Bewertung

Review: #7.15 Im Rausch vereint

Foto: Matt Czuchry, Gilmore Girls - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Matt Czuchry, Gilmore Girls
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Tolle Episode, die vielleicht nicht ganz so gut war wie #7.14 Tierisch traurig, aber trotzdem einige nette und schöne Momente zu bieten hatten. Außerdem werden die meisten Geschichten der Hauptcharaktere vorangetrieben, wobei in dieser Episode natürlich die Konfrontation von Lorelai mit Emily im Vordergrund stand. Wie immer war Rorys Geschichte, in der sie mit dem Vater von Logan zu tun hatte, eher nebensächlich, auch wenn man endlich Aufschluss darüber bekommt, was aus der Internetfirma geworden ist.

Lorelai und Emily

Ein absolutes Highlight waren wohl die beiden Schauspielerinnen Kelly Bishop und Lauren Graham, die absolut in ihrem Element waren und einfach die gesamte Episode über perfekt harmonierten. Es gab schöne Szenen, in denen Lorelai Emily half, da Emily langsam den Überblick verlor, weil das Hausmädchen sich versteckte, Richard ausflippte, seine Pflegerin sich aus Prinzip sträubte, irgendetwas zu tun, und der Koch gekündigt hat. Es war richtig toll, Emily einmal so hilflos zu sehen, aber dass Lorelai sich dann endlich einmal bei ihrer Mutter beweisen konnte, war doch noch toller. Lustig war natürlich, wie Emily immer wieder Neues dazugelernt hat und beim Computer-Crash-Kurs von Lorelai lernte, Dinge zu verschicken oder einzuzahlen. Man kann sich natürlich vorstellen, wie unglaublich aufregend Emily diese neue Bereicherung an Wissen gefunden haben muss, da die schon älteren Personen mit solche Gegenständen wie Computer, Handy, etc. nicht aufgewachsen sind.

Teilweise erinnerten die Szenen, in denen Lorelai ihrer Mutter geholfen hat (ist schon einmal aufgefallen, dass Lorelai Emily in dieser Staffel häufig mit "Mutter" anredet?), an #4.16 Ein Trauerfall, als Emily damals die Habseligkeiten ihrer verstorbenen Schwiegermutter Trix aussortieren musste, aber dabei komplett verrückt wurde, nachdem sie einen beleidigenden Brief gefunden hatte.

Dass Emily den Alkohol an einem geheimen Ort aufbewahrt, nämlich in Richards Arbeitszimmer - das er logischerweise nicht besuchen würde, da er sonst sein Golfspiel verpassen könnte -, war schon recht witzig, aber welche "Folgen" dieser Alkohol haben würde, wurde erst später klar. Anfangs sah es ja so aus, als wäre Emily stolz auf ihre Tochter, die sich im Leben alleine zurechtfindet und es geschafft hat, sich ohne Hilfe eine Existenz aufzubauen. Sicherlich war das ein schöner Moment, da Emily gerade durch den Alkohol die Nähe zu ihrer Tochter zugelassen und ihr Dinge gesagt hat, die sie sonst nie sagen würde, weil Emily nun mal nicht so ist – für gewöhnlich.

Aber dann gibt es ja den Spruch "Überall wo Licht ist, ist auch Schatten" und wieder einmal trifft dies zu, denn am darauf folgenden Tag scheint Emily wenig berührt davon, wie gut sich Lorelai und sie in der vergangenen Nacht verstanden haben. Warum müssen diese Weisheiten nur immer zutreffen?

Richard

Richard flippt aus. Somit hätte ich die eigentliche Handlung von Richard auch schon erklärt. Klar, in manchen Momenten hat er dann schon etwas genervt, wenn er von seinem Golfspiel geschwärmt hat, aber dennoch war es wirklich gut, einen veränderten Richard zu sehen, den man auch gleich zum Vergleich nehmen könnte. Wie unterscheidet sich Richard, der Normale von Richard, dem "Patient"? Der veränderte Richard ist eindeutig schnippischer und sehr eingebildet, so dass das Hausmädchen Aurora sich vor dem Hausherren versteckt. Schön, dass wieder einmal mehr Wert auf die Hausmädchen der Gilmores gelegt wurde, wobei in dieser Episode eher Richard der Terrorist war, anstatt Emily, die ja sonst für ihre bitterböse Art bei den Bediensteten bekannt ist.

Dann war da ja auch noch der Koch der Gilmores, ein 4-Sterne-Koch, der gekündigt hat, weil er die Gilmores – und dieses Mal waren wohl Emily und Richard gemeint – als "Terrorregime" ansieht. Auch wenn die Synchronstimme des Koches einfach grässlich war und ich wieder einmal nachdachte, wie die Stimme sich im Original angehört hatte, war es originell, auch den Koch in den Vordergrund zu heben. Einen Koch zu feuern, da er auf Anweisung Fisch kocht (Richard: "I hate this fishy fish!"), hätte ich nicht getan, aber eigentlich hat Richard schon recht, denn wirklich immer nur Fisch ist nun wirklich nicht das Wahre. Oder immer Golf im Fernsehen ... ts ... Francette, die Krankenpflegerin von Richard, war auch noch da und hat im wahrsten Sinne des Wortes nichts getan, außer Emily und Richard vorzuschreiben, was sie machen und welche Dienste sie auf keinen Fall erledigen würde.

Rory und Logan

Auch diese beiden teilten schöne Momente, auch wenn das Ende der Episode einen bitteren Nachgeschmack hat – jedenfalls für Logan, da seine Internetfirma, die gerade mal im Entstehen war, pleite gegangen ist. Und das noch an Logans Geburtstag... Pech! Beginnen sollte ich womöglich bei der Grundidee. Logan hat der Schlussfolgerung nach Geburtstag und es ist wieder einmal schön, dass der Geburtstag eines bestimmten Charakters der Serie gefeiert wird. Aber Logan hat anscheinend noch gar keine richtigen Geburtstage nachzuweisen und so war es von Rory umso süßer, dass sie für Logan Geburtstagsfeiern plant, die er verpasst hat. Das Schild mit dem Esel, aus dem Rory schlussendlich einen Elch gemacht hat, war schon toll, aber auch die anderen Dinge, die sich Rory hat einfallen lassen, waren schön.

Ein Fehler hat sich jedoch eingeschlichen, denn als Rory Lorelai am Telefon fragt, was sie an ihrem achten Geburtstag gemacht hätten, antwortet Lorelai mit "eine Teddybären-Teeparty", aber in einer Episode der früheren Staffeln meint Lorelai, es wäre eine von der Polizei beendete Feier gewesen, während der Clown verhaftet wurde.

Auch ein ganz anderer Typ war in dieser Episode vollkommen in seinem Element: Mitchum Huntzberger. Ich denke, sein Besuch bleibt ein einmaliges Ereignis, aber mit Logans gescheitertem Projekt wäre es durchaus nochmal möglich, Mitchum in eine Episode zu integrieren. Wie Mitchum dann aber auf den Misserfolg seines Sohnes reagieren wird, ist schon klar, denn Mitchum haben wir als unsympathischen Mann kennen gelernt und dieser unsymphatische Kerl wird er auch immer bleiben. Oder verbirgt Mitchum hinter seiner harten Schale einen weichen Kern? Jedenfalls könnte sich die Geschichte um Logan und Rory von einer nebensächlichen Story endlich zu einer Hauptgeschichte bilden. Ich bin gespannt.

Aber gab es da nicht auch mal zwei verrückte Freundinnen namens Lucy und Olivia? Wer weiß, wer weiß...

Luke, Liz und T.J.

Das Dreier-Pack treibt wieder einmal sein Unwesen, aber wenn ich vom Dreier-Pack schreibe, meine ich natürlich nicht Luke, Liz und T.J., sondern wohl eher Doula, Liz und T.J., die wegen einer Mottenplage ihr trautes Heim verlassen mussten und nun bei Luke Unterschlupf suchten. Da ich mich schon vor langer Zeit verspoilert hatte, und somit Bescheid wusste, dass es endlich wieder einmal einen Auftritt der großartigen Schauspieler Kathleen Wilhoite und Michael DeLuise geben sollte, war ich sofort Feuer und Flamme und konnte mich vor Lachen kaum halten, als die beiden Schauspieler als Liz und T.J. mit Doula und dem Gepäck ankamen. Es war witzig, wie sich Liz und T.J. über Luke und Lorelai stritten. Ich denke, nachdem aus der Beziehung mit Christopher nichts geworden ist und neue Bekanntschaften nach der mittlerweile fünfzehnten Episode der siebten Staffel vollkommen überflüssig wären, kommen Luke und Lorelai wahrscheinlich wieder zusammen.

Sehr interessant waren die Szenen, als Doula begann zu kreischen und T.J. und Liz das Baby beruhigen mussten, während sie begannen, über Luke und Lorelai zu diskutieren. Dass Lorelai und Luke nur Freunde sein sollen, ist, kurz gesagt, reiner Blödsinn.

Fazit

Ich bin recht zufrieden. Besonders stachen Emily und Lorelai heraus, die Logan und Rory wieder einmal die Show stahlen.

Nebensächlich waren die Charaktere Richard, Paris, Doyle (ja, ihr habt richtig gehört!), Sookie, Miss Patty oder Babette angelegt, die eher zum Humor der Episode beigetragen haben, wenn man sich beispielsweise an Paris' und Doyles witzige Yoga-Stunde erinnert.

Niko Nikolussi - myFanbase

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