Bewertung

Review: #5.04 Die Büchse der Pandora

Foto: Henry Ian Cusick, The 100 - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Henry Ian Cusick, The 100
© Warner Bros. Entertainment Inc.

#5.04 Pandora's Box führt nun alle Fäden zusammen und zeigt nicht nur, wie es mit Kane in Bunker weitergeht, sich Murphy und Raven auf der Eligius IV schlagen, sondern auch Bellamys Verhandlungen mit Diyoza und so einige, wenn auch kurze, Wiedervereinigungen.

"Then we'll split this valley down the middle. Whether or not you're happy is on you, but I'd like to think that we can find a way to coexist."

Spätestens als Bellamy das Wort koexistieren ausspricht, dürfte den Zuschauern gedämmert haben, dass er sich da sehr wahrscheinlich Illusionen hingibt. Ein schlechter Start bei "The 100" bedeutet zwar nicht, dass sich keine Freundschaft oder sogar mehr entwickeln kann, aber in diesen Fall spricht eigentlich sofort alles für eine Eskalation. Auf der einen Seite haben wir schließlich gefährliche Häftlinge und auf der anderen Wonkru. Letztere hat sich in den letzten sechs Jahren zu einer Gesellschaft entwickelt haben, die schon einem Kult gleicht. Ich meine, wer fand es nicht etwas unheimlich, wie stumm die Leute ihre Retter angeschaut und erst bei der leichten Bewegung von Octavia tatsächlich ihre Sachen gepackt haben? Ganz zu schweigen von der lebendiges-Schutzschild-Aktion am Ende der Episode. Falls es vorher nicht deutlich war, dann spätestens zu diesem Zeitpunkt, dass Bellamy noch so gute Absichten haben kann, Octavia nun das Sagen über mehr als 800 Menschen hat, von denen die meisten ihr blind folgen und kampferfahren sind. Aus Bellamys kleiner Schwester ist also Blodreina geworden und diese verlangt neben Stärke, Einheit und Ehre sicherlich auch Gehorsam. Selbst wenn es sich um eine Maske handelt, die Octavia sich selbst angelegt hat, um zu überleben, ist diese nicht so leicht abzuwaschen wie die Kriegsbemalung. Fanatische Züge zeigt schließlich auch Gaia, sodass mehr als zweifelhaft ist, inwieweit Octavia Echo und Kane so einfach verzeihen kann und wird. Das bereitet mir ein wenig Sorgen, aber ich freue mich auch darauf zu sehen, welchen Platz Clarke und die Spacekru nun innerhalb von Octavias Gruppe einnehmen und wie sie auf die gegenseitigen Veränderungen reagieren. Hoffentlich bleibt dafür genug Zeit, auch wenn die kommenden Episoden sich wohl auch viel mit dem Kampf um Eden beschäftigen.

"Survival instinct sucks!"

Eine friedliche Lösung scheint schließlich in weiter Ferne, obwohl es noch Leute gibt, die nicht nur den eigenen Überlebensinstinkt voranstellen. Dies beweist nicht nur Kane, sondern auch Shaw, als er selbst die Codes für die Raketen sperrt. Diese Tat, seine Bewunderung für Raven und auch der Ausrutscher die Häftlinge als Diyozas Leute zu bezeichnen, deuten wieder einmal mehr darauf hin, dass er tatsächlich die Seiten wechseln könnte. Oder Shaw zählt einfach zu den wenigen vernünftigen Menschen, die verstanden haben, dass sie mittlerweile zu einer bedrohten Art gehören und sich nicht auch noch gegenseitig töten sollten. Was Mord als Prävention angeht, so dürften es Raven und Murphy bereuen, dass sie nicht nach dem ersten Hackversuch behandelt haben. Und es sieht Raven auch nicht ähnlich so einen Fehler wie mit den Schleusen zu begehen, aber über manche Logiklücke muss der Zuschauer wohl einfach hinwegsehen. Mir ist das in dieser Episode leicht gefallen, da mir insbesondere die Szenen zwischen Raven und Murphy gefallen haben. Es ist jedoch mal wieder typisch für die "The 100"-Autoren, dass sie nachdem die beiden etwas Spaß mit dem Ball haben durften, gleich wieder in der nächste Schlamassel geraten. Waren vor 100 Jahren wirklich alle Häftlinge stark tätowierte Riesen oder wurden einfach nur solche für diese Mission ausgewählt?

Randnotizen

  • Kane hat sich seit der ersten Hälfte von Staffel 1 immer mehr in mein Herz gemogelt, deshalb bin ich umso froher, dass Diyoza und Co genau im richtigen Moment durch die Decke gebrochen sind. Überdramatisch? Sicher, aber cool war es trotzdem!
  • Abby ist also abhängig, sehr schlechter Zeitpunkt bei den beschränkten Vorräten. Könnte es sich um Nachwirkungen von EMP handeln? Schon in #5.02 Red Queen fragte sie Jackson ja schon recht verzweifelt nach ihren Tabletten.
  • Ich frage mich ja immer noch, wo genau das "Zuhause" der Häftlinge ist. Das Schiff oder vielleicht doch irgendwo ein bewohnbarer Planet? Abby zumindest dürfte jetzt viel zu tun kriegen. Eine Heilung für was auch immer zu finden, könnte eine Herausforderung werden und eine zusätzliche Hürde entsteht, sollten ihr die Tabletten ausgehen.
  • Schön zu sehen, dass Indra nicht blind hinter allem steht, das hat sie ja schon damals bewiesen, als sie Lincoln in #2.16 Das gelobte Land die Wahl lies und seine Fesseln löste. Wie wohl das Verhältnis zwischen ihr und Gaia sich in den Jahren verändert hat?
  • Kane erwähnt ein dunkles Jahr, das schreit ja geradezu, dass wir noch eine düstere Rückblicks-Episode aus dem Bunker zu sehen bekommen in Staffel 5.
  • Irgendwie habe ich mir vom Wiedersehen zwischen Clarke und Bellamy doch mehr erwartet, die Szene war zwar schön, aber doch recht kurz. Genau wie bei den anderen Wiedervereinigungen, aber es ist auch ziemlich viel in dieser Episode passiert.
  • Um auf den Episodentitel einzugehen, wer mag wohl das Übel aus der Büchse der Pandora sein? Die erwachten Häftlinge oder die befreite Wonkru?

Fazit

Eine spannende Episode, welche alle Fäden zusammenführt und in einer neuen Konstellation auseinanderdriften lässt. Deshalb ist es auch zu verschmerzen, dass keine Zeit blieb, um alle Hauptcharaktere zu zeigen und die Wiedersehen gleich richtig zu zelebrieren.

Charleen Winter - myFanbase

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