Bewertung

Review: #1.08 Cape Canaveral, Schrödingers Katze und die Blitze

Foto: Lance Barber, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Lance Barber, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die achte Episode von "Young Sheldon" steht ganz unter dem Zeichen der Geschlechtertrennung, denn alle Hauptcharaktere unternehmen am Wochenende etwas in zwei nach männlich und weiblich geteilten Gruppen.

"You have to make an effort."

Prinzipiell finde ich es gut, dass Mary Cooper sehr viel Wert darauf legt, dass George Cooper und sein Sohn Sheldon eine Bindung zueinander haben. Trotzdem wirkt es insofern etwas deplatziert, weil schon in den letzten Folgen dieses Thema immer wieder aufkam und ich es an Georges Stelle etwas gemein fände, wenn mir immer noch vorgeworfen wird, nicht genug zu tun, um meinem Sohn näher zu sein. Immerhin hat George bereits bei der Footballstatistik gut fünf Wochen mit Sheldon gearbeitet. Zuvor war er schon mit ihm zur Nasa gefahren, um eine Antwort auf Sheldons Arbeit zu bekommen. Und es gab auch schon das ein oder andere ehrliche Gespräch zwischen Sheldon und George. Er ist also durchaus bemüht und liebt seinen Sohn so, wie er ist. Wenn man aber mal davon absieht, dass sich der Grundtenor der Geschichte ständig zu wiederholen scheint, hat der Ausflug zum Cape Canaveral wirklich viel zu bieten. Ich fand die Atmosphäre wirklich gelungen. Man hat richtig gemerkt, dass George Sheldon näher kommen wollte. Dass man solche Dinge dann auch noch mit einer Erklärung zu Schrödingers Katze oder der Entstehung von Gewittern umsetzt, rundet die Idee und Ausführung gelungen ab. Auch Georgie, der mangels Interesse viel jammern und meckern hätte können, hielt sich zurück und ließ es einfach geschehen. Das kann man vielleicht auch nicht ganz nachvollziehen, aber da Georgie für mich nach wie vor blass ist, finde ich es gut, dass er nicht stereotyp in den Vordergrund gelangt. Die Story war also unterhaltsam, kurzweilig und regelrecht interessant und hatte auch die richtige Prise Humor.

"I wish I had told my father, while he was alive."

Was diese Episode für mich aber besonders auszeichnet, ist der ernste Unterton, der gelungen integriert wurde an stellenweise an das gute Storytelling in "Scrubs - Die Anfänger" erinnerte. Sheldon und sein Vater konnten in dieser achten Episode nochmals richtig punkten und der Off-Kommentar am Ende war sehr emotional für Sheldons Verhältnisse. Außerdem ist einem hier auch erstmals ins Bewusstsein zurück gekehrt, dass George tatsächlich viel zu früh sterben wird. Die Herzinfarktstoryline hatte mir das nicht so deutlich machen können, weil es wie eine einmalige Geschichte inszeniert wirkte. Doch man muss sich wohl daran gewöhnen, dass es immer wieder auch diese traurigen Momente geben wird. Das gefällt mir und das ist auch etwas, was man aus "The Big Bang Theory" gar nicht kennt.

"Your hair looks pretty."

Auch bei den Cooper-Damen gibt es ein kleines Drama, welches jetzt nicht so tief berühren konnte, wie bei George und Sheldon, aber eine interessante Geschichte war es allemal. Wir haben Meemaw alias Conny bereits als lockere Großmutter kennen gelernt, die sich aus der Erziehung der Kinder quasi raushält und nur die schönen, verbotenen Sachen umsetzt. Dies hält sie nun auch noch ihrer Tochter vor, um sich vor Missy zu profilieren. Das ist alles andere als nett und so kommt es später zur Diskussion zwischen Mary und ihrer Mutter, die mehr Tiefe bekommt, als ich erwartet hatte. Conny gesteht nämlich ihre Verfehlungen und behauptet, dass sie sich auch jetzt so oft bei der Familie befindet, um Versäumtes nachzuholen. Darüber kann man sicherlich noch diskutieren, aber ich finde es erst mal gar nicht so doof, dass Conny hier mehr Tiefe verliehen hat und sie nicht auf dem Spielsuchtstatus mit Laisser-faire-Erziehung durchlaufen lässt. Einzig schade ist in der ganzen Geschichte eigentlich nur, dass Missy nicht so zur Geltung kommt, die immer schöne Sprüche auf Lager hat.

Fazit

Auch mit der achten Episode liefert "Young Sheldon" wieder Argumente, warum es sich lohnt, die Serie zu schauen. Die Geschichten und Charaktere bekommen immer mehr Tiefe und bei der Umsetzung findet man ein gutes Maß zwischen Humor und Emotionalität. Ein paar Mängel lassen sich aber natürlich immer finden, sodass ich zwischen 7 und 8 Punkten lande und bei 7,5 rundet man auf 8 auf.

Emil Groth - myFanbase

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