Review: #4.09 Die Hexen von Bushwick

Boom. Diese Folge lässt uns mit dem Eindruck zurück, dass Juliet ihr Ziel tatsächlich erreicht hat und Serenas perfekte Welt komplett zerbröckelt. Unter Drogen, von beiden Männern verstoßen und mit einer wütenden besten Freundin wird sie von Juliet in einem Taxi IRGENDWOHIN verschleppt und bekommt nicht einmal etwas davon mit. Chapeau! Aber der Reihe nach, Serenas Entführung war schließlich nicht das einzige Ereignis, das viele Herzen höher schlagen ließ. Und das nicht unbedingt nur im positiven Sinne.

"What am I supposed to do? And please don't say make a list because Eric and Elliot already tried that."

Ach Serena. Warum kannst du dich nicht einfach mal entscheiden? Kein Wunder, dass Juliet so ein leichtes Spiel hat. Als die beiden Jungs auf der Party aufzählten, wie Serena die beiden schon gegeneinander ausgespielt hat, musste auch ich erst einmal schwer überlegen, was davon jetzt die Wahrheit war und was davon zu Juliets Plan gehörte. Natürlich muss man zugeben, dass die Wahl nicht allzu leicht ist, aber Serena tut sich schon extrem schwer damit. Diejenigen, die darunter leiden, sind Dan und Nate und auch ihre Freundschaft. Es war aber zu süß anzusehen, wie die beiden einander vermisst haben, sich dann wieder zusammengeschlossen haben und die Sache gemeinsam entschieden haben. Aber nur mal am Rande: Was ist eigentlich mit der Freundschaft von Nate und Chuck? Davon sieht man irgendwie reichlich wenig in letzter Zeit, bis auf einen kurzen Telefonanruf hatten sie nicht einmal Screentime zusammen. Obwohl ich zugeben muss, dass Nate und Dan zusammen auch einfach herzerwärmend sind und fast eine bessere Chemie haben. Irgendwie war Nate schon immer etwas zu langweilig für Chuck. Doch zurück zu Dan und Nate. So groß kann ihre Liebe zu Serena auch irgendwie nicht sein, wenn sie sich beide von Juliet küssen lassen und nicht einmal bemerken, dass das gerade nicht Serena war. Ich meine, ernsthaft? Die beiden haben Serena nun wirklich schon oft genug geküsst, als dass sie den Unterschied erkennen müssten. Übrigens hoffe ich, dass es beide Male Juliet war, denn wenn Jenny ihren eigenen Bruder geküsst hätte, wäre das sogar für "Gossip Girl"-Verhältnisse etwas abartig gewesen... An dieser ewig andauernden und mittlerweile wirklich nervigen Storyline war das Beste, dass wir endlich mal wieder ein bisschen mehr von Eric gesehen haben, den man einfach lieben muss. Die Diagramme über Nate und Dan waren herrlich. Hat sich die einer mal genauer angeschaut? Nur ein Beispiel: "Pluspunkt Nate: No Siblings!" - herrlich!

"Watch out S. Looks like Brooklyn finally has a team again."

Ohja. Und was für eins. Auch wenn einem die Entscheidung schwer fällt, wen von den drei Hexen man am meisten hassen soll, ein muss man ihnen lassen: Ihr Plan war ganz schön gemein und scheint ausnahmsweise wirklich funktioniert zu haben. Doch mal ehrlich: Wie überflüssig war eigentlich Vanessa mal wieder? Außer die beiden Jungs zusammen zu bringen, hat sie nicht wirklich mitgeholfen und auch ihre Motive blieben irgendwie weitestgehend unklar. Genau wie ich mich über Jenny gewundert habe: Natürlich hasst sie Serena und die Upper East Side (Warum noch mal? War nicht Blair diejenige, die sie vertrieben hat?), aber was hat ihr Bruder jemals getan, dass sie ihn jetzt so verletzten will? Trotzdem waren ihre Aktionen interessant mit anzusehen und sie musste von allen dreien am meisten Theater spielen, schließlich musste sie Lily und ihrem Vater ins Gesicht lügen.

Der Maskenball kam da natürlich auch gelegen. Auch wenn wir die Verwechslungsgeschichte schon in der ersten Staffel mal hatten, bietet so ein Maskenball einfach gute Grundlagen für gemeine Intrigen. Mittlerweile bekommen wir auch einen besseren Einblick in den Hintergrund der ganzen Geschichte. Offensichtlich hatten Serena und Ben damals in ihrer Internatszeit eine Affäre, wenn man Juliets Aussagen Lily gegenüber Glauben schenken mag. Ist er deshalb im Gefängnis? Wir werden es wahrscheinlich bald erfahren. Ich bin gespannt, ob nicht noch mehr dahinter steckt, da Juliets Hass auf Serena wirklich unermesslich zu sein scheint. Während Jenny und Vanessa Serena wohl eher nur ein bisschen eins auswischen wollten, ist es Juliet richtig ernst, sie betäubt und verschleppt Serena am Ende sogar. Auch ihre College-Karriere scheint hiermit beendet zu sein, nachdem der Dekan doch tatsächlich Juliets SMS(!) als offizielles Verlassen der Uni angesehen hat.

Ich muss sagen, dass mir Serena am Ende wirklich Leid getan hat. Normalerweise bin ich nicht ihr größter Fan, doch dass ihr am Ende niemand mehr geglaubt hat, noch nicht einmal Blair, die schon wieder in ihre alten Eifersüchteleien zurückfiel, war wirklich ungerecht. Vor allem von ihrer Mutter hätte man mehr erwartet, auch wenn man es ihr natürlich nicht gänzlich übel nehmen kann, dass sich das Vertrauen in ihre Tochter in Grenzen hält.

"I meant it, Blair. With all my heart."

Wow. Was für ein Gänsehautmoment. Wie kann man "Chair" nicht lieben? Auch wenn man Chuck zwischendurch wirklich gehasst hat für seine Taten (Erinnert ihr euch? Er hat Blair für ein Hotel verkauft!), ist die Chemie zwischen den beiden Darstellern so präsent, dass man den beiden einfach nur wünscht, wieder zusammen zu kommen. Es sah die ganze Folge auch danach aus. Die vertrauten Szenen zwischen den beiden zeigten, wie ähnlich Chuck und Blair sich doch sind und was für ein gutes Team sie sind. Als Chuck sein "I love you" herausrutschte, blieb wahrscheinlich nicht nur mir für einen Moment das Herz stehen. Und als Blair dann in ihrem heißen roten Kleid (Ich finde, das konnte man durchaus als Kleid durchgehen lassen - ich meine, hat sich mal jemand Serenas Garderobe angeschaut?) das Gespräch mit Chuck suchte und sie sich entschlossen, es noch einmal zu probieren, konnte man nur innerlich jubeln. Doch leider war dieser Jubel nur von kurzer Dauer. Denn als Blair mitbekommt, dass Chuck, scheinbar unabhängig davon, was er tut, doch erfolgreich in allem ist, auf sie jedoch herabgesehen wird und sie als "Chuck's girlfriend" abgestempelt wird, läuten bei ihr die Alarmglocken. Rational betrachtet kann man es ihr gar nicht verdenken. Doch ihr Stimmungswandel ging mir dann doch ein bisschen zu schnell, war sie sich doch fünf Minuten vorher noch sicher, dass ihr all das egal wäre. Etwas enttäuscht war ich somit von der Entwicklung dieser Storyline schon, wobei es die beiden ja dann doch wieder geschafft haben, einem das Herz zu erwärmen, als sie sich eingestanden, daran zu glauben, dass wahre Liebe immer wieder zueinander findet. Und ich kann nur hoffen, dass man sich auf die Autoren in der Hinsicht auch verlassen kann.

Fazit

Viele Ungereimtheiten, dafür viel Action und auch einige Gänsehaut-Momente. Alles in allem eine typische "Gossip Girl"-Folge, die einem nur dann gefallen kann, wenn man die Serie im Allgemeinen liebt, sonst wäre man wohl zu oft mit offenem Mund und einem WTF-Gesichtsausdruck zurückgeblieben. Da aber sogar für meinen Geschmack manche Plots einfach zu überkonstruiert wirkten, gebe ich nur sechs Punkte, von denen mindestens drei durch Chuck und Blair zustande gekommen sind.

Klara G. - myFanbase

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