Bewertung

Review: #10.09 Das Freund-Feind-Dilemma

Foto: Simon Helberg, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Simon Helberg, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die Episode #10.09 The Geology Elevation von "The Big Bang Theory" passiert genau das, was ich zuvor vermutet habe. Man greift die bisherige Storyline nicht weiter auf, sondern erzählt eine fast von allem unabhängige Geschichte, in der Sheldon sich wieder köstlich aufregen kann, Howard ein Spielzeug rauskramt und der Rest nur Beiwerk ist.

"You used to make jokes about me, but now it's all about Burt, Burt, Burt."

Sheldon ist eifersüchtig auf den Erfolg von Bert, versucht damit umzugehen und verletzt sich selbst. Ein typischer Sheldon eben, der sich mal wieder nicht für andere Menschen freuen kann und immer wieder drauf hingewiesen werden muss, dass er eigentlich ein tolles Leben hat. Dass er mit Leonard zusammen eine neue Theorie entwickelt hat, dazu ein Paper veröffentlichte und sie nun mit Howards Idee dazu für das Militär arbeiten, spielt offenbar keine Rolle. So ein Preis ist natürlich viel wichtiger. Sheldon ist eben wie ein Kind. Es zählt immer nur das aktuelle. Insgesamt war die Storyline natürlich wieder witzig. Sheldon bei der Selbstverstümmelung zu sehen, war genau so schön, wie ihn im Selbstmitleid baden zu lassen. Leonards Freude darüber tat ihr Übriges. Und Sprüche wie "If rock is so great, how come paper beats it." waren natürlich wieder bestens eingebracht. Eigentlich fand ich aber am besten an der Geschichte, dass man Bert mal wieder involviert hat und ihn sogar ein Stück weit ins Zentrum der Episode rückte, auch wenn Sheldon den aktiven, dominanteren Part hat und Berts Darstellung eher passiv blieb. Der trockene Humor kam trotzdem gut rüber. Insgesamt muss ich aber sagen, dass die gesamte Geschichte nur wenig Tiefe hatte und eigentlich viel zu kindisch war. Letzteres wurde aber gut durch Howard überlagert.

"What is wrong with you?“

Howard benimmt sich nämlich noch kindischer, weil er plötzlich einen ferngesteuerten Mini-Stephen Hawkings mitbringt, der Bernadette insgeheim wohl doch zweifeln lässt, ob Howard ein guter Vater werden könnte. Mich beschäftigt diese Frage auch schon eine ganze Weile, denn seit dem Gespräch mit Bernadettes Vater und seiner absurden Sorge für seine Familie eventuell nicht genügend Geld zur Verfügung zu haben, hat er eigentlich nur Albernheiten im Kopf. Etwas wirklich Ernsthaftes ist seither nämlich nicht gekommen. Diese Episode hat da auch eher Öl ins Feuer gegossen. Der Charakter kann wirklich nur mit Sprüchen und Albernheiten zum Lachen anregen, als Charakter ist er auch nach zehn Jahren noch so oberflächlich geblieben, dass man kaum weiß, warum er überhaupt noch in der Serie dabei ist. Selbst Stuart hat da mehr Tiefe. Dass man einen angehenden Vater besser entwickeln kann, zeigt das Beispiel von Marshall aus "How I met your Mother". Ich will die Hoffnung aber auch nicht aufgeben, auch wenn ich mich immer wiederhole. Irgendwann, spätestens mit der Geburt, muss Howard mal über sich hinaus wachsen und nicht mehr lächerlich, sondern niedlich kindisch sein.

Fazit

Diese Episode lieferte wieder gute Unterhaltung, die einer der Gründe ist, warum man die Serie jede Woche schaut. Inhaltlich bleibt sie aber weit hinter den Erwartungen zurück, weil sie Geschehnisse aus den letzten Wochen nicht mal in einem Nebensatz aufgreift und stattdessen eher auf kindisches Verhalten wert legt. In wenigen Wochen werde ich diese Episode wahrscheinlich komplett vergessen haben.

Emil Groth - myFanbase

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