Review: #10.21 Baby Mine...
Auch bei "Chicago Med" haben wir es mit einer Vorbereitung auf das Staffelfinale zu tun. Die Promo dafür habe ich mir schon angesehen und ich muss sagen, dass manche Teile davon ziemlich spannend werden dürften. Andere wiederum... ich weiß nicht. Ich weiß nicht, ob ich schon wieder eine Schießerei oder auch Geiselnahme brauche, weil jemand austickt. Aber in dieser vorangestellten Episode gab es einiges an Spannendes, auch wenn sich das aber eher auf Nicholas Hayes und den betroffenen Kreis bezieht.
Fangen wir mal mit der Beerdigung von Margaret Charles an. Mich hätte es sehr gewundert, wenn die Mutter von Daniel Charles doch überlebt hätte. Das wirkte eben schon so endgültig und dass Daniel keine Chance mehr hat, ihr zu sagen, was ihm leid tat und wie sehr er sie eigentlich geliebt hat. Es wäre aber auch mehr als dämlich gewesen, wenn es alles dramatisch gewesen wäre und dann: Mama Charles hat doch überlebt. Außerdem hat die erste Hälfte der Beerdigung gezeigt, wie schwer sich Daniel mit seinen Emotionen tut, was ja auch schon in den letzten Staffeln immer mal wieder thematisiert wurde. Während er in seinem Beruf sehr professionell ist, zeigt sich die Verunsicherung in seinem Privatleben. Ich hatte auch ein bisschen die Sorge, dass er mental noch einmal abrutschen könnte. Halt fand er dann aber in Sharon Goodwin und seinen beiden Töchtern Anna Charles und Robin Charles. Über das Wiedersehen mit Robin habe ich mich sehr gefreut. Das letzte Mal sah man sie am Ende von Staffel 3; das ist mehr als sieben Jahre her. Erschreckend wie schnell die Zeit doch vergeht. Seitdem erleben wir Mekia Cox als Nyla Harper in ABCs "The Rookie". Ich gebe zu, dass ich diesmal einen kurzen Moment gebraucht habe, um in meinem Hirn 'umschalten' zu können und zu merken, dass es zwei verschiedene Rollen sind. Es war in jedem Fall eine große Überraschung und definitiv eine Rückkehr mit der ich am allerwenigsten gerechnet habe. Letztlich war es eben auch Robin, die das entscheidende Puzzleteil zu Margaret für Daniel geliefert hat. Bei dem Streitgespräch zwischen Mutter und Sohn wurde auch Caroline Charles ins Spiel gebracht und angedeutet, dass Margaret ein Problem mit ihrer Hautfarbe hatte. Ich hatte in meiner Review geschrieben, dass ich mir nicht vorstellen könnte, dass sie etwas gegen die Hautfarbe hatte. Wenn ich jetzt aber noch einmal drüber nachdenke... Margaret entsprang einer anderen Generation. Einer Generation, die noch nicht offen für Partnerschaften mit unterschiedlicher Hautfarbe gewesen ist. Gerade deshalb war es ein cleverer Schachzug, Robin zurückzubringen. Da diese ja den Rassismus von Margaret bestätigt hat.
Ich fand es wirklich interessant und wichtig, dass Robin diejenige war, die sozusagen jetzt das Bindeglied zwischen Mutter und Sohn war. Ich hätte mir zwar gewünscht, man hätte noch ein bisschen mehr darüber erfahren, über das vorherige Verhältnis zwischen Margaret und Robin, aber wichtig war vor allem, dass Daniel wusste, dass seine Mutter sich bei seiner Tochter entschuldigt hat und dass es in Ordnung für Robin gewesen ist. Hier ist auch untermauert worden, dass Margaret sich mehrfach für ihr rassistisches Verhalten entschuldigt hat. So wurde deutlich, dass es ihr ernst ist und dass Robin ihre Entschuldigung(en) annehmen konnte, ohne dabei einen Zweifel zu haben, ob dahinter nicht doch eine Taktik steckt. Es war dadurch auch wichtig für Daniel, sich von seiner Mutter verabschieden zu können und zwar so, wie sie ihren Sohn vor Frederik geschildert hat und wie wir Daniel eigentlich auch schon seit Jahren kennen und lieben. Aber apropos Frederik. Es war schon irgendwie unheimlich, wie lange er Sharon umarmt hat, als seien sie schon seit Jahren befreundet gewesen. Es kann ja sein, dass er ziemlich in Trauer und froh war, dass sie so Anteil genommen hat. Seltsam war es dennoch. Seltsam war aber auch Anna. Erst hatte ich den Eindruck, zwischen Robin und ihr ist etwas während der Fahrt zur Beerdigung vorgefallen. Dem war aber nicht so. Erst am Ende kam heraus, dass Anna schon seit einem Monat wieder in Chicago ist und das College geschmissen hat. Ich frage mich, wie sie so lange unbemerkt in Chicago sein konnte, ohne dass es jemand bemerkt hat. Oder hat es jemand bemerkt und wir wissen nur noch nicht, um wen es sich handelt? Die nächste Frage ist, warum Anna hingeschmissen hat und wie Daniel damit umgehen wird und wird Susan Charles dadurch wieder auftauchen? Oh Gott, bitte nicht. Von all seinen Exfrauen finde ich sie am unsympathischsten.
In der letzten Episode offenbarte Naomi Howard gegenüber Caitlin Lenox, dass sie von Nicholas sexuell belästigt worden ist und ihr das wahrscheinlich nicht einmal anvertraut hätte, wenn Caitlin mit ihm nicht nach Myrtle Beach gewollt hätte. Dies zeigt aber auch, was Naomi für eine Beobachtungsgabe hat und wie viel ihr an Caitlin liegt. Dass diese dann doch eine Meldung bei Sharon gemacht hat, obwohl Naomi das nicht wollte, entspricht schon ihren Charakterzügen. Alleine schon wie sie eingeführt wurde und wie sie mit Zach Hudgins umgegangen ist, hat gezeigt, dass sie sich durchaus an die Vorschriften hält und ihr dadurch ein großer Anteil an Sympathie verwehrt geblieben ist. Diesmal hat Caitlin aber nicht nur nach Vorschrift gehandelt, sie hat auch Naomis Vertrauen missbraucht. Wobei hier für mich der Knackpunkt liegt. Ja, sie hat ihr Vertrauen missbraucht, aber sie hat es vermutlich getan, weil sie einerseits nach Vorschrift und Regeln handelt. Sie hat es andererseits vermutlich auch getan, damit weder sie noch andere Ähnliches durchmachen müssen. Für einen kurzen Moment habe ich gedacht, Caitlin macht vor Sharon deutlich, dass auch sie selbst auf die Masche von Nicholas hereingefallen ist. Aber es würde nicht zu ihrem Charakter passen und hätte vermutlich auch ihre Autorität untergraben und das kann und will sich jemand wie Caitlin nicht leisten.
Aber natürlich war auch klar, dass eine Beschwerde nicht ausreicht, um Nicholas suspendieren zu können. Dafür ist er im Krankenhaus und deutlich sichtbar beim Vorstand viel zu angesehen, wie man es in einer kurzen Szene erleben durfte. Wie selbstgefällig er da gewesen ist, weil er genau wusste, dass man ihm nichts anhaben konnte. Erschreckend ist dabei auch, dass dem Vorstand das Ansehen viel wichtiger ist, als sein Personal zu schützen. Quasi ist es auch eine Fortsetzung des Streiks der Krankenschwestern. Während man da auf das Personal verzichtet bzw. es ausgetauscht hätte, gegen billigere Hilfskräfte, wollte man auf Nicholas nicht verzichten und hätte wohl eher andere Kündigungen hingenommen. Kein Wunder also, dass weder Naomi noch Kate gegen ihn vorgehen wollten. Das macht diesen Handlungsstrang umso interessanter. Wenn man mal ins Jahr 2016/2017 zurückdenkt, in dem die #MeToo-Bewegung losging, wie viele Jahre da geschwiegen worden ist, dann kann man das Verhalten der beiden schon verstehen. Ich fand das Gespräch zwischen den beiden Frauen sehr emotional, besonders weil Kate das ausgesprochen hat, wonach auch Naomi gehandelt hat.
Wie Caitlin dann gehandelt hat, gefiel mir wahnsinnig gut. Ich denke aber, dass nicht nur die Anschuldigung von Naomi dafür gesorgt hat, dass sie zur Presse gegangen ist, sondern auch ihr Bruder Kip Lenox. Ich hoffe mal, dass uns Sarah Ramos im Cast erhalten bleiben wird, zumal man ja schon die Vorbereitung auf die geschwisterliche Geschichte vorbereitet hat und es schade wäre, wenn man das Knall auf Fall beenden würde. Ich denke, wir dürfen uns auf eine interessante Entwicklung beider Charaktere freuen und wie sie durch den möglichen Ausbruch der Krankheit zusammenwachsen werden.
Kommen wir zu der Storyline, die wahrscheinlich das Staffelfinale bestimmen wird. Mit Griffin Lancer bekommen wir wieder einen Milliardär vor die Nase gesetzt, der denkt, er könnte mit Geld alles bekommen. Ich kann es auch verstehen. Seine Tochter Alea hat Krebs und er hat schon seine Frau an Krebs verloren. Mir ist klar, dass er nicht noch einen Menschen an diese heimtückische Krankheit verlieren will. Aber das entschuldigt einfach nicht, dass er Noah die Lunge wegnimmt, die ihm die Chancen zum Leben ermöglicht. Alea hingegen liegt bereits im Sterben. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, schon wieder eine Geiselnahme mitansehen zu müssen und einen Vater, der die Nerven verliert. Hatten wir doch in der letzten Staffel mit Crockett Marcel und wir haben gesehen, was mit ihm passiert ist. Durch die Geiselnahme könnte auch die Gefahr bestehen, dass wir uns schon wieder von einem langjährigen Cast-Mitglied verabschieden müssen. Ich hoffe dann mal nicht, dass es Hannah Asher treffen wird. Bei der könnte es in der nächsten Zeit spannend werden. Nachdem sie die Leihmutter für ihre Schwester werden wollte, muss sie jetzt erfahren, dass sie schwanger ist. Für mich stellt sich die Frage, ob Mitch Ripley der Vater ist. Anderseits frage ich mich, wer es sonst sein sollte, auch wenn sie seit längerer Zeit nicht mehr zusammen sind. Allerdings wurde nur gesagt, dass sie schwanger ist, nicht wie lange. Aber so oder so dürfte es spannend bzgl. Hannahs früherer Sucht werden. Vielleicht bricht diese wieder aus.
Fazit
Ich bin zwar nicht mit allen Entwicklungen für das bevorstehende Staffelfinale zufrieden, da es wie eine ähnliche Wiederholung des letzten Finales wirkt, aber die sonstigen Vorbereitungen für die neue Staffel zeigen eine Menge Potenzial.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Baby Mine...Erstausstrahlung (US): 14.05.2025
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Gonzalo Amat
Drehbuch: Andrew Gettens & Lauren MacKenzie
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