Bewertung

Review: #4.07 Schwarzer Regen

Foto: Henry Ian Cusick, The 100 - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Henry Ian Cusick, The 100
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In #4.07 Gimme Shelter eröffnet sich eine neue Möglichkeit, welche die Menschheit retten könnte, jedoch hat diese mehr als einen Haken. Clarke und Abby stehen also vor der Entscheidung, ob und falls ja, wen sie opfern sollen. Als über Arkadia schwarzer Regen niedergeht, bleibt Kane dort zurück und Bellamy bricht zu einer aussichtslosen Mission auf, während sich Octavia und Ilian näherkommen. Diese "The 100"-Episode dominiert dabei ein übergeordnetes Thema, denn alle Charaktere suchen nach etwas Hoffnung und einer Zuflucht in diesen dunklen Zeiten.

"Who you want to be doesn't always win."

Dieses Streben erweist sich nicht als allzu einfach umzusetzen, aus jeweils verschiedenen Gründen. Harper spürt beispielsweise am eigenen Leib, dass sie in einer Stresssituation nicht ihren eigenen Erwartungen entspricht. Dass sie sich beim Einsetzen des schwarzen Regens zunächst selbst in Sicherheit bringt, anstatt Louis zu helfen, nagt anschließend an Harper. Insbesondere, da der Arker wenig später seinen Verletzungen durch den Regen erliegt. Während Harper ohne die Chance lange darüber nachzudenken gehandelt hat, müssen Abby und Clarke kalkuliert entscheiden, ob sie die neue Möglichkeit weiter verfolgen. Da es zunächst scheinbar keinen Trip ins All geben wird, bleibt nur die Möglichkeit durch Lunas Knochenmark andere Menschen in Natblida zu verwandeln. Dies erinnert etwas an die Geschehnisse in Mount Weather, auch wenn die Umstände anders sind. Während hier zunächst im Vordergrund steht, ob dies überhaupt funktionieren würde und wer das Versuchskaninchen spielen muss, stellt sich mir eher schon die Frage, wie viele Natblida es eigentlich noch gibt und wie sie darauf reagieren werden so als Spender zu fungieren.

"Now that, that's a survivor's move."

Damit greife ich jedoch zu weit vor, schließlich geht es zunächst darum das Versuchskaninchen zu bestimmen. Emori ist sofort der Meinung, dass es sie treffen würde und der Logik dahinter kann ich nicht wirklich widersprechen. Wer kommt schließlich sonst in Betracht? Auf der Insel befinden sich schließlich nicht allzu viele Personen und selbst wenn beispielsweise Roan noch eine 'böse' Person in irgendeinem Verlies hätte, läuft den Charakteren auch die Zeit davon. Emori nutzt also die Gelegenheit, als ein Grounder eindringt und erzählt eine Geschichte. Ich kann mir gut vorstellen, dass jene wahr ist, nur eben ist dieser Grounder ihr vorher nie begegnet. Emori bleibt sich damit selbst treu, ihr Überleben über alles andere zu stellen und Murphy akzeptiert dies bedingungslos. Ist das Liebe? Vielleicht, zumindest hat Murphy bereits in #3.14 Morgenröte bewiesen, wie viel ihm an Emori liegt. Alle anderen dürften sich in dieser Stelle sorgen machen, wie weit dieses Paar bereit ist zu gehen und wer das nächste Opfer ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass sollte Baylis (beziehungsweise wie auch immer sein wahrer Name ist) überleben, dies durchaus noch ans Tageslicht kommt. Abby zumindest dürfte nicht glücklich darüber sein, wobei "The 100" hier durchaus wieder das Thema aufgreift, ob der Zweck die Mittel heiligt.

"You can't save someone who doesn't want to be saved."

Kane ist in dieser Episode derjenige, dem dies besonders bewusst ist. Er versucht Abby ihre Schuldgefühle zu nehmen, genau wie er sich bemüht Harper zu trösten und Bellamy neuen Mut zu machen. Eine wirklich dankbare Aufgabe ist dies nicht, insbesondere bei Bellamy. Ich mag die Beziehung der beiden, welche bereits in Staffel 3 ausgebaut wurde und konnte mit Kane mitfühlen, als Bellamy ihn schließlich komplett ausschließt. Bellamy hatte es noch nie besonders leicht und wuchs mit einer immensen Verantwortung auf. Da er also zu seiner Schwester nach Lincolns Tod endgültig nicht durchdringt und sie jetzt fort ist, gibt es keine Möglichkeit für ihn sie zu retten. Ironischerweise gelingt es Bellamy durch die äußeren Umstände jedoch auch nicht die zu retten, welche ihn darum bitten. Dies ist ein weiterer Tiefschlag für Bellamy, der sowieso immer noch leidet und so stellen sich bestimmt viele Zuschauer, wie viel er noch ertragen kann.

"Just make me feel something else."

Es scheint, als wären die Autoren noch lange nicht fertig mit Ilian und sorgen für weitere Szenen zwischen ihm und Octavia. Chai Hansen macht durchaus einen guten Job bei diesem gequälten Grounder, jedoch werde ich mit dem Charakter einfach nicht wirklich warm. Dementsprechend bin ich zwar froh, dass Octavia ein anderer Weg aufgezeigt wird mit dem Verlust von Lincoln umzugehen, jedoch bin ich mir noch unsicher, wohin die Reise der beiden noch gehen soll. War ihre beinahe erfolgreiche Flucht in den schwarzen Regen ein Zeichen, dass Octavia an diesem Punkt wirklich nicht mehr leben wollte oder ging es eher darum sich selbst - angestachelt durch Ilians Fragen - nicht mit der aktuellen Situation auseinandersetzen zu müssen? Auch wenn Octavia am Ende ihre zwei Klingen fortgeworfen hat, glaube ich nicht, dass sie das Dasein als Kriegerin vollkommen aufgeben wird, sondern vielmehr versucht Lincolns friedlicherem Pfad zu folgen. Ob ihr dies in diesen unruhigen Zeiten möglich sein wird, muss sich noch zeigen.

Randnotizen

  • Gemeinsame Szenen zwischen Clarke und Murphy sind immer ein großer Spaß, so auch in dieser Episode. Murphy ist wirklich ein Mann mit besonderen Fähigkeiten, so gesellen sich zu Diebstahl und Plündern nun auch noch offiziell Kochen und Lesen.
  • Schön, dass die Höhle der ehemaligen Rebellen noch einen kleinen Auftritt in dieser Staffel erhält.
  • Ob wir wohl noch zu sehen kriegen, wie die Grounder in der näheren Umgebung auf den schwarzen Regen reagiert haben?
  • Nachdem wir von Abby erfahren haben, dass es Raven den Umständen entsprechend gut geht, habe ich die anderen fehlenden Hauptcharaktere Jaha, Jasper und Monty nicht sonderlich vermisst.

Fazit

#4.07 Gimme Shelter lässt es für "The 100"-Verhältnisse beinahe schon ruhig angehen und nutzt die Gelegenheit für tiefgreifende Gespräche, in welchen vor allem Kane glänzen darf. Schwere moralische Entscheidungen zu treffen ist in der Serie nichts neues, jedoch lassen die Autoren den Charakteren dieses Mal etwas mehr Zeit für diese, was zu durchaus interessante Rückschlüsse führt.

Charleen Winter - myFanbase

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