Review: #7.20 Klozilla

Nach einer sehr guten letzten Folge war #7.20 Klozilla wieder in meinen Augen nicht so berauschend. Keine der beiden Hauptstorys war sonderlich einfallsreich, aber ein paar Lacher waren durchaus dabei.

"Geology is the Kardashians of science!"

Sheldon befindet sich in einer Krise und ist sich unsicher, ob er die String-Theorie weiter verfolgen sollte, da er auf dem Gebiet bisher nicht wirklich vorankommt. Der Teaser der Episode, in der Sheldon den anderen Jungs allen Ernstes weismachen will, dass er kein "elitist" sei und in voller "Fox News"-Manier sich um Joe Sixpack und den "man on the street" sorgt, war schon recht lustig. Auch sorgte diese Storyline insgesamt für ein paar gute Szenen und One-Liner. Zum Beispiel gefiel es mir sehr gut, als Sheldon wenig später auf Grund seiner beruflichen Krise fragt "Am I wasting my life on a theory that can never be proven?" und Howard darauf relativ trocken und cool reagiert "Maybe... but HOW GREAT is 'Game of Thrones'?"

Im Ansatz war die Story, dass Penny auf einzigartige Weise mit Sheldon sympathisieren konnte, in dieser Episode auch gar nicht schlecht. Aber mir hätte es besser gefallen, man hätte das auf ihre Schauspielkarriere bezogen, da diese ja inklusive der Probleme, die sie dabei gerade hat, auch in derselben Staffel schon öfter thematisiert wurde. So machte man etwas aus der Sache, das irgendwie originell und damit lustig sein sollte, indem Sheldons Problem mit einer gescheiterten Beziehung verglichen wurde und er die verschiedenen Stufen eines Beziehungsendes durchmachte. Ich fand das allerdings weder sonderlich originell noch über weite Strecken besonders lustig. Auch der Auftritt von Barry Kripke in dieser Episode war eher langweilig und hatte irgendwie nicht den üblichen Effekt auf mich. Sonst habe ich Barry eigentlich ganz gern, vor allem in seiner Freindschaft mit Sheldon. Aber diesmal war das irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes für mich.

Überzeugen konnte mich in dieser Folge hingegen besonders Leonard, der sehr sympathisch und niedlich und dabei in einige lustige Szenen verwickelt war. Das machte dann die Szene am "Morgen danach", als er allerlei Anspielungen auf Sheldon und das Geologiebuch machte, wieder einigermaßen erträglich für mich. Besonders lustig fand ich allerdings Leonards Vergleich von Sheldons Look mit einer Bauchrednerpuppe (a.k.a. "well-groomed ventriloquist doll"). Das brachte mich nicht nur zum Lachen, sondern ich musste gleichzeitig anerkennend nicken. Der Vergleich war so unheimlich passend, dass er mir Sheldon gleich wieder ein wenig sympathischer machte. Ansonsten gab es auch noch ein paar Jokes, die keine Brüller waren, aber doch immerhin ein müdes Lächeln bei mir erzeugen konnten. Darunter fiel Amys Entsetzen über Sheldons heiße neue Frisur, wobei mich da weniger Amy selbst als Sheldons selbstverliebtes und abgebrühtes "She's right, I'm too hot." belustigte. Weitere nette Gimmicks waren das Zitieren von Sheldon vom Cosmopolitan Magazin, dem Schlussmachratgeber schlechthin anscheinend, und auch Sheldon erneut betrunken zu erleben, war irgendwie niedlich. Vielleicht könnte man eine Storyline einbauen, in der nun nicht Raj öfter mal trinkt, sondern Sheldon. Das würde ihn wenigstens etwas sympathischer machen... Die Witze über die verschiedenen Spezialisierungsgebiete der Physik waren wohl speziell für die Science Nerds gemacht, denn ich konnte damit nichts anfangen, mir aber vorstellen, dass diese für andere durchaus lustig war. Die ganze Storyline rund um Stephen Hawking hingegen fand ich überhaupt nicht lustig, meiner Meinung nach hätte man die Episode gut um die gesamte Schlussszene kürzen können. Auch sonst empfand ich viele Witze als zu platt und lieblos, um diese Geschichte für mich zu einem Highlight zu machen. Mehr als Durchschnitt war hier einfach nicht drin.

"No jokes about how close I am with my dog… or the truth about how close I am with my dog."

Die zweite Story rund um Raj fiel dagegen noch um einiges mehr ab. Lobte ich Raj in der letzten Review noch dafür, dass er teilweise der einzige Lichtblick oder zumindest einer von mehreren sei, so war diese Folge dahingehend wieder eher ernüchternd für mich. Ich meine, was ist lustig daran, eine Frau, die sich für ihn interessiert und wahrscheinlich generell auch nicht wahnsinnig gut mit Männern und Beziehungen kann, unter Druck zu setzen, sich damit abzufinden, dass Raj noch eine andere Frau datet? Bitte teile es mir mit, lieber Comedygott, denn ich will es einfach nicht verstehen... Ich finde es in Ordnung, dass Raj mit beiden Frauen ausgeht, und noch viel mehr, dass er zu beiden ehrlich ist. Aber warum muss man ihn mit solchen Aussagen unbedingt zu einem "douchebag" machen? Um die Hardcore-"The Big Bang Theory"-Fans zu befriedigen? Wer weiß das schon... Wenigstens Leonard schaffte es, ein bisschen Normalität in die Situation hereinzubringen und sie so zu entschärfen. Das gefällt mir generell besser, als wenn er als lächerlich und/oder armselig von den anderen dargestellt wird.

Abgesehen davon gab die Story aber nicht viel her. Wir sollten uns an einer peinlichen Geschichte rund um Howard und dessen Scham weiden. Aber ich fand die Story einfach nur lahm und konnte ebenso wenig Schadenfreude wie Mitleid gegenüber Howard aufbringen. Ich kann mit dem – Vorsicht, jetzt kommt's – Toilettenhumor der Autoren dieser Serie einfach nicht viel anfangen. Aber irgendwie habe ich mir nach Howards Einleitung auch mehr erwartet als "Ich hatte schlimmen Durchfall auf ihrer Toilette und bin dann abgehauen". Ich bemitleide weniger Howard, sondern die Menschen, die so etwas lustig finden. Kleiner Sheldon-Alarm bei mir, aber so viel Spaß muss sein. Women, who knows what will set 'em off...

Fazit

Die Folge war bestens Mittelmaß. Viele Gags kamen nicht an und die Storys waren eher glanzlos. Einiges Lustiges war jedoch auch dabei und so will ich die Episode nicht ganz abschreiben. Fünf Punkte waren durchaus drin.

Nadine Watz - myFanbase

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