre hat, hat mich wütend gemacht. Wie kann er Kurt so hintergehen?

Ich war auch wütend, dass Kurt so wenig Zeit für ihn hat, und er war für mich der Böse, weil er sich so auf sein neues Leben einstellt. Doch dass man das jetzt so gedreht hat, dass Blaine der Böse ist, damit hätte ich nicht gerechnet, und ich muss zugeben, dass Blaine sehr viele Sympathiepunkte verloren hat, weil ich ihm das nicht zugetraut hätte. Es ist zwar verständlich, dass man sich aus Einsamkeit und Enttäuschung an jemand anderen wendet, doch dass ausgerechnet Blaine diesen Schritt geht, das kam für mich sehr überraschend. Ich verstehe hier Kurt voll und ganz, denn ich wüsste auch nicht, wie ich reagieren soll. Er hat mir sehr leid getan und ich hätte ihn am liebsten, genauso wie Finn, in den Arm genommen. Dass hier eine Trennung bevorsteht, ist deshalb nachvollziehbar und ich bin gespannt, wie die Autoren das noch retten wollen und ob sie es überhaupt retten wollen. Es wird schwer sein, diese Beziehung zu retten, denn Kurt hat meiner Meinung nach gerade viel mehr verdient und Blaine wird sehr an sich arbeiten müssen, um das gut zu machen. Dies war eine andere Art der Trennung in dieser Folge, aber ebenfalls nachvollziehbar und sehr stark umgesetzt. Hier bleiben jetzt aber auch viele Möglichkeiten offen und darauf freue ich mich.

"You know I will always love you the most."

Die dritte Trennung in dieser Folge war für mich leider viel zu knapp angeschnitten, da noch andere Storys Platz gebraucht haben. Dennoch war sie ebenfalls sehr emotional und wieder aus einem anderen Grund, den man aber auch verstehen konnte. Zuallererst habe ich mich gefreut, dass Santana wieder in Ohio ist. So konnte man sie etwas länger sehen und sogar singen hören, was ich vermisst habe, denn ihre Stimme bereitet immer Gänsehaut, vor allem wenn sie langsame und emotionale Songs singt. Der Grund für ihr Lied ist Brittany, die sich ebenfalls einsam in Ohio fühlt. Ich bin sehr stolz auf Santana, denn sie macht genau das Richtige. Sie liebt ihre Freundin, weiß aber, dass die beiden gerade in einer anderen Welt leben und sich weiterentwickeln. Und ich finde es sehr ehrlich von ihr, dass sie sagt, es sei besser, sich jetzt die Freiheit zu geben, bevor jemand einen Seitensprung à la Blaine begeht. Hier wurde vorher schon die Beziehung beendet und es war genauso emotional, ohne das jemand dabei sehr verletzt bzw. hintergangen wurde. Hut ab an Santana, die meiner Meinung nach genau den richtigen Schritt geht, auch wenn es schmerzhaft ist. Fernbeziehungen sind nun mal schwer und ganz besonders in dem Alter gibt es so viele Dinge, die täglich passieren, sodass man sich erstmal auf das Leben einlassen sollte und sich nicht zurückhalten sollte. Obwohl ich die beiden als Paar sehr mag und auch geweint habe, finde ich diesen Schritt genau richtig und er wurde gut umgesetzt. Zumindest musste ich hier nicht wütend sein, so wie es bei Blaine und Kurt der Fall war.

"You act like you don't care what anyone thinks but you obviously are just as desperate to fit in as everyone else if you'll date her." - "You don't know how it feels to really be on the outside. The black kids think I'm too white and the white kids think I'm too black. And Kitty's funny and hot and yeah a little crazy, but you know what? She likes me and when I'm next to her, no one makes fun of me, for once."

Neben diesen drei großen Trennungen gab es noch eine kleine Trennung, die für mich komplett untergegangen ist, weil dies so eine Nebenstory war, auf die man hätte verzichten können. Dennoch bin ich damit zufrieden, weil dadurch Kitty und Jake nicht mehr zusammen sind. Die beiden haben für mich einfach nicht funktioniert und es ist gut, dass dies jetzt vorbei ist. So bleibt jetzt offen, ob er sich mit Marley einlassen wird oder nicht. Ich würde es mir wünschen, weil die zwei eine tolle Chemie haben. Viel hat man davon nicht gesehen, bzw. ich habe es nicht wirklich wahrgenommen, weil im Vordergrund für mich die alten Charaktere gestanden haben. Darüber bin ich immer noch begeistert, denn es war der Kern von "Glee", um den es sich hier gedreht hat und das war auch gut so. Alles andere wurde von mir kaum wahrgenommen, auch wenn ich jetzt im Nachhinein sehr froh darüber bin, dass Kitty und Jake auseinander sind. Kitty und ihr ganzer Club, das ging mir alles zu weit und darauf hätte ich verzichten können.

Stattdessen hätte man sich mehr auf Will und Emma konzentrieren sollen, denn diese Story kam hier viel zu kurz. Will darf nun nach Washington und sich für Glee-Clubs im ganzen Land einsetzen und geht davon aus, dass Emma mitkommt. Doch das wird nicht so einfach sein, denn Emma wird nicht ihr Leben aufgeben. Davon kann Will nicht ausgehen und ich würde es schade finden, wenn Emma sich wirklich darauf einlässt. Die Konversation zwischen ihnen war demnach viel zu kurz, weil eigentlich nichts geklärt wurde und nun alles offen steht. Was ist da überhaupt passiert? Und wieso sind die beiden in der großartigen Endperformance von "The Scientist" mit dabei? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zwischen ihnen vorbei sein soll, weshalb ich mir mehr Szenen gewünscht hätte. So lässt man die Option offen, ob sie noch zusammen sind oder nicht. Wenn man nach der Performance geht, so sollten sie getrennt sein, aber davon gehe ich jetzt nicht aus. Dazu sind die beiden zu wichtig.

Ansonsten war die Endperformance das absolute Highlight für mich. Ich liebe dieses Lied und habe mir schon lange gewünscht, dass es bei "Glee" gesungen wird. Dass es jetzt im Zusammenhang mit den Trennungen stattfindet, ist natürlich schade, doch es passt wunderbar zu der Situation. Ich hatte durchgehend Gänsehaut und habe nonstop durchgeweint, weil mich das alles sehr berührt hat und ich einerseits über den Ausgang enttäuscht war, andererseits alles völlig verständlich passiert ist. Hinzu kommt noch, dass der Kern für diesen Song verantwortlich war und es so schön war, diese Pärchen da auf der Bühne zu sehen. Wenn ich jetzt wieder daran denke, bekomme ich erneut Gänsehaut. Ein sehr starker und emotionaler Moment, den ich so schnell nicht vergessen werde.

Fazit

Obwohl es viele Trennungen in dieser Folge gab und mein Herz beim Nachdenken erneut schmerzt, so war jede Trennung verständlich und fand aus einem anderen Grund statt. Man konnte jede Story nachvollziehen und deshalb war die Endszene auch ein absolutes Highlight, weil hier alle zusammen gekommen sind, obwohl ihre Trennung aus so unterschiedlichen Situationen entstanden ist. Ich war und bin immer noch sehr berührt und obwohl mir nicht alle Entwicklungen gefallen, so ist den Autoren die Umsetzung gelungen. Dies war eine sehr starke Folge, die definitiv ihre 9 Punkte verdient hat.

Alex Olejnik - myFanbase

Die Serie "Glee" ansehen:

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