Bewertung

Review: #4.08 Die Racheengel

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Na das war ja mal eine Folge! Eins muss man der Serie lassen: Sie schafft es immer wieder, einen am Ende einer Episode mit höher schlagendem Herzen zurückzulassen, selbst wenn die Folge selbst viele Ungereimtheiten zu bieten hat. Diese Folge war das beste Beispiel dafür, denn ich war am Ende doch begeistert, obwohl ich zwischendurch oft die Augen verdrehen musste.

"You are about one inappropriate relationship away from the guiness book."

Fangen wir mal mit der mit Abstand nervigsten Storyline an. Serena fällt es also immer schwerer, die ganzen sechs Wochen (OMG!) durchzuhalten, bis Colin seinen Kurs beendet hat. Noch immer wirkt dieses Drama etwas lächerlich. Ganz verstehen kann Serena sich wohl selbst nicht, weshalb sie sich innerhalb 40 Minuten auch viermal umentscheidet: Erst freut sie sich auf ein gemeinsames romantisches Wochenende mit ihrem heimlichen Geliebten (oder was auch immer), dann beendet sie die "Beziehung", weil er nicht genug Opfer für sie bringt, nur um zehn Serienminuten später wieder glücklich mit ihm zusammen zu kommen, als er den Kurs doch absagt. Happy End für Serena und Colin? Natürlich nicht. Ein paar Minuten später wird Serena doch klar, dass sie sich mit Colin eigentlich nur von ihren Gefühlen für Dan(?) ablenken wollte und macht wieder mit ihm Schluss. Wäre dieses Hin und Her nicht so ein perfektes Schussfeld für zahlreiche Kommentare von Blair gewesen, die einen laut loslachen ließen, hätte ich vermutlich die Geduld mit Serena endgültig verloren. Wie kann sie so sprunghaft sein und dabei auch noch versuchen, glaubhaft rüber zu bringen, dass sie es kaum schafft, sechs Wochen von Colin fernzubleiben? Ich als Mann wäre schon längst schreiend davon gelaufen.

"You are Serena van der Woodsen. You deserve a guy who would move mountains to be with you if he had to."

Gott sei Dank sind die Männer dieser Serie Serena aber nie lange böse. Dan entdeckt "überraschenderweise" mal wieder seine Gefühle für Serena und macht ihr klar, dass Colin sich nicht genug um sie bemüht. Der Schuss geht leider nach hinten los, da er damit auslöst, dass dieser tatsächlich seinen Kurs für sie aufgibt. Aber wie wir ja schon wissen, ist das nicht von Dauer und am Ende will Serena dann doch wieder NUR Dan. Eigentlich. Bis mal wieder Nate auftaucht. Den man dafür auch nur ohrfeigen könnte. Gerade fünf Minuten ist seine Juliet verschwunden und er stellt mal wieder fest, dass er eigentlich ebenfalls die ganze Zeit nur Serena geliebt hat. Wenigstens sind seine fehlenden Gefühle Juliet gegenüber halbwegs glaubhaft, schließlich hat man die beiden auch nicht mehr als zehn Minuten glücklich zusammen gesehen. Trotzdem hätte Nate den unterdrückten Anruf etwas geschickter deuten können und sich fernhalten können. Moment mal - Nate und geschickt? Okay, ich nehm's zurück. Die Folge lässt uns auf jeden Fall mit einer Serena zurück, die mal wieder zwischen Dan und Nate steht, als sei nie etwas gewesen. Kennen wir doch irgendwo her. Ich hoffe nur für sie, dass sie sich für den Richtigen entscheidet. Und damit meine ich eindeutig Dan. Nicht, dass ich es gutheißen würde, aber mit einem hat er Recht: Er tut wirklich ALLES für sie, lässt sich immer wieder herumschubsen und kehrt doch immer wieder zurück. Ihm nimmt man seine tiefen Gefühle wenigstens ab. Mal abgesehen davon, dass die beiden in der ersten Staffel einfach so süß waren, dass die Autoren damit einen Weg eingeschlagen haben, den sie jetzt meiner Meinung nach auch weiterführen sollten.

Jetzt ist auf jeden Fall wieder der Kampf um Serena eröffnet, auch wenn ich es etwas albern finde, dass Nate darin so eine große Rolle spielt, vor der dritten Staffel war zwischen ihm und Serena bis auf den einen Sex vor gefühlten 25 Jahren schließlich überhaupt nichts und Nate schwirrte noch zwischen Vanessa, Jenny, Blair oder irgendwelchen Baroninnen herum.

"Face it: At the end of the day you're an outsider just like me. And if it's ever between one of us and Serena van der Woodsen - they will always choose Serena."

Wie Recht Vanessa damit hatte. Was trotzdem nicht ganz erklärt, warum sie sich so sehr auf die Seite von Juliet und Jenny(!) schlägt. Was hat Serena ihr jemals getan? Natürlich hat sie schlechte Erfahrungen machen müssen und wurde von Dan nie so sehr geliebt wie Serena, aber eigentlich sind Dan und Rufus so etwas wie eine Familie für sie und dass sie jetzt versucht, in dieser Familie Unruhe zu stiften, passt eigentlich nicht so wirklich zu ihr. Andererseits: Was passt schon wirklich zu ihr? Was macht sie eigentlich noch in der Serie? Halb tot gelacht habe ich mich bei folgendem Dialog zwischen Vanessa und der Dekanin der Columbia Universität:

Vanessa: "Can't you see that? They are all protecting each other like they always do."

Dekan: "I'm sorry, WHO are you?"

Traurigerweise beschreibt dies doch ziemlich gut die Rolle von Vanessa in dieser Serie, denn so wirklich wissen die Autorin nichts mit ihr anzufangen. In dieser Folge schloss sie sich auf jeden Fall mit Juliet zusammen, um Serenas "Affäre" mit Colin der Dekanin zu erzählen. Die jedoch verständlicherweise auf einem öffentlichen Ballett andere Dinge im Kopf hatte als solche kindischen Upper-East-Side-Spielchen. Auch wenn die Diskussion um dieses eine Foto etwas müßig hätte sein können, wurde die Konfrontation mit der Rektorin zu einem der lustigsten Momente der Folge, da Blairs und Chucks Eingreifen einfach nur herrlich war. Man könnte jedes Zitat davon herausschreiben, da sie einen einfach nur zum Lachen gebracht haben.

Als Chuck, Blair, Nate und Serena sich am Ende um Juliet versammelten und sie zum Teufel schickten, ließ das Erinnerungen an alte Zeiten aufkommen und obwohl Juliet einem fast schon Leid tun konnte, war die Dynamik der Vierer-Freundschaft endlich mal wieder vorhanden. Diese Aktion trieb Juliet jedoch dazu, sich mit Vanessa und Jenny zusammen zu tun. Jetzt heißt es also: Team Juliet oder Team Serena? Man darf gespannt sein, schon allein deshalb, weil es wirklich mal interessant wäre, zu erfahren, warum Juliet mit dem Ganzen überhaupt angefangen hat und was Serena ihrem Bruder Ben angetan hat.

"Were are nothing more than enemies. With benefits."

Dann sind da natürlich noch Chuck und Blair. Wir sind von ihnen ja schon gewohnt, dass sie uns Woche für Woche wieder zum Ansehen der Serie bewegen, doch diese Woche haben sie sich mal wieder selbst übertroffen. Man hätte ihren "Hass-Sex" nicht besser ausarbeiten können. Die beiden können also nicht miteinander. Aber ohne einander schon gar nicht. Weshalb sie sich jetzt dazu entschlossen haben, einfach so miteinander zu schlafen. Eine dieser Szenen war komischer als die andere und zeigte wieder einmal mehr, warum wir die zwei zusammen so lieben. Obwohl sie in dieser Folge eigentlich eher eine untergeordnete Rolle spielten, wartete man schon sehnsüchtig auf weitere Szenen und durfte sie in Höchstform erleben, als sie beim Ballett der Dekanin gegenüber eine beeindruckende Show bieten. Man muss wieder einmal ihre Schauspielkünste loben, vor allem die von Leighton Meester, die in einer Folge eine Palette von schreiend komisch über liebevoll ernst überzeugend darstellen kann. Die Szene am Ende ließ doch wieder darauf schließen, dass wir noch lange nicht das Letzte von Chuck und Blair als Paar gesehen haben: So liebevoll, wie sie sich am Ende küssen, kann es einfach noch nicht vorbei zwischen ihnen sein. Hoffentlich halten die beiden dieses hohe Niveau der Unterhaltung in der nächsten Woche, denn sie ließ diese Folge zu einem bisherigen Highlight dieser Staffel aufsteigen.

Fazit

Chuck und Blair verhalfen trotz eigentlicher Nebenstory dieser Folge zu der hohen Punktzahl - so viel Comedy gab es schon lange nicht mehr, einfach ein Genuss. Serenas Storyline mit dem Professor ist endlich vorbei - ein Grund mehr für die hohe Punktzahl. Jetzt hat sie sich zwischen Dan und Nate zu entscheiden. Deja-vú? Egal, unterhaltsam wird es auf alle Fälle. Nur Juliets Storyline wird langsam etwas zu verwachsen und sollte langsam wirklich mal aufgeklärt werden. Am liebsten natürlich ohne Jenny, aber was soll's. So lange erst einmal solide sieben Punkte - wir sind eindeutig auf dem aufsteigenden Ast!

Klara G. - myFanbase

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