Bewertung

Review: #1.21 Dr. Sturgis, Meemaw und der Morgen danach

Foto: Raegan Revord, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Raegan Revord, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Kurz vor dem Staffelfinale von "Young Sheldon" präsentiert man uns mit #1.21 Summer Sausage, a Pocket Poncho and Tony Danza eine sehr schöne Episode, die sich auf das Familienleben der Coopers und das Liebesleben von Meemaw konzentriert und dabei für das ein oder andere Grinsen sorgt.

Die (intime) Beziehung von Connie und John

Bereits in einer meiner letzten Reviews schrieb ich, wie sehr ich mir wünschen würde, dass man etwas aus Connie und John machen würde. Es freut mich sehr, dass die Autoren der Serie es ebenfalls so sehen und John in dieser Episode wieder auftauchen lassen. Klar war mir vom ersten Moment an, dass Sheldon hier der heimliche Drahtzieher ist, damit aus seiner Meemaw und John ein Paar wird – sehr zum Leidwesen von Mary.

Denn außer Connie und Sheldon hat noch nie jemand John zu Gesicht bekommen, demnach hat Mary auch geschockt reagiert, als John plötzlich vor ihrer Wohnungstür stand, da er von Sheldon zum Essen eingeladen worden ist. Sheldon stellt sich auch hier sehr schlau an, denn er hatte Angst, dass Mary es ablehnen würde, John zum Essen einzuladen und hat ihr aus diesem Grund gar nichts gesagt. Sehr schlau von ihm und seine Mutter war sprachlos.

Connie war ebenfalls sprachlos, wobei mich das etwas verwundert hat. Man hat schon beim ersten Mal bemerkt, dass er ihr gefällt und John einiges für sie tun würde. Auf der anderen Seite kann ich ihre Verwunderung schon verstehen, immerhin ahnte sie genauso wenig von Sheldons Einladung, weswegen sie auch ziemlich unvorbereitet zum Essen kam. Sheldon hat nicht nur zum Essen eingeladen, sondern auch die Gesprächsführung übernommen, was auch nicht unüblich für ihn ist. Zudem sagte er kürzlich zu Mary, dass John und er die Intelligentesten sind, würde er in die Familie einheiraten. Genau das zeigte sich für mich auch bei dem Essen, bei dem man auch erkennen konnte, dass Sheldon und John gedanklich ziemlich ähnlich sind.

Aber zum Glück haben Connie und Sheldon ein sehr gutes und vertrautes Verhältnis. Wobei ich mich natürlich frage, ob sie ihm absichtlich erzählt hat, dass sie mit John ein wenig Privatsphäre bräuchten, damit ihre Beziehung wachsen kann. Immerhin kennt sie ihren Enkel gut und weiß eigentlich, dass Sheldon alles tun würde, damit seine Meemaw und John ein Paar werden. Demnach gehe ich einfach mal davon aus, dass sie mit Sheldon nicht umsonst darüber gesprochen hat.

Und es hat ja auch definitiv Wirkung gezeigt. Irgendwie fand ich John sehr niedlich, wie er auf seinem Fahrrad und dem Reisewok vor ihrer Tür stand. Das zeigt einfach, wie viel ihm eigentlich an ihr liegt. Ich fand es auch sehr niedlich von ihm, dass er ihren Annäherungsversuch bzw. der Übernachtung bei ihr zunächst abgelehnt hat. Bei diesem Szenario hat man meiner Meinung nach deutlich den älteren Sheldon in seiner Beziehung zu Amy erkannt. Genauso, nachdem John Connies Angebot auf seine ganz spezielle Art angenommen hat. Ich hoffe, Wallace Shawn bleibt uns in der Serie noch etwas erhalten.

Die Beziehungen zu den (anderen) Kindern

Durch die Essenseinladung wurde auch ein sehr sensibles Thema bei George angesprochen. Denn Sheldon sieht John als Vorbild, was für seinen Vater natürlich schon schmerzhaft ist. Denn George wäre natürlich viel lieber Sheldons Vorbild. Es ist sozusagen ein ungeschriebenes Gesetz, dass Väter für ihre Kinder die Vorbilder sind, doch da Sheldon schon speziell in seinem Wesen ist, ist es auch das.

Natürlich ist dabei verständlich, dass George davon sehr getroffen ist und sich Gedanken darum macht. Mir hat dabei gut gefallen, wie gut Mary ihren Mann kennt und wie sie versucht hat, ihn zu motivieren, das alles von einer anderen Seite zu sehen. Schön fand ich auch, dass sie ihn daran erinnert hat, dass es da auch noch seine Tochter Missy gibt.

Aber ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass man Marys Vorschlag umsetzen wird. Diese ganze Vorgehensweise hat mich erneut an eine Episode aus "Roseanne" erinnnert, in der Roseanne etwas mit Darlene unternommen hat und Dan etwas mit Becky. Ähnlich ging man auch bei "Young Sheldon" vor.

George sollte etwas mit Missy unternehmen und im Gegenzug verbrachte Mary Zeit mit Georgie. Bei Letzterem hat man es wieder mal ins Lächerliche gezogen, was ich diesmal aber absolut nicht schlimm fand, denn es hat Mary dazu gebracht, eine Notlüge zu nutzen, als das Thema auf ihre Schwangerschaft mit Georgie und ihre Hochzeit mit George kam und dazwischen genau sechs Monate lagen. So wirklich wichtig war diese zwar nicht für die restliche Episode, aber es war schön zu sehen, dass Georgie in die Handlung eingebunden wurde. Außerdem ist es für die streng gläubige Mary natürlich nicht einfach, dabei erwischt zu werden, dass sie schon vor der Ehe Sex hatte.

Ich glaube, es ist wirklich das erste Mal, dass es so intensive und lange Szenen zwischen George und Missy gab. Nachdem er von Mary aufgefordert wurde, etwas mit seiner Tochter zu unternehmen und diese eine feine Dame sein möchte, muss George mit ihm in das beste Restaurant gehen und das sogar im feinsten Anzug. Ich mag Missy total, da sie genau weiß, was sie will, und das auch durchsetzt und dabei noch sehr tough ist. Auch bei diesem gemeinsamen Essen war das der Fall, doch diesmal zeigte die Kleine noch eine völlig andere Seite von sich: eine ängstliche und bewundernde Seite. Ich denke, das gemeinsame Hummeressen war für Vater und Tochter gleichermaßen wichtig. Missy hat eine Seite an ihrem Vater entdeckt, die sie bewundern kann, und George bekam das Gefühl der Anerkennung und der Bewunderung.

Randnotizen

  • Ich fand es toll, dass Tony Danza und "Wer ist hier der Boss?" erwähnt wurden, auch wenn ich es nicht ganz nachvollziehen kann, warum er im Episodentitel auftauchte, da seine Erwähnung letztlich keine allzu wichtige Sache war.
  • Mary und George müssen sehr aufpassen, was sie zu Sheldon sagen, denn sonst erleben sie solche Situation wie am Ende dieser Episode öfter. Mich würde interessieren, wie Connie reagiert hat, nachdem Sheldon bei ihr aufgetaucht ist.

Fazit

Diese Episode hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Sie hat weitere Facetten der Familienmitglieder gezeigt und deutlich gemacht, dass auch George sehr verletzlich sein kann. Ich hoffe, dass uns das kommende Staffelfinale genauso viel Freude machen wird.

Daniela S. - myFanbase

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