Bewertung

Review: #14.17 Tage wie dieser

Foto:

Für mich macht es so langsam Sinn, warum der Cast von "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" derzeit so heftig ausgedünnt wird: Solche Folgen wie diese, in der nur wenige Handlungsstränge verfolgt werden und die sich nur auf wenige Handvoll Charaktere konzentriert, tun der Serie einfach unglaublich gut. Dabei hinterlässt diese Folge ähnliche Eindrücke wie #14.15 Old Scars, Future Hearts: Sie ist ruhig und gibt den Geschichten die notwendige Zeit und Aufmerksamkeit, um sich richtig zu entfalten. Dazu kann die Folge für mich bereits in ihrer Emotionalität ziemlich punkten, denn jede Geschichte liefert einige emotionale Hochpunkte. Wir verfolgen dabei April,Owen und Meredith an einem Tag, an dem sie alle eine Veränderung erleben und sie schlussendlich wohl einen neuen Weg einschlagen müssen.

April

Gerade bei April komme ich nicht umhin zu denken, dass sie endlich (endlich! Endlich!) einen Durchbruch erlebt und wieder zu ihrem gütigen, liebevollen Selbst wird, das wir über die Jahre hinweg zu lieben und zu schätzen gelernt haben. Ausgelöst wird das Ganze von einem Ärztefehler Baileys, die dem Rabbi Ely Antibiotika verschrieben hat, was bei Ely jedoch einen gegenteiligen Effekt auslöst: Seine Haut löst sich ab, er liegt im Sterben. Während April sofort Bailey Vorwürfe macht und eigene Ärztefehler der Vergangenheit dabei nicht erwähnt, vergibt Ely Bailey sofort. Gleichzeitig erkennt er Aprils Schmerz, führt dem ganzen auf den Zahn und macht das auf eine so provozierende, aber gleichzeitig auch liebevolle und zärtliche Art, dass er automatisch meine Sympathie gewonnen hat. Elys Worte, dass manche Dinge einfach geschehen, ohne Grund, ohne eine Strafe zu sein und dass die Welt ein zerbrochener Ort sei und es die Aufgabe der Menschen sei, ihn zu reparieren, treffen direkt ins Herz, nicht nur bei April. Sein Tod ist zutiefst berührend und hat sicherlich nicht nur bei mir den Taschentuchgebrauch dieses Monats ums Dreifache erhöht.

Für April scheint das der Durchbruch gewesen zu sein, denn sie steht zu ihren Gefühlen und zu ihrem Schmerz und stellt sich tapfer ihren Ängsten. Dass sie am Ende die trauernde Bailey tröstet und ihr Elys Vergebung ausrichtet, zeigt für mich, dass Aprils Glaubenskrise wohl größtenteils abgeschlossen ist – noch vor kurzem kümmerte sie sich nämlich überhaupt nicht um den sich verletzlich zeigenden Tom. Es freut mich unbändig, dass dieser Handlungsstrang zu Ende sein scheint – natürlich vor allem, weil es April nun besser zu gehen scheint, aber auch, dass, obwohl Sarah Drews Schauspielkünste unglaublich waren, sich vieles doch wiederholt hat und oft die falschen Akzente gesetzt wurden. Ich bleibe auf jeden Fall gespannt, wie April sich in den nun verbliebenen acht Episoden entwickeln wird.

Meredith

Meredith hingegen befindet sich an einem Punkt, an dem sie sich in den vergangenen Staffeln einige Male befunden hat: Soll sie es riskieren und sich auf eine neue Liebschaft einlassen oder hält sie noch an ihrer Liebe zu Derek fest? Während Will damals ein klassischer Erstversuch war und Nathan aufgrund seiner eigenen Vergangenheit ausschied (was aufgrund der Chemie zwischen Martin Henderson und Ellen Pompeo durchaus schade war), scheint Nick Mars tatsächlich bei Meredith etwas ausgelöst zu haben, das sie, wie sie es gegenüber Alex zugibt, zuletzt bei Derek gefühlt hat. Und schließlich sind Nick und Derek ähnliche Typen: Leicht arrogant, gutaussehend, aufopferungsvoll bei ihren Patienten, Familienmenschen und natürlich unglaublich charmant. Ich muss gestehen, dass ich Nick auch ziemlich sympathisch fand und man durchaus eine Chemie zwischen ihm und Meredith feststellen konnte. Ein Liebesglück würde ich mich für Meredith auch durchaus wünschen, doch dann sollte hierbei schon etwas kreiert werden, das länger Bestand hat und sich für Meredith als Konstante beweisen sollte. Die Schlussszene lässt dies bewusst ambivalent, indem man die junge Meredith aus #2.05 Der Schmerz sieht, die damals auf Derek gewartet hat – ob das jetzt bedeutet, dass Meredith einer neuen Liebe erwartungsvoll entgegenblickt oder sich doch auf niemanden einlässt, wird sich wohl noch zeigen.

Owen

Owen hat sich dieser Frage bereits gestellt und ist direkt nach Deutschland zu Teddy geflogen, womit Kim Raver ein weiteres Mal in dieser Staffel zur Serie zurückkehrt, eine Rückkehr, über die ich mich sehr freue und mit der ich auch bereits gerechnet habe. Und so kommt es zur Wiedervereinigung von Teddy und Owen, die sich nun erstmals in ihrer beider Leben aufeinander einlassen und ihren Gefühlen füreinander freien Lauf lassen können. Und zugegeben, die Szenen der beiden sind wunderschön und man hört den beiden gerne zu, wie sie zaghaft eine gemeinsame Zukunft planen, gerade da Teddy nicht glauben kann, dass sich Owen nach all den Jahren nun für sie entschieden hat. Doch es kommt, wie es kommen muss und mit Owens Offenbarung, dass es Amelia war, die ihm empfohlen hat, zu Teddy zu fahren, zerplatzt die Traumblase der beiden: Mit heftigen, aber allzu wahren Worten wirft Teddy Owen Egozentrik und Überheblichkeit vor und zeigt sich zurecht verletzlich bei der Aussicht für Owen immer nur der Trostpreis zu sein – Aussagen, die zu dem egoistischen, manipulierenden Charakter Owens passen, die mir diesen Charakteren schon länger unsympathisch machen. Somit bin ich hier ganz auf Teddys Seite und verstehe, warum sie nun Owen endgültig aus ihrem Leben verbannt.

Auch hier müssen die Schauspielleistungen honoriert werden – Kim Raver und Kevin McKidd laufen in dieser Folge zu Höchstleistungen auf und gerade deswegen finde ich es ehrlich gesagt schade, dass wir Teddy wohl nun doch nicht langfristig sehen werden. Owen ist nun seinen Tumor, wie es Amelia so treffend in der letzten Folge ausgedrückt hat, losgeworden. Im Gegensatz zu anderen Figuren sehe ich bei Owen schon länger kein Potenzial mehr und bin skeptisch, wie Owens weitere Storyline diese Staffel aussehen wird. Auch wenn er mit Amelia eine großartige Chemie hatte, auf ein weiteres Hin und Her zwischen diesen Figuren habe ich ehrlich gesagt keine Lust.

Fazit

Eine unglaublich berührende Folge, in der die Schauspieler zu Hochtouren auffahren und wir einige der emotionalsten Momente dieser Staffel geliefert bekommen. Obwohl Owen sich abermals ins Aus katapultiert hat und es mehr denn je unsicher ist, wie sich diese Figur entwickeln wird, zeichnen sich bei Meredith und April positive Entwicklungen ab, auf die ich schon sehr gespannt bin.

Lux H. - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:

myFanbase integriert in diesem Artikel Links zu Partnerprogrammen (bspw. Amazon, Apple TV, WOW, RTL+ oder Joyn). Kommt es nach dem Aufruf dieser Links zu qualifizierten Käufen der Produkte, erhält myFanbase eine Provision. Damit unterstützt ihr unsere redaktionelle Arbeit. Welche Cookies dabei gesetzt werden und welche Daten die jeweiligen Partner dabei verarbeiten, erfahrt ihr in unserer Datenschutzerklärung.


Vorherige Review:
#14.16 Zeitschleife
Alle ReviewsNächste Review:
#14.18 Gebündelte Kraft

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Grey's Anatomy" über die Folge #14.17 Tage wie dieser diskutieren.