Bewertung

Review: #6.12 Hochzeitsstress

Verliebt, Verlobt, Verschoben. In dieser zwölften Episode der sechsten Staffel passiert etwas, dass kaum einer sehen wollte: Luke verschiebt die Hochzeit mit Lorelai auf unbestimmte Zeit, weil … ja warum eigentlich? Weil er offenbar sein neues Leben als Vater von April nicht mit seinem alten Leben an der Seite von Lorelai vereinbaren kann.

Sicher ist es nachvollziehbar, dass Luke verunsichert ist und erst einmal damit zu Recht kommen muss, dass er eine zwölfjährige Tochter hat, von der er bislang nichts wusste, doch man gewinnt den Eindruck, dass die ganze Geschichte nur deshalb so problematisch ist, weil Luke sie so problematisch macht. Nicht nur, dass er nicht offen mit Lorelai spricht - er spricht auch nicht mit April. Als Lorelai und April durch Zufall aufeinander treffen, hätte Luke die Chance gehabt, die beiden miteinander bekannt zu machen und eine Verbindung zwischen seiner Verlobten und seiner Tochter herzustellen, doch stattdessen lotst er Lorelai von April weg, ohne die neiden einander vorzustellen. So knüpft man keine Familienbande, Mr. Danes! Dieses Verhalten von Luke gefällt mir ganz und gar nicht.

In meinen Augen macht es keinen großen Sinn, dass Luke die Hochzeit verschiebt. Diese Episode spielt etwa im Januar, während die Hochzeit im Juni stattfinden sollte. Das sind fast sechs Monate, beinahe ein halbes Jahr! Was will Luke erreichen, was in diesen sechs langen Monaten nicht möglich ist? Wie kann ihm ein halbes Jahr zu schnell gehen? In sechs Monaten könnte er ein Einfamilienhaus bauen und eine 350-seitige Abhandlung über unerwartete Vaterschaft schreiben! Irgendwie frage ich mich, ob hier nicht eine ziemlich unglaubwürdige Story konstruiert wird, um ein lang ersehntes Happy End noch weiter hinaus zu zögern.

Besonders traurig finde ich, dass Luke nicht bemerkt, wie sehr er Lorelai damit verletzt, dass er sie von April fernhält und die Hochzeit verschiebt. Früher konnte er ihr praktisch an der Nasenspitze ablesen, was in ihr vorgeht, weshalb die beiden ja auch als Traumpaar galten, aber nun scheint er, was Lorelai betrifft, Tomaten auf den Augen zu haben.

Ich mag diese Episode nicht besonders, da mir Lukes Verhalten und die Entwicklung der Lorelai/Luke-Beziehung nicht gefällt. Für Lichtblicke sorgt jedoch Logan, der sich ehrlich um Rory bemüht. Logans Idee, Rory einen eigenen Kaffeewagen zur Verfügung zu stellen, ist richtig kreativ und das er sich schließlich sogar an Lorelai wendet, obwohl er weiß, wie wenig sie von ihm hält, zeigt, dass er es ernst meint und ihm Rory viel bedeutet. So ist der Kreislauf des Lebens: etwas stirbt und etwas Neues wird geboren. Die Beziehung zwischen Lorelai und Luke liegt im Sterben, während die Romanze zwischen Rory und Logan wiedergeboren wird. Oh ja, ich sollte Philosophin werden…

Maret Hosemann – myFanbase

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