Bewertung

Review: #13.17 Ein wahres Biest

Foto: Chicago Fire - Copyright: 2024 Open 4 Business Productions LLC. All Rights Reserved.
Chicago Fire
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Habe ich in der letzten Review noch geschrieben, dass "Chicago Fire" zu seiner alten Stärke zurückgefunden hat, empfand ich diese Episode als eine Art Lückenfüller, obwohl sich die Dinge durchaus weiterentwickelt haben. Allerdings war bei keiner Story ein wirklicher WOW-Effekt dabei.

Mich hat dabei wenig gewundert, dass die Trauer von Dom Pascal angehalten hat. Solange ist der Tod seiner Frau ja auch noch nicht her und im ersten Jahr ist es meistens sowieso so, dass die kleinste Erinnerung wieder neue Trauer oder eben Wut entfesseln kann. Vielleicht ist Pascal tatsächlich zu früh zurückgekehrt, aber man hat ihn auch als Typen kennengelernt, der sich wenig bis gar nicht mit sich und seinen Gefühlen auseinandersetzen will und der Verlust von Monica ist etwas, was wohl auf Lebzeiten immer wieder bei ihm neue Wunden und Schmerzen sowie Trauer hervorrufen wird. Interessant fand ich, als Stephen Vale aufgetaucht ist und beide Männer eigentlich zusammen getrauert haben. Hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet, dass Vale noch einmal auftaucht. Ich bin aber froh, dass es nicht auf der Beerdigung war. Wie gesagt, hätte das sicher mit einem Faustschlag geendet. Ich denke, die 'Versöhnung' für beide war wichtig, damit Pascal sich absolut sicher sein konnte, dass Monica ihn IMMER geliebt hat, was für mich auch die Szene beweist, in der er einige Sachen von ihr nicht wegräumen konnte. Aber hat nicht jeder solche Erinnerungsstücke? Pascal mag zwar noch immer verschlossen sein, allerdings gab es diesmal wieder einige Szenen, die für mich gezeigt haben, dass Pascal doch ein tiefgründiger Charakter ist. Seine Reaktion bei dem Einsatz um Jenna war für mich völlig verständlich, da es eine sehr ähnliche Situation wie bei seiner Frau gewesen ist, auch wenn er den Unfall nicht gesehen hat und ich glaube, egal, wie viel Zeit seither vergangen wäre, das hätte dennoch etwas in Pascal ausgelöst, was er gar nicht hätte steuern können. Deswegen war es auch sinnvoll Lizzie Novak in die Story einzubinden. Schon vor der Winterpause hat man den guten Draht zwischen den beiden zueinander gesehen und mir gefällt es wahnsinnig gut, dass man ihn jetzt wieder aufgegriffen hat und Lizzie diesmal in der Position gewesen ist, die wichtigen Worte an ihn zu richten. Ich hatte für einen kurzen Moment den Eindruck, man wolle uns vermitteln, ob nicht doch etwas zwischen den beiden laufen könnte. Allerdings vermute ich immer noch, dass Lizzie in all den Jahren, in denen sie etwas mit ihren Vorgesetzten angefangen hat, nur eine Vaterfigur gesucht hat und da sie und Pascal recht neu auf der Wache sind, wirkt es jetzt wahrscheinlich noch stimmiger. Ich finde es allgemein schade, dass man nichts mehr über Lizzies Vergangenheit oder darüber hört, wie einfühlsam sie ist. Das ist mit der zweiten Staffelhälfte total verloren gegangen.

Die zweite große Geschichte ist die um Stella Kidd und Natalie Evans. Mit der Adoption eines Kindes wird es sich wohl noch eine Weile hinziehen und ich hatte im Verlauf der Episode dann doch den Eindruck, als ob die Adoption nicht doch irgendwann hinfällig sein wird. Dieser Gedanke kam mir nicht sofort, als Natalie aufgetaucht ist, sondern, als sich das Puzzle immer mehr zusammengesetzt hat und man dann wusste, dass Natalie keinen richtigen Wohnplatz hat. Ich fand es gut, dass man in diese Story einen vergangenen Fall eingebunden hat bzw. eine Person einbezogen und erwähnt hat, die mit diesem zu tun hatte. Schön, dass 'Girls on Fire' mehr Beachtung bekommt und diesmal kein Randläufer ist. Stellas Programm ist auch das Ausschlaggebende, warum Natalie auf der Wache auftaucht. Ihre erste Begegnung, die wir miterleben dürfen, hat für mich schon deutlich gezeigt, dass sie sich durchsetzen kann und überlebensfähig ist. Dass sie ein Straßen- oder Schrottplatzkind ist, konnte man meiner Meinung nach nicht erkennen, für mich steht auch noch nicht fest, dass sie eins ist. Dass sie aber keine festen Regeln kennt, das dürfte schon klar sein. Ich war etwas über diesen Teil der Story verwundert, dass Stella sie damals gerettet hat, als sie noch bei einer anderen Wache und Natalie noch verdammt klein war. Nach dem, was wir über Lizzie zuletzt familientechnisch erfahren haben, hätte ich ihr eine solche Story eher zugesprochen. Aber okay. Ich bin mir sicher, wir haben Natalie nicht zum letzten Mal gesehen, und ich denke auch, dass Stella etwas für das Mädchen tun will, vielleicht auch, weil sie sich verantwortlich fühlt. Möglich also, dass sie Natalie adoptieren will oder zumindest die Pflegeschaft übernehmen will. Das erinnert mich ein bisschen an Sylvie Brett.

Randnotizen

  • Lizzie und Jack Damon wären durchaus ein schönes Paar und auch wenn sie gerade auf Abstand gehen, glaube ich nicht, dass wir zum letzten Mal in dieser Konstellation erlebt haben.
  • Ich kann Jack verstehen, sich erst einmal daran gewöhnen zu müssen, nicht mehr als Springer auf Wachen zu sein und er sich dadurch heimisch einrichten zu dürfen. In diesem Bezug hat mich Christopher Herrmann auch sehr an Chief Boden erinnert, der in diesem Fall sicherlich ziemlich ähnlich agiert hätte.
  • Der Einsatz von Lizzie und Violet Mikami im Fitnessstudio hat mal wieder gezeigt, dass gut noch immer nicht gut genug ist und Menschen ihrem Körper Schaden zufügen, der nicht nötig ist, weil andere es ausnutzen.
  • Ich denke, die Tage von Flynn Calhoun sind gezählt. Ich kann verstehen, dass Violet ihm nicht ihre dunkelsten Gedanken anvertrauen will, nicht zuletzt weil diese mit Sam Carver zu tun haben. Daher wird es sehr interessant, wie ihre Reaktion ausfällt, wenn Carver in der nächsten Schicht wieder auf der Wache sein wird.

Fazit

Das war durchaus eine kleine Füllerepisode von "Chicago Fire", die aber dennoch das ein oder andere vorangetrieben hat. Ich bin sicher, wenn in der nächsten Episode Eamonn Walker als Chief Boden auftauchen wird, gibt es ein Feuerwerk auf sämtlichen Ebenen, weswegen man es diesmal ziemlich ruhig angegangen ist.

Daniela S. - myFanbase

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