Review: #6.13 Schlechte Nachrichten

Darauf war ich ja nun wirklich gar nicht gefasst. Dass uns diese Folge solch einen traurigen Moment liefern würde. Der Titel "Bad News" lässt ja nicht wirklich etwas Gutes verheißen, aber diese Nachricht? Das ist keineswegs nur einfach eine schlechte Neuigkeit, sondern eine furchtbare, wenn nicht sogar die schlimmste überhaupt.

Dr. John Stangle...I don't know, baby. Do we really need a specialist? - Oh well, what's your plan Marshall? Just have unprotected sex, day after day after day, in eeevery position imaginable until...wait, it sounded worse in my head.

Wie Lilyund später auch Marshall Dr. Stangle, Barneys Doppelgänger, überhaupt nicht ernst nehmen konnten, war köstlich. Immerhin waren sie sich sicher, dass es Barney sein muss. Ihm ist schließlich einfach alles zuzutrauen, von daher ist es kein Wunder, dass sie so skeptisch waren und ich an Lilys Stelle hätte auch eine Gegenüberstellung der beiden verlangt. Barney war selbst völlig baff und traute seinen Augen nicht: "Wow! It is like...looking into a...poorly dressed mirror." Barneys Verhalten dabei war dann einmal mehr sehr erwachsen, als er das Vagina-Modell klauen und nachher bei der Untersuchung, zum Glück mit der Abschottungsapparatur (erfunden von Ted Mosby; bekannt aus #2.14 Das Montagsspiel) und deshalb ohne Erfolg, Fotos von der Untersuchung schießen wollte! Was sich der Arzt wohl dabei gedacht hat? Dass Barney sich doch noch als Doktor verkleiden würde, nachdem er von seinem Doppelgänger erfährt, war ziemlich voraussehbar, es wäre jedoch auch enttäuschend und out of character gewesen, wenn er sich so etwas entgehen ließe.

Man weiß leider immer noch nicht genau, warum Marshall und Lily bisher mit der Schwangerschaft noch keinen Erfolg hatten, aber da sie jetzt ja alle sechs Doppelgänger gesehen haben und wissen, dass sie beide fruchtbar sind, müssen sie wohl einfach dranbleiben. Toll war dann auch Barneys "Fertility five!"

Marshall something's happened. Your father...he had a heart attack...he didn't make it. - My dad's dead? ... I'm not ready for this.

Das Ende war so ganz untypisch HIMYM. Kein letzter Gag oder ein Austausch alltäglicher Floskeln, sondern einfach eine Stille Umarmung und Marshalls schluchzende Worte. Für so etwas ist man niemals bereit. Es gab des öfteren traurige Momente (man erinnere sich bspw. an das Ende der ersten Staffel), aber dieses Mal ist es etwas ganz anderes. Marshalls Vater ist gestorben. Diesmal gibt es kein Zurück, keinen Neustart. Natürlich kennen wir Marshalls Vater nicht gut genug, als dass es uns besonders nahe gehen würde. Eigentlich konnte ich mit diesem nie etwas anfangen und seine Sprüche kamen bei mir auch nie sonderlich gut an (Man erinnere sich an #6.06 Baby Talk), da besaß für mich sogar Marshalls Mutter in dieser Episode mit ihrem "Just picture it!" und "Are you coming?" mehr Esprit. Trotzdem denke ich, dass das Ende jedem Zuschauer insofern ans Herz geht, da jeder diese Situation nachempfinden kann. Es ist einfach schade, dass man in den vorherigen Staffeln so gut wie nichts von dieser Beziehung mitbekommen hat, denn für Marshall war sein Vater eine der wichtigsten Personen in seinem Leben. Er wollte ihm gerade wunderbare Neuigkeiten erzählen, die dieser nun niemals erfahren wird. Er wird niemals Marshalls Sohn oder Tochter kennenlernen.

Dennoch denke ich, dass der Tod von Vater Eriksen an dieser Stelle der Geschichte der einzig richtige Entscheid war, da wir nun gespannt sein dürfen, inwiefern dieses Geschehnis Marshall verändert, und es für Lily und Marshall vorerst ein anderes Thema zu behandeln gibt und der Zuschauer sich für eine Weile von der Schwangerschafts-Storyline erholen darf.

You had sex with Sandy Rivers?! - No! Och.. and I can't believe its my first day and I'm already the girl who slept with the host of the show. - Already? Were you planing on eventually sleeping with the host? - Well, now that I know it's Sandy, I'm not!

Sandy Rivers wieder zu sehen hat mir äußerst gut gefallen und da Robin nun immer noch dort arbeitet, dürfen wir uns wohl auf ein paar weitere Episoden mit Alexis Denisof freuen.

Robin geht es anfänglich ziemlich mies an ihrem neuen Arbeitsplatz und Ted gibt ihr den Rat, das alles über sich ergehen zu lassen. Die Situation bessert sich jedoch nicht, da Sandy Rivers keine Gelegenheit auslässt, um Robin zu blamieren. Als Robin erneut schlecht gelaunt vom Job zurückkehrt, fragt Ted besorgt, was sie denn nun diesmal gefunden haben, worauf Robin dramatisch die Brille abnimmt (welche ihr eigentlich ganz gut steht) und ganz ehrfürchtig meint, den Kopf in den Himmel gereckt: "Everything." Dann dürfen wir uns über einen erstklassigen Zusammenschnitt ihrer peinlichsten Fernsehauftritte freuen.

Ted fühlt sich irgendwie dafür verantwortlich, dass es seiner Freundin so schlecht geht, schließlich hat er sie dazu überredet, dort anzufangen. Er geht also prompt zu Sandy Rivers (btw: seit wann ist Ted so energiegeladen? Hampelmann hoch 10) und besorgt Robin pikantes Material *klick*. Robin verhält sich jedoch - entgegen jeglicher Erwartung - äußerst erwachsen und akzeptiert ihren Arbeitsstatus als Robin Sparkles (Die Jungs hätten sicherlich allesamt den Rosenkrieg mit Rivers bevorzugt!). Natürlich hat sie immer noch etwas gegen Sandy Rivers in der Hand, sollte es hart auf hart kommen, aber demnächst wird sie wohl kaum Gebrauch davon machen.

Ted war in dieser Geschichte eigentlich nur nebensächlich, trotzdem war es nett anzusehen wie er Robin unterstützt. Sonst hat er sich eigentlich so gar nicht charakteristisch verhalten. Er wirkte wie ein kleiner Junge mit seinem ständigen Herumgehopse und wie er sich stets über diese Eulen-Attacke schieflachen konnte. Aber ja, vielleicht hat er das mal wieder gebraucht. Wir alle haben schließlich solche Phasen...vielleicht vermisst er ja Zoey. Wo steckst du? Auch Robins Team lässt in dieser Hinsicht ein wenig zu wünschen übrig: Einem Kollegen ist heißer Kaffee übers ganze Hemd gelaufen, ich lach mich tot! Klar, wir sind hier bei einer Comedyserie, aber ein bisschen Professionalität und Feingefühl ist wohl kaum zu viel verlangt. Was für ein tolles Team!

Fazit

Die Episode bot den ein oder anderen Lacher, wobei das traurige Ende alles überschattet und mir die Episode hauptsächlich deshalb in Erinnerung bleiben wird. Die Geschichte rund um die Unfruchtbarkeit der beiden war nicht wirklich interessant, obwohl die Doppelgänger-Szenen durchaus Potential hatten. Die Storyline um Robin war ganz nett, besonders Sandys erneutes Auftauchen ist vielversprechend. Ted verkörperte zwar ein wenig den Hampelmann, aber es war schön mal wieder die Freundschaft zwischen ihm und Robin zu sehen. Trotzdem ist es schade, dass wir Zoey nicht mehr zu Gesicht bekommen und Ted nicht so wirklich voran kommt in seinem Leben.

#6.13 Bad News zählt nicht zu meinen bisherigen Highlights der sechsten Staffel, denn die Schwangerschaftsgeschichte ist mittlerweile echt überreizt, aber für den überraschend emotionalen Moment am Ende (inkl. Nachwirkungen für kommende Episoden), sowie das erneute Auftauchen eines alten Bekannten, gibt es von mir überdurchschnittliche sieben Punkte.

Vivien M. - myFanbase

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