Bewertung

Review: #10.15 Down in a Hole

Foto: Chicago Med - Copyright: 2024 Universal Television LLC. All Rights Reserved.
Chicago Med
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Ich hatte es schon mal in einer vergangenen Review geschrieben, dass ich Mitch Ripley als toxisch empfinde, vor allem wenn er mit Hannah Asher zu tun hat. Bislang hat "Chicago Med" eine tolle Staffel abliefert und ich kann auch verstehen, dass es manchmal zentrierte Episoden braucht, auch wenn ich sie meistens nicht sonderlich mag, weil sie die Entwicklung meiner Meinung nach eher rückgängig machen und es ansonsten eher einen bitteren Beigeschmack hinterlässt. Genauso verhält es sich diesmal. Ich wurde enttäuscht und kopfschüttelnd zurückgelassen.

Ich mochte Mitch bei seinem Einstieg und habe mir auch viel davon versprochen, dass er eine gemeinsame Vergangenheit mit Daniel Charles hat. Aber neben ein paar Szenen und ein paar Erwähnungen wie beispielsweise eine Erwähnung vor Sharon Goodwin war da nicht viel. Ansonsten puff... und das war's. Dann wurde Mitch von Daniel sich selbst überlassen und was dabei rauskam, das haben wir ja die letzten Episoden gesehen und das hat glücklicherweise zur Trennung von Mitch und Hannah geführt und zu seiner Suspendierung. Ich dachte, wir müssen ihn ein paar Episoden lang nicht ertragen, nur um dann feststellen zu müssen, dass er eine zentrierte Episode bekommt und er Wiedergutmachung ableisten kann. Klingt das zu hart? Falls ja, dann ist es ja gut, es sollte auch genauso rüberkommen.

Ich mag besonders "Chicago Med" in dieser Staffel, weil man interessante Fälle zu bieten hat. Ich will damit nicht sagen, dass das kein interessanter Fall war. Jedoch hat man viel Potenzial verschossen. Abgesehen davon, dass man die Rettungsaktion von Mutter und Tochter in die Länge gezogen hat, wobei ich sagen muss, dass ich die beiden echt süß fand in ihrem Umgang miteinander, war es einfach auch unnötig, dass Mitch auch noch verschüttet geht. Hatten wir doch erst Ende Januar mit dem großen Crossover zwischen den OneChicago-Serien einen ähnlichen Fall, den ich aber wahnsinnig toll fand. Nun wirkt es wie eine schlechte Kopie und wenig originell, da ich nie davon ausgegangen bin, dass Mitch sterben wird. Als ich den Teaser gelesen habe, habe ich mir auch was ganz anderes vorgestellt und dachte mir, dass es eigentlich nicht sein kann. Er ist suspendiert und da er schon kürzlich dennoch privat praktiziert und gelogen hat, machte es nicht so wirklich Sinn.

Die Rettungsaktion von Emilia und Sadie fand ich gut gemacht, was vielleicht auch daran lag, dass wir Randall 'Mouch' McHolland mal erlebt haben, dass man auf seine Anweisungen hört. Somit haben wir schon zwei Punkte, die mir in dieser Episode gefallen haben. Man könnte vielleicht noch den Monolog von Daniel direkt am Loch nehmen, damit Mitch durchhält, aber das war mir auch zu wenig und es geschah auf eine Art und Weise, die nicht richtig ins Geschehen passte. Ich habe mich bei dieser Szene wieder dabei erwischt, wie sehr ich mir gewünscht habe, man hätte aus der gemeinsamen Vergangenheit mehr gemacht und nicht erst, wenn Mitch halb im Sterben liegt. Ich stimme definitiv zu, dass er gebraucht wird und für andere wichtig ist. Wenn man aber mal bedenkt, was in der letzten Zeit los war und dass er Hannah alles andere als gut behandelt hat, dann passt für mich diese Ansprache nicht. Einerseits kommt sie zu spät, da Daniel mitbekommen hat, wie schlecht es Mitch geht, sich aber nicht ein einziges Mal bei ihm erkundigt hat (ganz gleich, ob er zu ihm durchgedrungen wäre oder nicht). Zum anderen kommt sie aber auch irgendwie zu früh, da Mitch sich eigentlich selbst dazu gebracht hat, weiterzuleben. Und da wären wir bei dem Teil, der am unnötigsten in meinen Augen war und damit meine ich nicht mal so sehr, dass er Robert 'Sully' Sullivan als Erscheinung gesehen hat, sondern, dass wir mit einer Szene in eine dreiwöchige Pause entlassen worden sind, die an eine Vampirserie und Soap gleichzeitig erinnert, bei der ich ebenso erstarrt bin, aber nicht vor lauter Freude, dass Mitch überlebt hat, sondern weil ich es unfassbar dämlich fand.

Ich verurteile sicherlich nicht, dass es der Gedanke an Sully war, der Mitch dazu gebracht hat, weiterzukämpfen. Auch wenn Sully gestorben ist, war er es doch, den er als Grund gebraucht hatte. Mitch war es, der sich selbst daran erinnern musste, alles für seinen Freund getan zu haben und vieles davon war auch noch äußerst blöd. Ich kann aber verstehen, wie sehr ihn dieser Verlust schmerzt. Auch wenn Sully eine völlig andere Richtung eingeschlagen hat, war er es doch, der Mitch am besten verstehen konnte, was er damals durchgemacht hat und wenn ich mir ganz große Mühe gebe, dann verstehe ich auch, dass Mitchs erneute Begegnung mit MK dazu geführt haben könnte. Dennoch passen für mich diese Art Erscheinungen nicht zur Serie, wie wir sie sonst kennen. Außerdem stößt mir in diesem Zusammenhang von Sullys Erscheinung noch etwas ganz anderes ziemlich bitter auf. Während Daniel Mitch klargemacht hat, dass viele andere ihn brauchen, sprach die Sully-Erscheinung nur davon, dass Lynne Murphy und Nate ihn brauchen. Für mich wurde somit signalisiert, dass er mit Lynne zusammenkommen wird, haben die beiden doch schon angedeutet, dass die Trauer sie verbindet.

Genau das ist auch ein Grund, weswegen mir die letzte Szene überhaupt nicht gefallen hat. Dass Hannah ihre Gefühle für Mitch nicht einfach ausknipsen kann, ist mir völlig klar und ich finde es nahezu verständlich, dass sie von Dean Archer informiert wurde. Auch wenn Hannah und Mitch kein Paar mehr sind, so verbindet sie doch was Tiefes. Aber Hannah so zusammenbrechend, weinend und gestehend zu erleben, dass sie ihn auch liebt und Mitch dann daraufhin die Augen weit aufreißt (wirklich wie in einer Vampirserie), das hat mir gar nicht gefallen. Warum? Die Sully-Erscheinung hat dafür ja schon gesorgt, dass er überleben wird und wenn man mal bedenkt, dass Hannah erst kurz davor das Gespräch mit ihrer Schwester Lizzie hatte, die extra nochmal ihren Genesungsweg betont hat, dann passt es für mich hinten und vorne nicht zusammen. Ich fände es zwar interessant, wenn Hannah einen Rückfall erleiden würde, aber nicht, wenn Mitch der Grund dafür ist. Da er sowieso im Mittelpunkt stand, kamen die Asher-Schwestern ohnehin zu kurz. Ich hätte mir deutlich mehr gewünscht, dass wir von Lizzies Prozess, schwanger zu werden, etwas mehr mitbekommen hätten. Für mich hätte das mehr Charakterentwicklung für Hannah bedeutet. Irgendwie fürchte ich nun ohnehin, dass wir jetzt eher den Rückwärtsgang einlegen werden.

Eine kleine Nebenhandlung hatte dann auch noch John Frost und ich hoffe, dass das nur der Anfang war. Ich gebe zu, dass ich mir das vor allem wünsche, weil wir dann Jessalyn Gilsig öfter in der Serie sehen könnten, aber auch, weil wir noch immer zu wenig über die Vergangenheit und TV-Karriere von ihm erfahren haben und es letztlich immer nur Erzählungen sind. Bei Aisnley, seiner TV-Mutter, weiß ich aber nicht so ganz, in welche Kategorie ich sie stecken soll. Einerseits wirkt sie durchaus sympathisch und John hat Gutes über sie erzählt und hat ihr einiges zu verdanken. Die letzte Szene zwischen den beiden hat mich dennoch zum Nachdenken gebracht. Ich habe wahrlich nichts dagegen, wenn es Beziehungen mit größerem Altersunterschied gibt, allerdings beschleicht mich hier ein seltsames Gefühl, zumal ich auch dachte, man würde den Weg für John und Maggie Lockwood frei machen. Also hoffe ich mal, dass das nicht ein Lückenfüller gewesen ist.

Fazit

Hat jemand mitgezählt, wie viele Punkte ich aufgezählt habe, die mir diesmal gefallen haben? Richtig. Es waren drei und damit wären wir auch schon bei der Bewertung. Ich kann leider nicht mehr geben, auch wenn ich es gerne würde. Mitch nach allem, was war, so ins Zentrum zu stellen und ihn als Helden zu feiern. Nein, das gefiel mir nicht und ich hoffe, dass man in den letzten Episoden der Staffel noch einige Highlights bringen wird. Das hier war nämlich keins.

Daniela S. - myFanbase

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