Bewertung

Review: #11.01 Acheron (1)

Foto: Seth Gilliam & Jeffrey Dean Morgan, The Walking Dead - Copyright: Josh Stringer/AMC
Seth Gilliam & Jeffrey Dean Morgan, The Walking Dead
© Josh Stringer/AMC

Eigentlich hatte ich mich sehr auf den Start der elften Staffel von "The Walking Dead" gefreut, weil es natürlich endlich mal wieder richtig vorwärts gehen sollte. Leider trat sehr schnell Ernüchterung auf, denn die erste Szene war die gefühlt langweiligste Szene überhaupt. Es war dunkel, unübersichtlich und man hatte den Eindruck, man hat vollkommen umständlich und unnötig gefährlich ein paar Lebensmittel aufgetrieben. Hätte das nachts sein müssen, hätte man die Beißer nicht leise töten können? Nun gut, es war eben der Beginn, es kann ja auch wieder besser werden. Leider ist das im Verlauf der ersten Episode nicht passiert.

Nahrungsmangel

Mal wieder ist die treibende Kraft der Gruppe eine zu große Anzahl von Leuten bei viel zu wenig Essen. Natürlich ist nachvollziehbar, dass dieses Thema ein Dauerbrenner ist, ich wundere mich trotzdem, dass hier nicht viel mehr Vorsorge geleistet wird, denn irgendwas machen die Menschen ja auch, die wir nicht ständig begleiten. Aber gut, so ist es eben. Maggie schlägt daher vor, ihren letzten Aufenthaltsort zurück zu erobern, weil da genügend Nahrung vorhanden war. Der neue Gegner ist somit auch auserkoren, muss nur eben erst mal erreicht werden. Eine Gruppe macht sich also auf den Weg und bereit für eine Schlacht. Ich hoffe, dass wir uns damit nicht von Alexandria verabschieden und beispielsweise Judith gar nicht mehr sehen, weil sie als gute Seele doch immer eine willkommene Abwechslung ist. Mal schauen, was sich die Autoren da noch ausdenken.

U-Bahn-Schacht

Für die Reise der Gruppe braucht man tatsächlich Negan, um durch eine Stadt zu navigieren. Nur kommt ihm schon wieder so viel Hass entgegen, dass seine Meinung gar nicht zählt. Alles, was er sagt, wird bewusst nicht gemacht. Also geht es in einen U-Bahn-Schacht und jetzt wird es richtig dämlich. Erst erklärt Negan nachvollziehbar, dass bei starken Regen Wasser in die Schächte laufen könnte. Allerdings ist nirgends Wasser zu sehen, was bei dem starken Regen, der aktuell herrschte, fragen lässt, was es dann braucht, damit sich das Wasser sammelt. Schlimmer noch ist aber das Massengrab voller mehr oder weniger toter Beißer, die man dann Schritt für Schritt erledigt. Bei dem Lärm, der durch Höhlen knarrte, ist nicht zu erklären, warum die noch aktiven Beißer da einfach still rumliegen und sich abschlachten lassen. Auf dem langen Marsch macht Maggie dann noch mal deutlich, wie sehr sie sich wünscht, Negan zu töten, sie aber vorerst noch etwas Menschlichkeit in sich trage. Ok, ehrlich ist sie. Man kann streiten, ob man Negan nun verzeihen musste oder nicht, aber eigentlich hat er sich nun einige Male positiv eingebracht. Leider nutzt er seine Möglichkeiten dann nicht. Als nämlich doch ein paar Beißer angreifen (nachdem zufällig die beiden Gruppenmitglieder weg sind, die Essen und Munition transportierten), sind plötzlich alle weg, nur Maggie kämpft um ihr Leben und ausgerechnet Negan schaut sie an und geht dann cliffhangerwirksam weg. Daryl wird Maggie schon retten oder Negan hat eine bessere Idee. Dass man Maggie zurück lässt, ist nicht glaubwürdig. Selbst dass Negan auf Maggies Tod spekuliert, will ich nicht glauben. Das hat er so gar nicht nötig.

Gefangenschaft

Bei Yumiko, Eugene, Ezekiel und Princess geht es auch vorwärts und die Geschichte ist etwas nachvollziehbarer. Nach einigen Verhören und dem langen Warten in einer Art Auffanglager, in dem entschieden werden soll, was mit ihnen passiert, platzt Ezekiel der Kragen und er wird aggressiv. Das kann ich verstehen, clever war es aber eher nicht. Dafür überraschte Princess mit ihrer Menschenkenntnis und der Fähigkeit, die gleich aussehenden Soldaten zu unterscheiden und regelrecht Lebensgeschichten zu extrahieren. Das war definitiv witzig. Wie man dann aber an die Uniformen gekommen ist, hat man sicherheitshalber gar nicht erzählt, bevor man merken könnte, dass dies eigentlich unmöglich ist. Der Fluchtversuch ist trotzdem nachvollziehbar. Dass man dabei eine Wand der Vermissten findet und Yumikos Bruder plötzlich eine Rolle spielen könnte, macht diesen Teil der Geschichte fast spannender als den anderen. So richtig dynamisch ist es aber auch hier nicht gewesen.

Fazit

Leider geht dieser Staffelauftakt nach hinten los. Die Weitererzählung der Geschichten ist an manchen Stellen zu simpel oder gar hanebüchen und die Effekte verpuffen, weil es an Innovation fehlt. Bleibt nur die Hoffnung, dass der zweite Teil hier noch die Kohlen aus dem Feuer holen kann.

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Emil Groth - myFanbase

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