Abschiedskolumne zu "Private Practice"
Das beste Staffelfinale & Die beste Staffel

Foto:

Insgesamt hatte "Private Practice" 111 Episoden, die sich über sechs Staffeln gestreckt haben. Dabei hatte die erste Staffel nur neun Episoden und die sechste Staffel beinhaltete 13 Episoden. Dennoch gab es genug Möglichkeiten, auch in den kurzen Staffeln genügend überzeugende Handlungsstränge aufzugreifen, sowie Charakterentwicklungen zu integrieren. Doch welche Staffel konnte mit all ihren Entwicklungen am Ende am meisten überzeugen und welche überhaupt nicht?

Auch das Staffelfinale ist für eine TV-Serie sehr wichtig, denn dies ist der Moment, wo man als Zuschauer entscheidet, ob man in der nächsten Staffel wieder dabei ist. Versagt ein Staffelfinale, kann es Zuschauer verlieren. Wird es gut inszeniert und enthält vielleicht sogar einen Cliffhanger, wird die Neugier geweckt und der Zuschauer freut sich auf eine neue Staffel. Auch hier haben wir unsere besten und schlechtesten Staffelfinale gekürt.

Zum schlechtesten Staffelfinale und der schlechtesten Staffel von "Private Practice"


Das beste Staffelfinale von Maria Schoch


Foto: Caterina Scorsone, Private Practice - Copyright: 2012 ABC Studios
Caterina Scorsone, Private Practice
© 2012 ABC Studios

#5.22 Einhornbaby

Ich habe mich für das Ende der Staffel 5 als bestes Staffelfinale entschieden, da diese Folge zwei der bewegendsten und emotionalsten Storylines und Momente beinhaltet. Da ist einerseits der Handlungsstrang um Amelias Baby ohne Gehirn, welches in dieser Folge zur Welt kommt und damit einen wunderbaren, wenn auch sehr schwierigen Moment bei dem Charakter Amelia erzeugt. Aber auch Charlotte macht in diesem Staffelfinale eine entscheidende Entdeckung, welche in dieser fünften Staffel sehr schön vorbereitet wurde. Sie entdeckt ihre Muttergefühle gegenüber Mason, was damit einen guten Übergang zu der sechsten Staffel und Charlottes Schwangerschaft schafft. Natürlich beinhaltet die Folge auch ein paar Punkte, die ich kritisieren muss, wie beispielsweise der Cliffhanger, welchen den Zuschauer mit der Frage zurücklässt, für welchen Mann sich Addison in der nächsten Staffel entscheiden wird: Jake oder Sam. Obwohl so ein Cliffhanger am Ende einer Staffel natürlich eigentlich von mir immer positiv gewertet wird, hätte es nicht dieser sein müssen. Denn für mich hätte man die Beziehung Sam/Addison nun nicht noch einmal aufwärmen müssen. Doch diese paar negativen Punkte können dieses sonst so emotionale und gefühlvoll geschriebene Staffelfinale meines Erachtens nicht trüben und schaffen es somit nicht, es vom ersten Platz meiner Liste zu verdrängen.


Das beste Staffelfinale von Daniela S.


Foto: Private Practice - Copyright: 2012 ABC Studios
Private Practice
© 2012 ABC Studios

#5.22 Einhornbaby

Diese Entscheidung ist mir wirklich nicht leicht gefallen. Auch wenn die Serie hin und wieder sehr schwache Episoden in manchen Staffeln hat, so muss ich doch sagen, dass die Finalfolgen immer etwas ganz Besonderes, Spannendes und Emotionales haben. Aus diesen Grund nahm ich #3.23 Das Ende einer wundervollen Freundschaft und #5.22 Einhornbaby in die engere Wahl. Letztlich entschied ich mich für #5.22 Einhornbaby. Beide Folgen waren spannend und emotional, doch der Tod von Amelias Baby hat mich dann doch noch eine Spur mehr mitgenommen. Ein Kind ohne Gehirn zu gebären ist wohl das Schlimmste, was einer Mutter widerfahren kann und dann noch die Entscheidung zu treffen, es als Organspender freizugeben lässt sich in meinen Augen an Emotionalität überbieten.


Das beste Staffelfinale von Alex Olejnik


Foto: Copyright: 2012 ABC Studios
© 2012 ABC Studios

#5.22 Einhornbaby

An das Finale der fünften Staffel kommt so leicht nichts heran. Hier sind wohl alle Emotionen vertreten, von Trauer bis hin zu Wut und Enttäuschung. Zum einen nimmt die Geburt von Amelias Baby einen sehr mit. Amelia macht schlimme Wehen mit und Jake ist ihr dabei eine enorme Stütze. Hinzu kommt, dass sie genau weiß, dass das Baby nicht leben wird. Sie gibt die Organe des Babys frei, verabschiedet sich jedoch zuerst und man bekommt einen Moment zu sehen, der einem den Atem raubt. Hinzu kommt das Dilemma mit der Organspende. Sam ist dagegen und auch Charlotte ist dagegen, doch ihre Freundschaft zu Amelia überwiegt hier, was dazu führt, dass sie von Mason als "Momma" bezeichnet wird. Dies ist ein Höhepunkt der Folge, weil er aus dem Nichts zu Tränen führt. Enttäuschend ist die Entwicklung zwischen Pete und Violet, die sicherlich weiterhin ihre Differenzen haben werden und obwohl Pete einsieht, dass er für seine Familie da sein muss, ist klar, dass das Familienverhältnis immer noch nicht das Beste ist. Die schlimmste Entwicklung passiert wohl zwischen Sam und Addison, denn Sam sieht endlich ein, dass er ein Baby haben will und macht Addison einen Heiratsantrag. Das kann es nicht sein, ganz besonders nicht, wenn sie und Jake sich näher kommen. Über diese Entwicklung ist man wütend, weil das ganze Thema erneut aufgerollt wird. Der Heiratsantrag ist ein Cliffhanger, bei dem man gemischte Gefühle hat, weil es in beide Richtungen gehen kann. Bei Addison ist nämlich nie sicher, wie sie sich entscheidet. Somit ist hier alles vertreten. Von starken Emotionen wie Trauer und Freude, bis hin zur Enttäuschung und Wut. Mit diesem Staffelfinale beweist "Private Practice" wie sehr es einen mitnehmen und gleichzeitig mit einem Gefühlschaos zurücklassen kann.


Die beste Staffel von Maria Schoch


Foto: Private Practice - Copyright: 2010 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
Private Practice
© 2010 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.

Staffel 4

Auch die Wahl der besten Staffel ist mir sehr schwer gefallen, da die meisten Staffel irgendetwas Gutes und irgendetwas Schlechtes an sich haben. Ich könnte auch keine Staffel nennen, welche die meisten der guten Storylines beinhaltet und so habe ich mich nach langem hin und her bei der besten Staffel für diejenige mit dem schlechtesten Staffelfinale entschieden, nämlich Staffel 4. Ausschlaggeben war für mich hier, dass der Handlungsstrang, welcher mich in sechs Staffeln "Private Practice" am meisten gefangengenommen hat in dieser Staffel stattfindet, nämlich der um Charlottes Vergewaltigung. Außerdem hat in dieser Staffel die Beziehung von Cooper und Charlotte mit der Hochzeit einen unglaublichen Schritt gemacht, den ich zu Anfang ganz sicher nicht erwartet hätte und zum Schluss hat sich die Serie nach einem Loch, in welche sie mit der zweiten Staffel gefallen ist und einem langsamen Qualitätsanstieg in der dritten Staffel mit der vierten Staffel nun endgültig wieder erholt und konnte mit ihr wieder zur Stärke der ersten Staffel zurückfinden.


Die beste Staffel von Daniela S.


Foto: Michael Patrick Thornton, Private Practice - Copyright: 2010 ABC Studios
Michael Patrick Thornton, Private Practice
© 2010 ABC Studios

Staffel 4

Auch wenn die vierte Staffel in meinen Augen gewisse Startschwierigkeiten hatte, muss ich sagen, dass es meine Lieblingsstaffel ist. Natürlich hat das etwas mit Charlottes Vergewaltigung und dem weiteren Verlauf des Charakters und den Auswirkungen zu tun. Aber auch der Handlungsbogen um Addisons Familie hat einen großen Anteil daran. Ebenfalls erwähnenswert finde ich die Story von Naomi und Gabriel Fife, die am Ende der Staffel ihr Happy End bekommen haben.


Die beste Staffel von Alex Olejnik


Foto: Copyright: 2012 ABC Studios
© 2012 ABC Studios

Staffel 5

Mit der fünften Staffel haben die Autoren sehr viel richtig gemacht. Die Storylines haben an Tiefe gewonnen und man hat sehr viel Charakterentwicklung zu sehen bekommen. Außerdem wurde Jake als neuer Charakter eingeführt und hat damit Naomi ersetzt. Dieser Wechsel der Hauptdarsteller hat keinesfalls geschadet, ganz im Gegenteil, Jake ist eine Bereicherung gewesen. Das Liebesdreieck zwischen ihm, Sam und Addison ging zwar irgendwann zu weit, doch Jake hat darunter keinesfalls gelitten und hat Addison die Zeit gegeben, die sie braucht. Sie hat hingegen die Zeit genutzt, um ihren Traum von einem eigenen Baby zu erfüllen. Dies war zwar ein steiniger Weg, doch am Ende hat Addison den kleinen Henry, der das ganze Drama irgendwie wert war. Auch Amelia macht eine enorme Entwicklung durch. Sie flieht zurück in ihre Drogensucht, verliert dadurch beinahe all ihre Freunde, verliert ihren Freund Ryan an einer Überdosis und wird schließlich schwanger mit einem Baby, das kein Gehirn hat. Es ist tragisch, doch Caterina Scorsone holt das Beste aus Amelia heraus und am Ende ist sie der heimliche Star dieser Staffel. Petes und Violets Ehe macht in Staffel 5 eine Pause und diese tut dem Paar unheimlich gut. Denn mit der Zeit wünscht man sich tatsächlich, dass sie wieder zusammen kommen. Die Gefühle sind da, sie müssen nur Kompromisse eingehen. In der Zwischenzeit hat Violet eine Beziehung mit Scott, der dank Stephen Amell ebenfalls eine Bereicherung für den Cast ist. Und auch Cooper und Charlotte machen eine große Veränderung durch, denn durch Mason schlägt ihre Beziehung einen Weg ein, den beide sicherlich nicht für möglich gehalten haben. Für Charlotte ist dies jedoch enorm wichtig und sie entwickelt nicht nur mütterliche Gefühle, sie ändert ihre Einstellung und wächst jeden Tag. Diese Staffel bietet großartige Momente, emotionale Storylines und starke Charakterentwicklungen, weshalb sie definitiv eine der besten Staffeln der Serie ist.

Zur Hauptübersicht | Zum schlechtesten Staffelfinale und der schlechtesten Staffel

Kommentare