Review: #1.09 Zoeys Stille

Zoey Clarke ist wieder "geheilt" und hat daher ordentlich zu tun, um anderen zuzuhören und diesen ggf. auch zu helfen. Ihr Privatleben wird dabei aber kaum besser.

The Sound Of Silence

Diese Episode beginnt gleich mit einer musikalisch hervorragenden Nummer. Da Zoey und Mitch Clarke sich so gut verstehen, bekommt Howie Emotionen und singt "Sound of Silence", unterstützt von Mitch, was zu wunderbaren Harmonien führt, die die ganze Genialität von "Simon & Garfunkel" verdeutlichen. Was mir inhaltlich gefällt, ist, dass man in der Serie die Nebencharaktere nicht mit kurzen Sätzen abspeist, sondern sie vollständig in die Storylines integriert bzw. ihnen eigene zuteilt. Und bisher hat Howie nur Sympathiepunkte sammeln können, doch hier zeigt sich, dass er auch nicht alles richtig macht. Im Umgang mit seiner Tochter macht er nämlich, trotz guter Absichten, viel falsch. Doch dazu kommen wir gleich.

Buttons

Auch zwei andere Nebencharaktere bekommen in dieser Episode eine kleine Storyline. Die schwangere Emily Clarke und David Clarke kommen nicht mehr so richtig in romantische Stimmung, weil David viel arbeitet, sich wegen der bevorstehenden Vaterschaft eh zurück gezogen hat und er die Zeichen seiner Frau nicht erkennt, da sie in der Regel nicht diejenige ist, die die Zeichen gibt. Das ist ein wohl klassisches Eheproblem, was sich mit richtiger Kommunikation in der Regel lösen lässt und so ist es auch hier. Humorvolles Highlight war allerdings, wie Zoey sich während des Songs geschämt hat. Dass Emily und David einen wichtigen Satz in ihrer momentanen Situation gemacht haben, ist schön anzusehen, richtig mitreißend war es insgesamt aber nicht. Die Verknüpfung zu Maggies Wunsch, dass Mitch weiterhin neben ihr im Bett liegen kann, ist dann auch nicht so gelungen, wobei das Geschenk natürlich sehr toll ist. Insgesamt also keine starke Storyline, aber dass man diesen Charakteren überhaupt eigenständige Handlungsstränge gibt, sehe ich positiv.

Fight Song

Der nächste Song bringt wieder eine schöne Überraschung mit sich. Howie versucht seine Tochter Abigail so dermaßen vor der Welt zu beschützen, dass er es absolut übertreibt, sie als Gehörlose regelrecht diskriminiert und sie verständlicherweise wütend macht, immerhin ist sie längst erwachsen und hat viele Träume. Natürlich kann man Howie verstehen, doch eigentlich hat er im Umgang mit seinen Patienten schon einen anderen Eindruck vermittelt. Nun ist es an Zoey, die beiden wieder zusammen zu bringen, nachdem sie die grandiose Performance von "Fight Song“ in Gebärdensprache gesehen hat. Das war wirklich toll anzusehen und auch beeindruckend wie ausdrucksstark und auch wortlos verständlich den Performance war. Zoey kann Abigail dann noch besser kennen lernen, sieht das Potenzial und ermutigt sie, ihren Traum von Kenia umzusetzen. Mit ihrem Vater wird ein Kompromiss gefunden. Das lief alles relativ allglatt und unkompliziert ab, aber es war auch nur Howie, der über seinen kleinen Schatten springen und akzeptieren muss, dass seine Tochter jetzt eben selbstständig ist. Mir gefällt, dass man dieses Thema hier behandelt und die Gehörlosigkeit einfach dazugehört.

The Trouble With Love Is

Trotz der kleinen Nebengeschichten geht es auch im Hinblick auf Zoeys Liebesleben weiter. Hier bekommt diesmal Mo eine kleine Rolle zu, weil sie die Initiative ergreift und Simon zur Rede stellt. Dabei stellt sie fest, dass Simon wirklich sehr verwirrt ist und hin- und hergerissen ist. Mir tat Simon regelrecht leid, weil er vom Typ vollkommen liebenswürdig ist und er alles andere als ein Fremdgänger ist. Doch Zoey hat ihn so erwischt, dass er sich dieser Gefühle einfach nicht erwehren kann und da Zoey das quasi befeuert, ist das nicht einfach. Dass Mo beim Gespräch mit Zoey singt, fand ich inhaltlich unpassend, weil es nicht wirklich passt, dass sie hier nicht die Wahrheit sagen würde, aber Alex Newell darf natürlich immer singen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Ansonsten ist es natürlich gut, dass Zoey sich zu Simon begibt und mit ihm redet. Auch wenn ich die Aussage nicht so eindeutig fand wie erhofft. Für Zoey-Verhältnisse war das wohl schon gut. Für sie ist es schließlich auch nicht einfach. Immerhin macht ihr Max auch sehr zu schaffen. Dieser hat entschieden, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht mehr alles von Zoey abhängig zu machen. Wie bezaubernd er Zoey sagt, dass ihre Antwort falsch war, er aber nun eine Antwort habe, war herzzerreißend. Und ich bin fasziniert, dass ich als Zuschauer ebenso hin- und hergerissen bin, mich also nicht wirklich entscheiden kann, ob Zoey mit Max oder mit Simon zusammenkommen soll. Ich kann mir beides vorstellen, auch wenn die Tendenz aus persönlicher Sympathie zu Max geht, da er mir noch mehr leid tut. Mit seiner neuen Position bei Ava Price könnte er aber aufblühen und noch interessanter für Zoey sein.

Happier

Das Ende der Episode hält dann noch mal einen kleinen Paukenschlag bereit, denn Simon und Jessica trennen sich. Die Performance dazu ist vor allem choreographisch gelungen und legt im Hinblick auf die letzten drei Episoden der Staffel natürlich wieder einige Grundlagen für das Liebesdreieck um Zoey. Simon hat sich ein Stück weit für sie entschieden, auch wenn er sicherlich nicht sicher ist, ob das alles so richtig sein wird. Letztlich bleibt nur eins. Schnell weiter schauen.

Fazit

Auch diese Episode besticht wieder durch Einfallsreichtum und gelungene Performances, auch wenn die Storylines inhaltlich dieses Mal keine großen Sprünge machen. Trotzdem merkt man, dass man sich langsam in die Position für das Staffelfinale bringt.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "Zoey's Extraordinary Playlist" ansehen: