Die 7. Staffel – Ein Rückblick (3)

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Paul Young und Felicia Tilman – Ein Kampf, der anderen das Leben kostet

Ich war nie ein besonders großer Fan von Paul und Felicia Tilman, weil sie mir beide so unsympathisch waren und mysteriös wirken, was mir nicht gefällt. Dennoch fand ich die Rückkehr beider Charaktere gut umgesetzt. Gerade weil wir wussten, dass Felicia nicht tot ist, war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis man sie fassen wird. Leider sorgte das aber auch wieder dafür, dass der Tod von Martha Huber thematisiert wurde. Ich kann durchaus verstehen, dass Felicia Gerechtigkeit für ihre Schwester wollte, auch wenn diese keine Heilige gewesen ist, jedoch war mir Felicia viel zu besessen davon, dass sie praktisch alles in Kauf nimmt, um an ihr Ziel zu kommen – sogar den Tod ihrer eigenen Tochter.

Apropos ihre eigene Tochter: Das war auch eine geniale Enthüllung, die ich nicht habe kommen sehen. Mit Emily Bergl hat man dafür eine wunderbare Schauspielerin besetzt, die es wirklich wunderbar geschafft hat, die schüchterne, verängstigte und zurückhaltende Beth darzustellen und die damit ein großartiges Kontrastprogramm zu ihrem "Gilmore Girls"-Charakter Francie Jarvis ist. Anfangs hatte ich aber meine Zweifel, ob Beth nicht doch nur die Unschuldige spielt und dann doch noch zum Gegenschlag ausholen würde, doch dem war ganz und gar nicht so. Beth war tatsächlich die Unschuldige und diejenige, die nur benutzt und dann verstoßen wurde. Dadurch hat sich aber wieder einmal gezeigt, warum ich Felicia schon all die letzten Jahre nicht mochte, da sie durch den Tod ihrer Tochter auch nicht zur Einsicht gekommen ist.

Beths Tod fand ich sehr erschreckend, weil er einmal mehr deutlich gemacht hat, wie einsam und alleine sie eigentlich war und dass sie von ihrer Mutter nur benutzt und dann weggeworfen worden ist, zumal Beth wirklich versucht hat, Menschen für sich zu gewinnen und Gutes zu tun. Gut eingebunden fand ich dann letztlich aber auch Zach Young und die Tatsache, dass sich Beth auf die gleiche Weise wie Mary-Alice Young umgebracht hat, wenn auch die Voraussetzungen andere waren. In diesem Zusammenhang tat mir auch Paul leid, denn auch wenn er Beth nicht so geliebt hat, wie sie es verdient hätte, wollte er ihren Tod nicht. Zach hingegen wollte den Tod seines Adoptivvaters durchaus und es hat mich durchaus erschreckt, was aus ihm geworden ist. Dadurch zeichnete sich doch ab, wie labil er ist und dass er dringend Hilfe gebraucht hat. Dass Paul und Mike letztlich zusammengearbeitet haben, hat gezeigt, dass sie beide Zach lieben.

Wie schon gesagt, war Felicia davon besessen, zu beweisen, dass Paul ihre Schwester umgebracht hat und dass sie durchgeknallt ist, habe ich schon bemerkt, als sie sich zwei Finger abgeschnitten hat, um ihm ihren eigenen Tod anzuhängen. Aber auch nach Jahren und der Tatsache, dass sie eigentlich schon alles verloren hat, was ihr vermutlich einmal wichtig war, kam es darauf aus, dass sie andere vors Loch schiebt. In diesen finalen Szenen zwischen Felicia und Paul hat sich eben auch gezeigt, dass Paul ein Gewissen hat und aus der Vergangenheit gelernt hat.

Renée Perry – Die Neue in der Straße

Foto: Vanessa Williams, Desperate Housewives - Copyright: 2010 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
Vanessa Williams, Desperate Housewives
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Als bekannt wurde, dass man Vanessa Williams als neue Hausfrau für die neue Staffel gecastet hat, habe ich mich wahnsinnig gefreut, da sie für mich schon durch meine bildliche Vorstellung gut in die Serie gepasst hat. Allerdings musste ich kurz nach ihrer Einführung feststellen, dass ich mir etwas anderes erhofft hatte. Nicht so jemanden wie Wilhelmina Slater aus "Alles Betty", die sie ebenfalls großartig dargestellt hat, aber jemanden, bei dem man wirklich erkennt, dass sie mit Lynette befreundet ist. So deutlich wurde das leider nicht, denn bis auf die kleinen Momente am Anfang und beim Auszug der Zwillinge sowie die Trennung von Tom gab es leider nicht viel.

Sehr gut hat mir aber die beginnende Freundschaft mit Gaby gefallen. Die beiden sind sich ziemlich ähnlich, da eben auch Renée anfangs ziemlich oberflächlich daher kommt und sie eben nicht wie der verständnisvolle oder gar einfühlsame Typ wirkt. Aber nach der ersten Staffelhäfte erkannte man eben auch bei Renée, dass sie stille und traurige Momente hat. Besonders deutlich wird dies nach Beths Selbstmord, nach dem Renée dennoch ihr Frühlingsfest gibt, egal was andere sagen. Das wirkt im ersten Moment ziemlich empathielos, aber durch ein Gespräch mit Gaby erfährt man, dass sie ihre Mutter durch Selbstmord verloren hat und dass das Fest einfach nur zeigen soll, dass sie sich für das Leben entscheidet. Sie hatte aber nicht nur diesen einen stillen Moment, denn auch ihre Gefühle für Tom zeigen eine sehr emotionale Seite von ihr, bei der ich aber letztlich froh bin, dass man hier nicht näher drauf eingegangen ist. Mir hätte besser gefallen, wenn man mehr auf ihren Mutterwunsch eingegangen wäre. Auch wenn Renée ziemlich 'unfreundlich' mit Kindern umgeht, konnte man doch in ihrem Szenario mit Bob Hunter und Lee McDermott erkennen, dass sie gerne Mutter gewesen wäre und bereits eine ernste Vorstellung von allem hatte. Vielleicht geht man in der zweiten Staffel mit ihr mehr darauf ein. Auch wünsche ich ihr, dass sie einen Mann findet, der ihr würdig ist und der sie auch liebt, selbst wenn ich sie und Jason Winston George als Kellner sehr ansehnlich fand und man dabei auch gleich ihr Gesangstalent genutzt hat.

Zu Teil 1 der Staffel-7-Review von "Desperate Housewives"
Zu Teil 2 der Staffel-7-Review von "Desperate Housewives"

Daniela S. - myFanbase

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