Manifest: The final flight for 828 - Größtes Ärgernis

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"How Much Are You Willing To Sacrifice To Get To The Truth?"

Über einen Serienverlauf hinweg gibt es immer mal wieder Handlungselemente oder Charaktereigenschaften, die uns Fans nicht so schmecken. Erfahrt in diesem Beitrag, worüber wir uns besonders geärgert haben.


Größtes Ärgernis von Daniela S.


Charakterentwicklung von Angelina Meyer

Foto: Luna Blaise & Holly Taylor, Manifest - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Luna Blaise & Holly Taylor, Manifest
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Als ich darüber nachgedacht habe, was die größten Ärgernisse innerhalb der Serie für mich sind, musste ich etwas drüber nachdenken und ich bin dabei bei der Charakterentwicklung von Angelina Meyer ausgekommen und für mein Empfinden hängt vieles dadurch auch zusammen. Mir ist durchaus klar, dass Holly Taylor extra in den Cast geholt wurde, weil Angelina die Antagonistin sein sollte, was ich absolut verstehen kann. Leider hat man sie sehr einseitig gestaltet, was mich extrem ärgert. Die Fernsehlandschaft hat sich in diesem Punkt durchaus geändert, auch den weiblichen und männlichen Bösewichten mehr Profil zu geben und das hat man bei dieser Figur leider versäumt, wobei man wirklich gute Ansätze hatte. Ansätze, die einfach hätten weiterverfolgt werden sollten. Es wäre auch erst einmal unabhängig davon gewesen, in welche Richtung sie sich dann entwickelt hätte. Mir hat einfach gefehlt, was alles zwischen und mit ihren Eltern gewesen ist, dass sie sich eben so entwickelt hat, wie man sie zum Ende der dritten und der gesamten vierten Staffel erlebt hat. Es ärgert mich auch deshalb so extrem, weil Angelina eigentlich als verletzte Person eingeführt wurde, bei der mir aber die Hintergrundinformationen fehlen, um nachvollziehen zu können, warum sie am Ende so war.

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Zeitsprünge

Foto: Melissa Roxburgh, Manifest - Copyright: 2022 Netflix, Inc.; Peter Kramer/Netflix
Melissa Roxburgh, Manifest
© 2022 Netflix, Inc.; Peter Kramer/Netflix

Es gibt in Serien sehr beliebte Mittel, um das Geschehen voranzutreiben. Eines davon sind die Zeitsprünge, die ich persönlich aber sonderlich nicht so mag. Sie treiben zwar die Handlung voran, doch manchmal empfinde ich es als eine Art von 'Faulheit', wenn einem sonst nichts weiter einfällt. Durch einen Zeitsprung kann man quasi eine neue Handlung beginnen, was ich manchmal gar nicht so schlecht finde. Bei "Manifest" sah das anders aus. Während der zweijährige Zeitsprung nach Staffel 3 durchaus Sinn ergeben hat, fand ich die Zeitsprünge im letzten Drittel der finalen vierten Staffel zwar nicht unbedingt unnütz, aber man hat ihnen angemerkt, dass man die angefangenen Handlungen noch schnell zu Ende bringen muss. Mich hat aber vor allem gestört, dass man keine Fortschritte bemerkt hat und das stieß mir besonders bitter bei der Genesung von Steve auf. Nach seinem Schlaganfall wurde gesagt, dass er mit langer und intensiver Pflege das Laufen und Sprechen wieder erlernen wird und sich wieder uneingeschränkt wird bewegen können. Dafür ist Michaela aus dem Auffanglager geflohen und auch Jared Vasquez hat seinen Job riskiert. Insgesamt sind acht Monate vergangen, aber ich habe keine Fortschritte bei ihm gesehen und das hat mich sehr geärgert, weil ich die Aussage des Arztes somit als nichtig empfinde. Zum Glück hat man es noch geschafft, dass Steve seinen Sohn noch einmal sehen kann.


Größtes Ärgernis von Lena Donth


Logikfehler

Foto: Manifest - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.
Manifest
© Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.

Speziell in Mysteryserien ist es für mich sehr wichtig, dass sich ein sinniges Bild ergibt. Bei diesem Genre ergibt es sich schließlich von selbst, dass man die einzelnen angereichten Puzzleteile zusammensetzen und eigene Theorien aufstellen will. Sicherlich hat bei "Manifest" auch beigetragen, dass es statt geplanten sechs Staffeln nur vier gab und deswegen sicherlich einiges noch zurechtgebogen wurde. Dennoch kann man nicht verhehlen, dass es Logikfehler auch schon in den Staffeln 1-3 gab, wo für Jeff Rake eigentlich noch alles nach Plan lief. Das Projekt ist meiner Meinung nach einfach zu groß angelegt worden, um sich dann manchmal in Nebenhandlungen zu verlieren, speziell wenn zuvor interessante Ansätze dargeboten worden sind. In Staffel 4 war es für mich dennoch am deutlichsten. Wo waren auf einmal Eden Stones Fähigkeiten in der zweiten Staffelhälfte? Wie kann man einen Steve Stone nach einem Schlaganfall noch am selben Tag aus dem Krankenhaus entlassen? Dann blieb ja auch völlig offen, was eigentlich die sonstige Menschheit getan hat, als sich das Todesdatum immer mehr näherte? Was haben Direktorin Zimmer und andere Figuren auf einmal getrieben, nachdem sie das Auffanglager sich selbst überlassen haben? Wie konnten da auf einmal auch alle ein- und ausgehen, wenn doch angeblich noch Wachen davor standen? Man kann sich hier alleine in der zweiten Staffelhälfte an vielen Details aufhängen und das ist zuvor eben auch oft genug passiert. Nur gut, dass die Serie dennoch immer einen Antrieb entwickelt hat, weiterschauen zu wollen.

Die Ich-Bezogenheit des Ben Stone

Foto: Paisley Day Herrera, Josh Dallas & Luna Blaise, Manifest - Copyright: 2022 Netflix, Inc.; Peter Kramer/Netflix
Paisley Day Herrera, Josh Dallas & Luna Blaise, Manifest
© 2022 Netflix, Inc.; Peter Kramer/Netflix

Dieses Abschiedsspecial sollte bewusst auf einer positiven Note enden, weswegen wir das größte Ärgernis als Sammelpool für die unzufriedenen Aspekte hinzugefügt haben. Somit verrate ich hiermit, dass es Ben Stone sicherlich bei mir auf keine Top-Liste geschafft hätte. Eine große Klammer will ich um die schauspielerische Darstellung von Josh Dallas machen, denn speziell in der finalen Staffel hat er mich da richtig am Haken gehabt, als der Trauerprozess von Ben dargestellt wurde. Er musste aber auch eine Figur darstellen, die für mich keine Charakterentwicklung durchgemacht hat, sondern eher ein wildes Ausschlagen zu allen Seiten verkörperte. Die Verantwortung, die er ständig auf seinen Schultern verspürte, hat ihn in meinen Augen oft sehr egoistisch erscheinen lassen. Ben war manchmal so unfassbar anstrengend! Im Grunde steckte er in keiner anderen Position als seine Schwester Michaela auch und dennoch habe ich sie über die Serie hinweg ganz anders erlebt. Natürlich hat sie sich auch mal verrannt, aber bei Ben war sogar in Staffel 3 die Gewalt nicht mehr fern, wo er sich dann immer mit seiner Familie rausredete. Nur gut, dass er dann in der finalen Staffel den ruhigsten Eindruck gemacht hat. Speziell seine letzte Ansprache an die Passagiere hat dann gezeigt, dass er in sich einen ruhenden Punkt gefunden hat. Er hat auch akzeptiert, dass er und Michaela sich das Schicksal als Ko-Kapitäne teilen und die gehen bekanntlich als letzte von Bord. In dem Sinne hat Ben tatsächlich am Ende so gedacht, wie ich es mir viel früher gewünscht hätte.


Größtes Ärgernis von Marie Müller


Tatenlosigkeit während der Zeitsprünge

Foto: Melissa Roxburgh & Josh Dallas, Manifest - Copyright: 2022 Netflix, Inc.
Melissa Roxburgh & Josh Dallas, Manifest
© 2022 Netflix, Inc.

Zeitsprünge sind erzählerische Mittel, die in vielen Serien und Filmen verwendet werden, um die Geschichte voran zu bringen und sich dem wahren Kern zu nähern. Sie können logische Werkzeuge sein, um unwichtige Kapitel zu überspringen und daher gut funktionieren, doch leider hat sich "Manifest" bei der Verwendung von Zeitsprüngen nicht gerade elegant angestellt. Kritikpunkt Nummer 1 ist die zu häufige Verwendung der Zeitsprünge, denn ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr zählen kann, wie häufig man sich in den vier Staffeln dieses Mittels bedient hat. Kritikpunkt Nummer 2 ist die Inkonsequenz bei der Erzählung nach einem Zeitsprung, da man trotzdem die Geschichte so weiterverfolgt hat, als wäre der Zeitsprung gar nicht geschehen. Und Kritikpunkt Nummer 3 ist das zurückbleibende Gefühl, dass man den Zeitsprung scheinbar immer dann gewählt hat, wenn man in einer Sackgasse angekommen war.

Fehlende Charakterentwicklung

Dieses Ärgernis steht in enger Verbindung zum ersten, da die Zeitsprünge einen erheblichen Einfluss darauf hatten, dass Figuren auf der Stelle getreten sind und ihnen nicht die Chance gegeben wurde, sich weiterzuentwickeln. Man konnte nur sehr selten sehen, wie ein Charakter an den Geschehnissen gewachsen ist, wodurch viele von ihnen Sympathiepunkten einbüßen mussten.

Callings als Lückenfüller

Foto: Josh Dallas & Jacqueline Antaramian, Manifest - Copyright: 2022 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Josh Dallas & Jacqueline Antaramian, Manifest
© 2022 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix

In Staffel 1 war es noch vollkommen in Ordnung, pro Episode ein neues Calling zu präsentieren, das dann gelöst werden musste. Doch mit Voranschreiten der Serie wünschte ich mir etwas mehr Tiefgang und nicht nur ein stupides Schema, das keine langfristige Bedeutung haben würde. Ganz besonders negativ ist mir das in der 20 Episoden umfassenden finalen Staffel aufgefallen. Man wusste hier, wie viel Zeit einem noch bleibt, um die Geschichte zu einem gekonnten Abschluss zu bringen und trotzdem jagte man in – gefühlt – mehr als der Hälfte der Episode einem Calling hinterher, das im Nachgang eigentlich egal war. Das nahm mir dann doch ein wenig den Spaß an der Sache, denn die Callings, die wirklich bedeutsam waren, wurden immer weniger.

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