Bewertung

Review: #2.02 Nicht ohne meine Mutter

Foto: Lauren Graham, Gilmore Girls - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Lauren Graham, Gilmore Girls
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die Gilmore Girls haben mich mal wieder voll und ganz überzeugen können. Vor allem liegt das an dem Geschenk für Rory und den wunderbaren Szenen zwischen Lorelai und ihrer Mutter Emily. Die beiden haben mal wieder sehr eindrucksvoll bewiesen, dass sie sich doch wichtig sind. Rory musste erkennen, dass gute Noten nicht alles sind und man bekam dann doch den Eindruck, als habe Richard mit seiner Andeutung in der letzten Folge Recht behalten.

"Ich bin zehn Jahre im Rückstand!"

Oh je, da übertreibt Rory aber sehr. Man kann es ja verstehen, wenn sie gut sein möchte und gerade bei Paris als Konkurrenz ist das alles andere als leicht. Zumal ist Rory dazu noch überaus zielstrebig. Das durften wir bereits in der Folge #1.04 Mit Pauken und Trompeten sehen, als Rory wie wild für eine Arbeit gelernt hat. Aber dass sie noch einmal so derart die Nerven verliert, überraschte mich schon.

Sicher ist es ein Schock, sich nur darauf versteift zu haben, gute Noten würden für Havard ausreichen und dann erfahren zu müssen, dass deren Augenmerk auch auf den außerschulischen Aktivitäten liegt und wenn das auch noch von so jemandem wie Paris kommt, ist die Katastrophe eigentlich schon perfekt. Jedoch fand ich es dann doch etwas übertrieben von Rory, alles sofort machen so wollen und Dean damit vor den Kopf zu stoßen. Denn ich denke oder hoffe zumindest, dass Dean Rory am nächsten Tag bei dem Aufstellen der Listen geholfen hätte.

Dennoch kam mir bei dem Streit der beiden wieder der Ausbruch von Richard in der Vorfolge in den Kopf und ich dachte wirklich einen Moment darüber nach, dass er vielleicht doch recht hat und Dean nicht so optimal zu Rory passt. Irgendwie kam es in einem Moment wirklich so rüber, als würde er die Wichtigkeit für Rory darin nicht sehen könne. Aber zum Glück hatte er in Lorelai eine Fürsprecherin, damit die beiden den Streit wieder beilegen konnten.

Beim Stichwort Lorelai sehe ich sofort wieder diesen pinkfarbigen Hammer mit Plüsch vor mir! Der war der Knaller schlechthin! Das ist nun einmal Lorelai und Emily würde bestimmt sagen: "Ich habe auch nichts anderes von dir erwartet!" Wobei man natürlich sagen muss, dass sie das in einem vollkommen anderen Kontext gemeint hätte. Ich glaube, mir wäre das äußerst peinlich gewesen, mit so einem Hammer zur Arbeit zu kommen. Und als wenn diese ganzen Dinge nicht schon gereicht hätten, musste Paris unbedingt zum besten geben, dass Rory doch an ihrem Balken rumhämmert. Man, die Frau nimmt es aber überaus korrekt. Aber ich denke, in erster Linie ist das eine Reaktion der Angst. Paris scheint ganz genau zu wissen, dass Rory eine starke Konkurrentin für sie ist und veranstaltet deswegen immer so ein Theater. Das könnte bedeuten, dass uns noch mehr solche Diskussionen zwischen den beiden erwarten und ich freue mich schon jetzt auf den Schlagabtausch.

Heiratspläne aus Versehen verraten

Als Zuschauer wusste man schon aus der letzten Folge, weswegen Emily so desinteressiert auf die Heiratspläne von Lorelai reagierte. Überhaupt empfand ich die Szenen zwischen den beiden in dieser Episode sehr überragend und sehr aussagekrätig. Wie wir ja wissen, haben Lorelai und Emily nicht so ein tolles Mutter-Tochter-Verhältnis. Dennoch können die beiden nicht abstreiten, dass sie sich wichtig sind.

Wahrscheinlich hätte ich an Lorelais Stelle auch gedacht, Emily würde die Nachricht der bevorstehenden Hochzeit nicht interessieren. Oft genug kam es ja nun schon vor, dass die Frau nicht mit Begeisterung überrascht. Demnach musste sich bei Lorelai ja dieses Gefühl einstellen.

Selbst wenn Lorelai es abgestritten hätte, die Meinung von Emily wäre ihr egal, hätte ich ihr das nicht abgenommen. Dafür hat sie sich einfach zu sehr über dieses vermeintliche Desinteresse ihrer Mutter aufgeregt. Dagegen konnte auch Max nichts machen und dabei wollten sie doch das gemeinsame Essen genießen.

Sehr amüsant fand ich die Szene im Auto. Wie selbstverständlich Lorelai Max doch den Weg zu ihren Eltern beschrieb und sich nebenher noch lautstark über Emily aufregte, rang mir doch ein Lächeln ab.

Auch wenn ich mir eine andere Wendung nach dem Gespräch gewünscht hätte, hat es mir letztlich doch sehr gefallen. Man bemerkte hier die extreme Ähnlichkeit zwischen Mutter und Tochter und den Schmerz, welchen Emily verspürt hat, nachdem sie ausgerechnet von Sookie von den Heiratsplänen ihrer einzigen (!) Tochter erfahren musste.

Jedoch müssen ihr die späteren Worte von Lorelai zu denken gegeben haben. Es ist mit Sicherheit nicht einfach, einer Mutter wie Emily gerecht zu werden. Gerade weil das Verhältnis nicht gerade von einer Leichtigkeit bestimmt ist, konnte ich Lorelais Bedenken sehr gut nachvollziehen. Zu oft kam es auch in diesem Punkt schon vor, dass Emily seltsam auf Ereignisse in Lorelais Leben reagierte.

Sehr gut gefiel mir dann auch der Einwurf von Emily, Lorelai solle ein Diadem tragen, da sie selbst noch eins besitzen würde. Abgerundet wurde die Sache mit dem Kommentar Emilys, dass Lorelai einen zu großen Kopf für einen Schleier habe. Bei dieser Stelle musste ich wirklich herzhaft auflachen. Sehr schön, als sie einräumte, Emily selbst habe auch einen zu großen Kopf. Ein bisschen schade fand ich es aber trotz allem, dass Emily und Richard nicht auf der Verlobungsfeier waren. Da hatten sie bei Rorys Geburtstagsfeier mehr Einsicht.

Einsamkeit

Der Leidtragende in dieser Episode ist eindeutig Luke. Der tat mir wirklich leid, als er allein in seinem Diner war und Lorelai ihn darum bat, auf die Verlobungsfeier zu kommen. Dabei sah man ihm so deutlich an, wie schwer es für ihn ist.

Jedoch ist Luke ein wahrer Freund und so wundert es mich nicht, dass er Lorelais Bitte nachkommt. Und obwohl das Augenzwinkern nur ein ganz kurzer Moment war, war er ein weiteres Highlight für mich. Ich bin mal gespannt, wie das Verhältnis nach der Hochzeit zwischen Luke und Lorelai sein wird.

Für immer weg?

Wie schön, dass man Henry mal wieder gesehen hat. Ich mag den Jungen unglaublich gerne. Er kommt sehr sympathisch, aber auch schüchtern und tollpatschig rüber. Vielleicht wunderte es mich daher auch nicht, dass er ganze zwei Mal bei Lane angerufen hat. Verständlich dabei ist auch seine Furcht vor Mrs. Kim. Diese ist ja nun mal sehr eigen und man muss eine gute Wortwahl haben. Schön, dass Rory so hilfsbereit ist bzw. war.

Jedoch machte das Telefonat mit Henry Lane den Abschied nicht leichter - eher das Gegenteil ist eingetroffen. Ehrlich gesagt frage ich mich noch immer, weswegen Lane anscheinend für längere Zeit zu ihren Verwandten soll. Was bezweckt Mrs. Kim damit? Es muss noch was anderes dahinter stecken, was sie in so eine freudige Euphorie versetzte, welche man ganz und gar nicht von ihr gewohnt ist.

Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, das Lane für immer weg sein wird. Deswegen gehe ich einfach davon aus, wir erfahren demnächst den Grund für Lanes plötzliche Abreise.

Fazit

Eine sehr tolle Episode, die überaus deutlich zeigte, wie nahe sich Lorelai und Emily doch stehen und dieses auch durch die Blume zugegeben haben. Spannend dürfte es auch bei Dean und Rory weitergehen. Denn ich denke nicht, dass es der letzte Streitpunkt bei ihnen gewesen ist.

Daniela S. - myFanbase

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